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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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wer sie besaß, benötigte eine gute Ausbildung, um sich ihrer zu bedienen. Sie würde ihre Pläne für den kommenden Winter wohl ändern müssen.
     
     
    »Wo willst du hin, Mädchen?« Vhait stellte diese Frage nun schon zum zweiten Mal. Entweder hatte die Rothaarige hinter ihm seine Worte nicht gehört oder sie wollte ihm nicht antworten.
    Auch diesmal antwortete Sunnivah nicht sofort. Sie suchte noch immer nach einer passenden Antwort, schließlich wusste sie gar nicht, wo Mino-They wohnte. »Ich bin auf dem Weg zu einer Heilerin namens Mino-They«, antwortete sie ausweichend und hoffte, dass ihr Begleiter sich damit zufrieden geben würde.
    »Zu einer Heilerin? Bist du krank?«, wollte Vhait wissen.
    »Nein, ich werde dort meine Ausbildung zur Heilerin beginnen«, log Sunnivah.
    »Sag mir doch, wo sie wohnt, dann kann ich dich zu ihr bringen«, bot Vhait an.
    Doch Sunnivah schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht genau«, sagte sie wahrheitsgemäß. »Irgendwo außerhalb der Stadtmauern, glaube ich. Man sagte mir, die Menschen in der Stadt würden sie kennen und mir den Weg zeigen.« Der Mann vor ihr drehte sich kurz im Sattel um und lachte. »Mädchen, du bist wirklich sehr leichtsinnig.« Kopfschüttelnd wandte er seinen Blick wieder nach vorn. »Zuerst wanderst du mutterseelenallein durch den Wald und dann glaubst du doch tatsächlich, einfach irgendjemanden nach dem Weg zu deiner Heilerin fragen zu können. Weißt du denn nicht, wie gefährlich eine Stadt wie Daran für ein so junges und hübsches Mädchen wie dich ist?« Seine Worte ließen Sunnivah erröten und sie schwieg verbissen.
    »In Daran treibt sich so viel übles Gesindel herum, dass man dort selbst am Tage nicht sicher ist«, erklärte Vhait. »Und auch die Krieger aus der Garnison hätten sicher Verwendung für dich. Hab ich nicht Recht, Kerym?«
    Doch Kerym brummte nur missmutig und verzichtete darauf, Vhait zu antworten.
    Wenig später erreichten sie die Stadttore von Daran. Vhait zügelte sein Pferd. »Ich werde mich jetzt nach dem Weg erkundigen und dich zur Heilerin begleiten«, erklärte er und lenkte sein Pferd, ohne Sunnivahs Antwort abzuwarten, auf einen der Wachtposten zu.
    »Na, dann viel Spaß beim Suchen, Vhait«, rief Kerym. »Ich für meinen Teil bin hungrig und müde und habe nicht die Zeit, schöne Jungfrauen zu beschützen.« Ohne sich zu verabschieden riss er die Zügel seines Pferdes herum und preschte durch das halb geöffnete Tor.
    Vhait blickte ihm kopfschüttelnd nach. Langsam ließ er sein Pferd auf das Tor zugehen, stieg ab und wandte sich an einen der Wachtposten. Er hatte Glück. Der Wachtposten kannte Mino-They und konnte ihm den Weg zu ihrem Haus sofort beschreiben.
    Vhait lenkte sein Pferd sicher durch die engen, spärlich erleuchteten Gassen. Als sie die äußeren Häuser der Stadt erreichten, bog er in einen langen, schmalen Weg ein, dessen Ende sich irgendwo in der Dunkelheit des Waldes verlor.
    Vor einer kleinen reetgedeckten Kate ließ Vhait sein Pferd schließlich anhalten und drehte sich um. »Wir sind da«, sagte er und stieg vom Pferd. Dann streckte er seine Hände aus und half auch Sunnivah herunter.
    Ihre Ankunft war nicht unbemerkt geblieben. Ganz in der Nähe bellte ein Hund und hinter einigen Fenstern sah Sunnivah neugierige Gesichter.
    Die schmale Tür der Kate wurde geöffnet und eine hoch gewachsene Frau mit langem, schwarzem Haar und mandelförmigen Augen trat heraus. Sie schien nicht sonderlich überrascht zu sein, musterte die beiden Fremden aber mit großem Interesse.
    »Einen friedlichen Abend wünsche ich euch«, sagte sie freundlich. »Was führt euch zu mir?«
    Sunnivah wollte antworten, doch Vhait kam ihr zuvor. »Ich bin Vhait, Hauptmann in der Garnison von Nimrod«, sagte er. »Ich traf Eure Schülerin auf dem Weg nach Daran. Sie war allein und es wurde bereits dunkel. Deshalb habe ich mir erlaubt sie auf meinem Pferd hierher zu begleiten.« Mino-They musterte seine zerschlissene Tunika und nickte. Vhait vermutete zu Recht, dass sie ihm den Rang eines Hauptmanns nicht recht glauben wollte.
    »Das war wirklich sehr freundlich von Euch«, sagte sie, trat vor Sunnivah und legte ihr die Hände auf die Schultern. »Sunnivah!«, sagte sie erstaunt. »Ich habe dich zuerst gar nicht erkannt. Lass dich ansehen, Kind. Du hast dich wirklich sehr verändert. Eine richtige junge Frau bist du geworden.«
    Sunnivah war sprachlos. Woher kannte die Frau ihren Namen?
    »Ich komme, um meine Ausbildung

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