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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Staub, und wünschte sich, er wäre gestorben. Und doch hatte sich etwas verändert. Vhait sammelte seine letzten Kräfte, richtete sich auf und versuchte die Sandkörner aus seinen Augen zu blinzeln.
    Endlich wurde sein Blick wieder klar.
    Er war nicht mehr allein!
    Nur wenige Längen von ihm entfernt hatte sich ein großer, grauer Wolf auf seine Hinterläufe niedergelassen und sah ihn gleichmütig an.
    »Wenn du mich fressen willst, dann hättest du es besser gleich machen sollen«, krächzte Vhait mit brüchiger Stimme. »Ich bin zwar durstig und schwach, aber ich kann mich immer noch wehren.«
    Der Wolf blinzelte. In seinem ausdruckslosen Raubtiergesicht zeigte sich nicht die geringste Regung. Langsam erhob er sich und verschwand hinter dem riesigen Felsen, in dessen Schatten Vhait am Morgen Schutz vor den Strahlen der Sonne gesucht hatte.
    Als er zurückkam, trug er in seinem Maul einen prall gefüllten Wasserschlauch. Er legte ihn direkt vor Vhait auf den Boden und verschwand sofort wieder hinter dem Felsen.
    Das musste ein Traum sein! Ungläubig starrte Vhait den Wasserschlauch an, wagte aber nicht danach zu greifen.
    Wenig später kehrte der Wolf zurück. Diesmal trug er einen kleinen, leblosen Hasen in seinem Maul, den er neben den Wasserschlauch legte. Dann trat er einige Schritte zurück, setzte sich auf seine Hinterläufe und wartete.
    Vhait zögerte noch immer. Aber mit der Zeit wurde sein Durst so unerträglich, dass er doch nach dem Wasserschlauch griff.
    Er verschwand nicht!
    Gierig ließ Vhait das kühle, klare Wasser durch seine trockene Kehle rinnen. Er war gerettet!
    Als er seinen schlimmsten Durst gelöscht hatte, lehnte er sich erschöpft an den Felsen in seinem Rücken und betrachtete den Wolf.
    »Danke, mein Freund«, sagte er, obwohl er nicht ernsthaft daran glaubte, dass der Wolf seine Worte verstand. Dann fiel sein Blick auf den toten Hasen. Vhait war wirklich sehr hungrig, doch der Gedanke, den Hasen roh zu essen, hielt ihn davon ab, das Geschenk des Wolfes anzunehmen.
    »Es tut mir Leid«, sagte er zu dem Wolf und deutete auf den Hasen. »Ich weiß, du meinst es gut, aber ich kann das wirklich nicht essen.«
    Von nun an wanderten Vhait und sein ungewöhnlicher Begleiter gemeinsam durch die unendliche staubige Einöde der Finstermark. Vhait fürchtete den Wolf nicht mehr und ertrug ihn schweigend, wohl wissend, dass er ihm das Leben gerettet hatte. Dankbar nahm er das Wasser, welches der Wolf ihm hin und wieder brachte, entgegen und trank es gierig, ohne sich zu fragen, woher es stammte. Den zweiten Hasen, den der Wolf ihm während einer langen Rast brachte, verzehrte er sofort und roh, denn sein Hunger war inzwischen so unerträglich geworden, dass ihm sogar das zähe, blutige Fleisch des kleinen Tieres hervorragend schmeckte.
    Zwei Sonnenläufe später wurde Vhait krank. Hohes Fieber und Schüttelfrost quälten seinen ausgemergelten Körper, doch er schleppte sich weiter. Endlich, bei Anbruch des fünften Sonnenlaufes, glaubte er am Horizont die Silhouette eines kleinen Dorfes zu erkennen. Er versuchte zu laufen. Die Erkenntnis, dass er gerettet war, durchdrang selbst den dichten Nebel, der seine Sinne umfing. Sterne tanzten vor seinen Augen und er konnte sich nur noch mühsam auf den Beinen halten, aber er gab nicht auf. Er durfte nicht stolpern. Nicht jetzt! Nicht so dicht vor dem Ziel.
    Der Wolf war fort! Nur undeutlich bemerkte Vhait, dass sein Begleiter ihn verlassen hatte. Aber er besaß nicht mehr die Kraft, darüber nachzudenken, und es war ihm auch nicht wichtig. Die Häuser unmittelbar vor ihm waren das Einzige, was jetzt noch zählte.

 
    7
     
     
     
    »Hier schläfst du!« Mit einer kräftigen Bewegung warf Fayola das Kleiderbündel von ihren Armen auf eines der drei Betten in der Kammer.
    Sunnivah sah sie erstaunt an, während sie ihr Bündel ebenfalls auf das Bett legte. Ihre Zimmergefährtin schien ziemlich schlechter Laune zu sein. Sunnivah beschloss, nicht weiter darauf einzugehen. Aufmerksam blickte sie sich in der kleinen Kammer um, die von nun an für unbestimmte Zeit ihr Zuhause sein würde. Außer drei einfachen Holzbetten gab es noch drei schmale Schränke neben dem Fenster und eine Truhe darunter. Drei Stühle standen um einen wackligen Tisch, auf dem sich ein heruntergebranntes Talglicht, ein leerer Krug und ein schmutziger Teller befanden. Sonst gab es in dem Raum wenig zu entdecken.
    »Danke, Fayola«, sagte sie freundlich und setzte sich neben ihrer neuen

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