Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
Vom Netzwerk:
Stimme in Gedanken zu. »Töte ihn langsam. Lass ihn leiden, wie Bog gelitten hat, und dann töte ihn.« Einen Augenblick lang war Skynom versucht, der Verlockung nachzugeben, doch dann siegte die Vernunft und er brachte die Stimme zum Schweigen. Die Zeit bis zum Fest der Tagundnachtgleiche war knapp und erlaubte es ihm nicht mehr, sich nach jemand anderem umzusehen. Von nun an musste er sich in Acht nehmen.
    In dem hellen, lichtdurchfluteten Audienzzimmer des Abners herrschte gespanntes Schweigen. Außer Naemy und dem Vorsitzenden des hohen Rates befanden sich die Priesterinnenmutter und Sayen, der begabte und trotz seiner Jugend hoch geachtete Seher Nimrods, im Raum. Sie alle hatten dem Bericht der Nebelelfe aufmerksam gelauscht.
    Naemy blickte von einem zum anderen. Der Ausdruck auf den Gesichtern der Menschen, die mit ihr an dem großen runden Eichentisch Platz genommen hatten, verriet ihr mehr als alle Worte - niemand glaubte ihr.
    »Dunkle Magie?« Die Priesterinnenmutter runzelte die Stirn. Offenbar hatte sie erst im letzten Moment von der Zusammenkunft erfahren, denn sie trug noch die graue Alltagskleidung der Priesterinnen. Sie wirkte unpassend neben der prächtigen Gewandung der Männer, doch das schien die selbstbewusste Frau nicht zu stören. »Hier in Nimrod?« Sie lächelte ungläubig.
    »Entschuldige, aber das erscheint mir unmöglich.«
    »Ich muss gestehen, dass ich nichts dergleichen gespürt habe«, wandte Sayen ein und fuhr fort:
    »Wenn es tatsächlich hier in Nimrod geschehen sein sollte, dann hätten wir es doch zuerst spüren müssen. Eine Magie, die so stark ist, dass ihre Aura noch in den Sümpfen von Numark wahrzunehmen ist, bleibt nicht unbemerkt. « Er schüttelte den Kopf. »Aber ich habe nichts, rein gar nichts gespürt. Es tut mir Leid, Naemy, eure Elfenpriesterin muss sich getäuscht haben.«
    »Lya-Numi hat sich noch nie getäuscht!«, erwiderte Naemy mit fester Stimme. »Seit siebenhundert Sommern nicht.«
    »Auch Nebelelfen werden älter«, warf Sayen ein. »Zwar nicht so schnell wie Menschen. Aber im Alter dürfte es ähnlich sein wie bei uns: Die Fähigkeiten lassen nach. Alles, worauf man sich früher verlassen konnte, wird allmählich unzuverlässig und ... «
    »... mit anderen Worten, du hältst Lya-Numis Vision für das Hirngespinst einer verwirrten Greisin«, führte Naemy den Satz zu Ende. Sayen warf ihr einen betroffenen Blick zu und nestelte verlegen an den Schnallen seines mit roten und goldenen Ornamenten bestickten schwarzen Umhangs. »Nun, so drastisch wollte ich es nicht ausdrücken, aber ... «, hob er an.
    »... die Bedeutung wäre die gleiche gewesen.« Naemy funkelte den Seher aufgebracht an.
    »Menschen wie du waren es, die uns dazu gebracht haben, euer Gebiet und eure Rasse zu meiden.
    Die unsere Warnungen missachteten und unsere Wachsamkeit belächelten. Deshalb wisse, dass nicht jeder in Caira-Dan meine Auffassung teilt, euch von Lya-Numis Visionen unbedingt unterrichten zu müssen.«
    »Wie schon gesagt... «, begann Sayen, verstummte aber sofort, als der Abner die Stimme erhob.
    »Ich denke, wir dürfen die Warnung der Nebelelfen nicht unterschätzen!«, beschwichtigte er und versuchte, einem drohenden Streit zuvorzukommen. »Auch wenn viele von uns es nach einer so langen Friedenszeit nicht wahrhaben wollen, so ist es doch unbestreitbar, dass wir jederzeit wieder mit einer Bedrohung durch dunkle Mächte rechnen müssen.« Er nickte Naemy zu. »Wie ich dem Prinzregenten der Nebelelfen schon zu Beginn meiner Amtszeit in einer offiziellen Botschaft mitteilte, bedaure ich aufrichtig, dass es damals unter dem Abner Galdalyn zum Eklat mit dem Elfen-Erwählten kam. Ich glaube fest daran, dass Menschen und Elfen aus einem gründlichen, offenen Austausch ihres Wissens und ihrer Erfahrungen zahllose Vorteile ziehen könnten. Naemys Besuch ehrt mich und ich hege die Hoffnung, dass wir das traurige Kapitel unserer Beziehungen mit dem heutigen Tag beenden können.
    Was die Visionen betrifft, so ist mir nicht bekannt, dass hinter den Mauern der Festungsstadt dunkle Magie ausgeübt wurde. Sollte dies jedoch der Fall sein, dann erwartet den Betreffenden eine harte Strafe. Der Gebrauch dunkler Magie ist nach wie vor eines der schlimmsten Verbrechen, dessen sich ein Mensch schuldig machen kann.«
    »Ich bin froh, dass du so denkst! Auch ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass Menschen und Nebelelfen wieder in Freundschaft zueinander finden.« Naemy lächelte. »Ich werde

Weitere Kostenlose Bücher