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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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schob die Decke zur Seite und schwang sich aus dem Bett.
    »So, und jetzt stehe ich auf und trete meinen Dienst an. Ich tue einfach so, als wäre nichts geschehen bis, ... « Sie biss sich auf die Lippen, um ein Schluchzen zu unterdrücken. »... bis... « Ihre Stimme schwankte und strafte ihre gefasste Haltung Lügen. Mit beiden Händen musste sie die Tränen aus den Augen wischen, bevor sie endlich weitersprechen konnte. »... bis Banor mich abholt.«
    »Du bist schnell zurückgekommen und wie ich sehe, nicht allein.« Der Abner hob die Hand und bedeutete Naemy und Tabor, sich zu ihm zu setzen. »Nehmt Platz.« Er war gerade dabei, sein Morgenmahl einzunehmen, was ihn jedoch nicht davon abhielt, seine bei den frühen Gäste sofort nach ihrer Ankunft zu begrüßen. »Das ist Tabor, mein Sohn«, erklärte Naemy. »Abner!« Tabor senkte kurz den Kopf.
    »Wir haben von deinem Angebot gern Gebrauch gemacht und unsere Riesenalpe in einer der Kuriervogelhöhlen untergebracht«, fuhr Naemy fort. »Sie beziehen dort bis zu unserer Abreise ihr Quartier.«
    »Das ist gut.« Der Abner lächelte. »In der Stadt würden sie viel zu viel Aufsehen erregen. Dafür sind ... «
    Es klopfte an der Tür und zwei Dienstmädchen betraten das Zimmer. Jede trug ein Tablett in den Händen, auf dem sich eine Schale mit dampfender Suppe, etwas Brot und ein Krug mit frischem Quellwasser befand. »Ah, das Essen!«, rief der Abner erfreut aus. »Als ich von eurer Ankunft hörte, habe ich mir erlaubt, auch für euch eine Mahlzeit zu bestellen. Nach dem langen Flug seid ihr sicher hungrig.«
    »Danke.« Naemy schenkte dem Mädchen, welches das Tablett vor ihr abstellte, ein freundliches Lächeln. Sie war wirklich sehr hungrig und die heiße Suppe kam ihr nach dem langen Flug in der nächtlichen Kälte gerade recht.
    Die Mahlzeit verlief schweigend und ohne Hast und erst, nachdem auch die beiden Elfen gegessen hatten, nahm der Abner das Gespräch wieder auf. »Nun?«, wandte er sich erneut an Naemy. »Ich hatte dich nicht so schnell zurückerwartet. Konnte eure Priesterin etwas über den Käfer herausfinden?«
    »Leider nicht viel«, bedauerte Naemy. »Außer, dass er wirklich voll dunkler Magie steckt. Was meine Vermutung bestätigt, dass er etwas mit dem Verschwinden der Cha-Gurrline zu tun hat.«
    »Das ist wirklich recht wenig«, meinte der Abner betrübt. »So bleibt die Frage, wer dahinter stecken könnte, auch weiterhin unbeantwortet. «
    »Aus diesem Grund bin ich zurückgekommen«, erklärte Naemy. »Ich bitte um die Erlaubnis, hier in der Festungsstadt nach Spuren suchen zu dürfen, die uns über den Magier, der den Käfer benutzte, Aufschluss geben könnten.«
    »Die Erlaubnis gebe ich dir gern«, erwiderte der Abner. »Ich lasse euch eines der Gästezimmer herrichten und weise die Wachen an, euch nach Kräften zu unterstützen. Wer immer dahinter steckt, muss gefunden und bestraft werden.«
    »Ich danke dir.« Naemy senkte das Haupt und wandte sich an Tabor. »Wir werden im Gewölbe der Cha-Gurrline mit der Suche beginnen«, kündigte sie an und stand auf. Tabor nickte und machte Anstalten, sich ebenfalls zu erheben, doch der Abner hielt ihn zurück. »Wartet!«, sagte er.
    »Morgen begehen wir hier in Nimrod das Fest zur Tagundnachtgleiche, an dem wir der Gütigen Göttin für die reiche Ernte danken. Es wäre mir eine große Ehre, wenn ihr als meine Gäste an diesem Fest teilnahmt.«
    »Die Ehre ist ganz auf unserer Seite.« Naemy hob die Hand zum Herzen und deutete eine Verbeugung an. »Natürlich werden wir kommen.«
    Als die Sonne hinter dem Horizont verschwand, erreichten die geschmückten einspännigen Erntewagen der Bauern den Vorplatz der Inneren Festung. Sie formierten sich zu einem großen Kreis um den gewaltigen Haufen aus armdicken trockenen Asten, Zweigen und dünnem Reisig, der, sobald die Zwillingsmonde To und Yu am Himmel erschienen, zu Ehren der Gütigen Göttin entzündet werden würde.
    Während das Volk auf den Vorplatz strömte, um der Danksagung des Abners an die Gütige Göttin zu lauschen und die mitgebrachten Opfergaben dem Feuer zu übergeben, löste sich ein einsamer Schatten aus dem endlosen Strom derer, die der Prozession gefolgt waren. Unbemerkt huschte er hinter den Menschen entlang, die sich erwartungsvoll der festlich geschmückten Tribüne zuwandten, auf der der Abner jeden Augenblick erscheinen musste, und verschwand zwischen den weit geöffneten Flügeltoren der Inneren Festung.
    Der Platz dahinter

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