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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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bewirkt, dass sie erblinden!« Die zierliche Gestalt, die neben ihr auf der Bank Platz genommen hatte, nickte. Sie war in weite, zart rosafarbene Gewänder gehüllt, durch die ihre schlanke Figur zu erahnen war. Ihr tiefschwarzes Haar stand in starkem Kontrast zu der elfenbeinfarbenen Haut und den strahlend blauen Augen, deren Blick aufmerksam auf dem Nebel der Weisheit ruhte, um aufzunehmen, was er preisgab.
    Das Bild in der Wolke zeigte ein Graslanddorf. Unzählige Menschen hasteten im Licht der untergehenden Sonne geschäftig zwischen den niedrigen Hütten umher. Männer schleppten Kisten und Körbe zu den Karren und Kutschen, die vor den Häusern standen, oder verschnürten ihre Habseligkeiten auf dem Rücken der Pferde, während die Frauen Decken und Vorräte zusammenpackten und die Kinder zu den Wagen führten.
    »Sie fliehen!«, bemerkte die Göttin, der der Blick ihrer Dienerin nicht entgangen war. »Das ist gut. Sie scheinen zu wissen, dass sie keine andere Wahl haben.«
    »Wohin fliehen sie?«
    »Nach Süden. Vermutlich nach Nimrod. Hinter den dicken Festungsmauern der Stadt hoffen sie Schutz zu finden.«
    »Werden sie es schaffen?«, fragte die Dienerin besorgt.
    »Ich weiß es nicht.« Die Göttin seufzte. »Wenn die Cha-Gurrline nur des Nachts marschieren vielleicht. Aber ich fürchte, Asco-Bahrran gibt sich nicht mit nächtlichen Märschen zufrieden. Er wird versuchen, die Elemente zu beeinflussen, damit die Sonne auch bei Tag hinter dicken Wolken verborgen bleibt.« Sie erhob sich und ballte die Fäuste. »Aber das werde ich zu verhindern wissen. Ich werde nicht noch einmal den Fehler machen und darauf vertrauen, dass die Menschen dem Angriff der finsteren Mächte standhalten. Nicht nach dem entsetzlichen Verbrechen, das er den Nebelelfen angetan hat.« Sie wandte sich dem Weiher zu und das Bild des Dorfes wich dem Anblick des Cha-Gurrlinen-Heeres, das wie ein dicker schwarzer Wurm noch immer inmitten des Graslandes lagerte.
    Die schimmernde Gestalt der Göttin schien plötzlich zu wachsen und ihre Gewänder wurden von einem heftigen Wind gebauscht, den die Dienerin auf der Bank allerdings nicht spürte. »Hüte dich, Magier!«, rief die Göttin zornig, als könne Asco-Bahrran ihre Worte über die Entfernung hinweg hören. »Du hast dir die Cha-Gurrline unterworfen, die Elfen heimtückisch ermordet und es gewagt, in mein Land einzudringen. All das konnte ich nicht verhindern. Nun aber hast du den Schutz der Finstermark verlassen. Diesmal werde ich nicht säumen. Mein geliebtes Land wird nicht noch einmal in die Hände der Finsternis fallen.« Wie aus dem Nichts erschien der Stab der Weisheit in ihren Händen und sie deutete auf das Bild in den Nebeln. »Die Macht der Elemente ist mein DU wirst sie niemals beherrschen.« Die Blumen im Garten duckten sich unter dem Zorn, der die Stimme der Göttin beherrschte, und es hatte den Anschein, als brause der mächtige Wind, der an ihren weißen Gewändern zerrte, auch über die Blüten hinweg.
    In das Bild der lagernden Krieger kam plötzlich Bewegung. Die langen Halme des Graslandes wurden von einer stürmischen Bö zu Boden gedrückt, die sich dem Heer mit rasender Geschwindigkeit näherte. Die hoch beladenen Wagen mit den Vorräten und dem Kriegsgerät schwankten bedrohlich und alles, was nicht festgezurrt war, wurde vom Sturm mitgerissen. Eine Kutsche stürzte um und zerbrach, worauf sich vier Magier in dunkelblauen Gewändern hastig aus den Trümmern befreiten. Die Quarline duckten sich knurrend auf den Boden ihrer Käfige, als sie die Macht der Göttin spürten, und fletschten angriffslustig die Zähne.
    Die Cha-Gurrline traf der plötzliche Sturm völlig unvorbereitet. Überall rollten und flogen Schilde, Waffen und Teile von Rüstungen umher und wer seine Ausrüstung nicht rechtzeitig zu fassen bekam, lief Gefahr, sie für immer zu verlieren.
    »Spürst du meine Macht, Magier?«, fragte die Göttin mit verzerrter Stimme. »DU wirst dir die Elemente nicht unterwerfen sie sind mein. Und ich schwöre: Ich werde nicht zögern, ihre Macht einzusetzen, um mein Land zu schützen.«
    Mit diesen Worten drehte sich die Göttin um und der Wind erstarb. Der Zorn war aus ihrem Gesicht gewichen, die Illusion von Größe verschwunden und ihre Stimme klang wieder so sanft und melodisch wie zuvor. »Folge mir«, bat sie ihre Dienerin und die schwarzhaarige Frau erhob sich. »Wir müssen versuchen, den Vormarsch des Heeres aufzuhalten, damit den Menschen des Graslandes

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