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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Bergwerk gewonnen. In den magischen Feuern ihrer Schmieden fertigten sie daraus Schwerter und Dolche. Die Arbeit war mühsam und langwierig. Es dauerte mehr als fünf Sommer, bis ein solcher Dolch fertig gestellt war. Dies ist jedoch nicht der Grund, warum es nur wenige solcher Dolche und Schwerter gab. Schuld daran ist das Wetter. Sintflutartige Regenfälle, die sich über viele Sonnenläufe hinzogen, setzten die Vorberge unter Wasser, fluteten die Stollen und machten es den Elfen unmöglich, das Sternenebulit vollständig abzubauen. Noch heute sollen sich riesige Mengen des seltenen Metalls in den Stollen unter den Ruinen des königlichen Palastes befinden, doch das Wasser verschließt bis heute den Zugang. Wirklich jammerschade, denn Sternenebulit besitzt eine einzigartige Eigenschaft es kann Magie auflösen und unwirksam machen.
    Allerdings« Skynom schob Zatocs Hand erneut zurück » endet eine Berührung mit dem Metall tödlich. Für alle Lebewesen außer die Elfen.« Er warf Bog einen viel sagenden Blick zu und der Gehilfe grinste breit.
    »Und woher habt Ihr den Dolch ? «, wollte Zatoc wissen, der den Blick nicht von der herrlichen Waffe wenden konnte.
    »Nun, sagen wir so: Er ist eine Leihgabe meines Meisters«, erklärte Skynom gedehnt. »Vor fast hundert Sommern wurde er von einem Cha-Gurrlinen-Spähtrupp in der Finstermark gefunden.« Er schüttelte belustigt den Kopf, als er weitersprach. »Diese Trottel ! Fast der ganze Trupp kam ums Leben, bevor einer von ihnen auf den Gedanken kam, den Dolch mit einem Handschuh anzufassen. Die beiden einzigen Überlebenden brachten ihn schließlich zu meinem Meister und der gab ihn mir. Es ist vermutlich der letzte Dolch aus Sternenebulit in ganz Thale.«
    Skynom gab Bog einen Wink, worauf dieser einen dicken Lederhandschuh aus der Tasche zog und ihn Zatoc reichte. »Zieh ihn an!«, forderte Skynom den Dieb auf. Dieser zögerte, zog dann aber den Handschuh über die rechte Hand. Skynom nickte zufrieden. »Jetzt nimm den Dolch!«, befahl er. Misstrauisch blickte Zatoc zunächst den Dolch, dann den Handschuh an. Wenn Skynom die Wahrheit sprach, musste er den Dolch benutzen, um seine Aufgabe zu erfüllen; doch vielleicht war das Ganze nur wieder ein übler Trick des Magiers, den er nicht zu durchschauen vermochte.
    »Ach, so ist das«, hörte er Skynom höhnen. »Der Meister aller Diebe fürchtet sich vor der Elfenmagie.« Der Magier lächelte. »Nun, wenn das so ist, vergessen wir unser kleines Abkommen und suchen uns jemand Mutigeren.« Er hob die Hand zu einer Geste, die Zatoc nur allzu bekannt vorkam, und sagte in gespieltem Bedauern: »Schade für dich, du weißt zu viel!«
    »Nein!« Die Furcht vor dem Schrecklichen, das der Magier ihm antun mochte, besiegte jedes Zögern. Hastig ergriff Zatoc den Asaak, starrte auf seine Hand und wartete. Nichts geschah. Nach einigen bangen Momenten, in denen er gespannt die Luft anhielt, drehte er die Waffe prüfend in der Hand und betrachtete sie. Im Gegensatz zu dem massiven Eindruck, den das Metall erweckte, lag der Asaak leicht wie eine Feder in der Hand. Die Klinge wirkte so scharf, wie er es nur selten bei einem Dolch beobachtet hatte, und schien wie geschaffen für einen schnellen und lautlosen Tod. Plötzlich durchzuckte Zatoc ein Gedanke und die Versuchung, das Leben des verhassten Magiers mit diesem Dolch zu beenden, wurde schier übermächtig. Zatoc beugte sich über die Waffe, als wäre er vollauf damit beschäftigt, die komplizierten Muster im Griff zu betrachten, beobachtete stattdessen aber Skynom aus den Augenwinkeln, der sich lässig auf seinem Stuhl zurückgelehnt hatte und in ein Gespräch mit Bog vertiert zu sein schien. Auch der Diener beachtete Zatoc nicht.
    Dieser witterte eine einzigartige Gelegenheit. Nach allem, was er gehört hatte, brauchte er nicht einmal zuzustechen. Eine Berührung mit dem magischen Metall würde ausreichen, um den Magier zu töten. Dann gäbe es niemanden mehr, der die Wunde an seinem Handgelenk öffnen konnte. Dann wäre er frei! Zatoc biss die Zähne zusammen und schloss die Hand fester um den Asaak. Die Gelegenheit war günstig. Gerade wandte sich Skynom dem Wirt zu, um noch einen Krug Gerstensaft zu bestellen.
    Jetzt! Zatoc sprang auf und sein Stuhl kippte nach hinten. Mit dem Dolch in der Hand hechtete er über den Tisch, den Blick fest auf Skynoms ungeschützten Rücken geheftet. Halb auf den Tisch liegend, hob er die Hand zum Stoß und erstarrte mitten in der

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