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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Bewegung.
    »Das täte ich an deiner Stelle nicht.« Skynom sprach so gelassen, als säße ihm nur eine lästige Fliege und keine Klinge im Nacken. Er hielt es nicht einmal für nötig, sich umzudrehen. »Es sei denn, du möchtest sterben.« Langsam drehte er sich um und blickte Zatoc an. »Ich hätte dich nicht für so dumm gehalten, mich töten zu wollen«, sagte er, in gespielter Enttäuschung. »Habe ich dir nicht erzählt, dass die Magie, die die Wunde an deinem Handgelenk geschlossen hält, an mich gebunden ist? Sterbe ich, stirbst auch du du verstehst?«
    Zatoc verstand. Zähneknirschend ließ er den Asaak sinken und stützte sich schwer auf die Tischplatte, während er den tosenden Gefühlen in seinem Innern Herr zu werden versuchte. Er fühlte sich Skynom so ausgeliefert wie niemals zuvor. Blanker Hass, ohnmächtige Wut und die Verzweiflung darüber, dass ihn das Schicksal in die Hände des Magiers geführt hatte, stauten sich in seinem Innern und vertrieben jeden klaren Gedanken.
    Skynoms breites, selbstsicheres Lächeln brachte das Fass schließlich zum Überlaufen. Mit einer Drehung, so schnell, dass selbst der Magier nicht mehr handeln konnte, trieb Zatoc den Dolch tief in Bogs Brust. Der hagere Gehilfe das Magiers schien im ersten Moment gar nicht zu begreifen, wie ihm geschah. Mit verdutztem Gesichtsausdruck stellte er den Krug, aus dem er eben noch getrunken hatte, auf den Tisch zurück und starrte auf den Asaak, der ihm bis zum Heft zwischen den Rippen steckte. Die Wunde blutete nicht einmal. Bog öffnete den Mund, um etwas zu sagen, und warf dem Magier, der entsetzt aufgesprungen war, einen Hilfe suchenden Blick zu. Aber es war zu spät. Noch ehe ein Laut über Bogs Lippen kam, breitete sich ein rötlicher Schimmer ringförmig um den Asaak aus und bahnte sich einen Weg über den Körper des Gehilfen bis in die Fingerund Zehenspitzen. Bog begann zu schwitzen und blickte voller Grauen auf seine glühenden Hände. In einem Akt der Verzweiflung riss er sich den Dolch aus der Brust und schleuderte ihn fort.
    Noch immer trat kein Blut aus der Wunde, nur das Glühen verstärkte sich weiter. Ein heiserer Schrei drang aus Bogs trockener Kehle. Er kippte seitwärts vom Stuhl und wand sich zuckend am Boden, während sein Körper wie ein nasser Stein in der Sonne zu dampfen begann. Die enorme Hitze sog alle Flüssigkeit aus seinen Gliedern, aber noch war er bei Bewusstsein.
    Skynom eilte um den Tisch und starrte fassungslos auf seinen Gehilfen, wohl wissend, dass er ihm nicht mehr helfen konnte. Selbst in zwei Längen Entfernung war die Hitze, die von Bogs Körper ausging, noch deutlich zu spüren. Angesichts der ungeheuren Qualen, die sein Gehilfe litt, nahmen die verhärteten Gesichtszüge des Magiers einen kummervollen Ausdruck an. In Bogs Körper schien es keinen einzigen Muskel und kein Fettgewebe mehr zu geben. Die Haut spannte sich pergamentartig um die Knochen; die Zunge, in dem zu einem lautlosen Schrei geöffneten Mund glich einer getrockneten Traube.
    Noch immer war Bog nicht ohnmächtig geworden. Sein Blick hing in stummem Flehen, die Qualen zu beenden, an Skynom, doch der Magier kannte keine Macht, die dem Wirken des Sternen-ebulits hätte Einhalt gebieten können. Nicht einmal die Gnade eines schnellen Tods konnte er Bog gewähren, da die Magie des magischen Metalls jede andere Form von Magie unwirksam machte. Erschüttert wandte er sich ab und schloss die Augen. Der langsame schreckliche Tod seines Gehilfen übertraf an Grausamkeit alles, was er bisher erlebt hatte. Nach einer Zeit, die dem Magier wie eine Ewigkeit erschien, war es endlich vorbei. Ein letztes Scharren ertönte, als Bogs trockene Glieder erschlafften und gänzlich zu Boden sanken. Dann trat Stille ein.
    »Nicht schlecht!«, murmelte Zatoc anerkennend und bückte sich nach dem Dolch, der vor der Theke auf dem Boden lag. Er hielt die Klinge ins Licht und pfiff anerkennend durch die Zähne.
    »Saubere Arbeit!«, lobte er. »Nicht ein einziger Tropfen Blut auf der Klinge.«
    »Schweig!«, herrschte Skynom ihn an. Nur die Vernunft hielt ihn davon ab, den Dieb augenblicklich zu töten.
    »Ihr seht, auch ich bin immer für einen überraschenden Spielzug gut!« Verächtlich stieß Zatoc Bogs mumifizierten Körper mit dem Fuß an und sagte voller Genugtuung: »Auch Diebe haben ihren Stolz!«
    Skynom schnaubte und bedachte Zatoc mit einem vernichtenden Blick. Der Mann war gefährlicher als vermutet. »Töte ihn!«, säuselte ihm eine dunkle

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