Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
Vom Netzwerk:
und Jukkon, dem jüngsten Ratsmitglied, am Tisch saß, nutzte die Zeit und beobachtete den Abner voller Sorge. Die Ereignisse der vergangenen Sonnenläufe machten ihm mehr zu schaffen, als er zugeben wollte, und durch den ständigen Schlafmangel wirkte er älter, als er es tatsächlich war. Dennoch gönnte er sich keine Ruhe. Zu viel hatte sich in den vergangenen Sonnenläufen ereignet und zu gegensätzlich waren die Meinungen der Ratsmitglieder darüber, wie man angesichts der unbekannten Bedrohung handeln sollte.
    Zudem hatte der Rat mit dem Tod des ältesten Druiden sein erfahrenstes Ratsmitglied verloren und die Verantwortung für die Verteidigung Thaies lastete nun auf den vier verbleibenden Mitgliedern. Für die Wahl eines neuen Ratsmitgliedes blieb keine Zeit, da dies ein aufwändiges und nach strengen Richtlinien abzuhaltendes Verfahren darstellte.
    Genau genommen blieb dem Abner gar nichts anderes übrig, als die Verteidigung Thaies in die eigenen Hände zu nehmen. Jukkon, darin waren sich alle einig, war noch viel zu jung und unerfahren für eine solche Aufgabe und Sayen zeigte sich nach wie vor skeptisch, was die Ernsthaftigkeit der Bedrohung anging. Die Priesterinnenmutter war ihrerseits schon aufgrund ihres strengen Glaubens viel zu friedliebend, um eine kriegerische Auseinandersetzung führen zu können.
    Naemy seufzte leise. Wie sie es auch drehte und wendete, die Last der Verantwortung ruhte allein auf den Schultern des Abners, der sich der Herausforderung in bewundernswerter Weise und ohne Rücksicht auf seine Gesundheit stellte. Doch die Zeit verrann und Naemy befürchtete, dass die Maßnahmen, die zur Verteidigung des Landes ergriffen wurden, keinen Erfolg mehr hätten. Deshalb hatte sie darauf bestanden, dass die Mitglieder des Rates noch an diesem Abend zusammenkamen, damit sie sich Kianys Visionen mit eigenen Ohren anhörten.
    Ein zaghaftes Klopfen an der Tür riss Naemy aus ihren Gedanken. »Du bist also Kiany!«, hörte sie den Abner sagen. Der weißhaarige Druide stützte die Hände auf die Tischplatte und erhob sich. Ein väterliches Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht, als er auf die Novizin zuging, die den Raum an der Seite der Priesterinnenmutter betreten hatte, und ihr die Hand reichte. Danach wechselte er einige freundliche Worte mit der Priesterinnenmutter, deutete auf die beiden noch freien Stühle und forderte die Neuankömmlinge auf, sich zu setzen.
    Naemy beobachtete, wie die Priesterinnenmutter Kiany zu ihrem Platz geleitete, wo sich das Mädchen mit gesenktem Blick niederließ. Auch der Abner kehrte zu seinem Stuhl zurück. Er wartete, bis die Priesterinnenmutter ihren Platz eingenommen hatte, dann begann er zu sprechen.
    »Ich habe euch zu dieser späten Stunde zusammengerufen, damit uns die Novizin Kiany von ihren außergewöhnlichen Visionen berichtet. Naemy« er deutete auf die Nebelelfe »ist fest davon überzeugt, dass diese in engem Zusammenhang mit den schrecklichen Ereignissen der vergangenen Sonnenläufe stehen, während Sayen dasselbe bezweifelt... «
    »Richtig! Ich kann mir nicht vorstellen, dass das möglich ist«, wandte Sayen ein und, ohne auf das grimmige Gesicht des Abners zu achten, der solche Unterbrechungen gar nicht schätzte, fuhr er fort: »Wie ihr bereits wisst, habe ich mich schon am Nachmittag mit der Novizin Kiany über die besagten Träume unterhalten und ich muss sagen, dass ich die Ansicht der Nebelelfe keineswegs teile. Auch wenn einige der Ereignisse, die die Novizin gesehen hat, tatsächlich geschehen sind, kann ich nicht mit derselben Gewissheit wie andere« er nickte Naemy zu »bestätigen, dass die doch recht ungewöhnlichen Träume des Mädchens etwas mit der Bedrohung unseres Landes zu tun haben.«
    »Natürlich haben sie damit zu tun! « , warf Naemy ein, doch der Meisterseher hob beschwichtigend die Hand und gebot ihr, zu schweigen. »Lasst mich ausreden! Ich habe gute Gründe für meine Behauptung. Weder meine Seher noch irgendjemand sonst und ich habe mich vor dieser Sitzung gründlich danach erkundigt in ganz Nimrod, der auch nur eine Spur Sehergabe im Blut hat, spürte in den letzten Sonnenläufen Anzeichen einer Bedrohung durch die dunklen Mächte und .. . «
    »Nun, Sayen, Ihr habt uns Eure Einwände zuvor schon hinreichend erläutert«, erinnerte der Abner den Seher freundlich, aber bestimmt. »Ich nehme Eure Bedenken sehr ernst, doch ich finde, wir sollten zunächst der Novizin Kiany die Möglichkeit geben, uns ihre Erlebnisse

Weitere Kostenlose Bücher