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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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sich. Skynom seufzte. Er wusste aus Erfahrung, wie schlecht es um die Versorgung der Krieger bestellt war. Angesichts der Größe des Lagers hatte sich die Situation wohl eher noch verschlechtert. Es wurde wirklich höchste Zeit, dass sich das Heer in Bewegung setzte.
    Kurze Zeit später erreichte er das Zelt des Meisters. Wie immer drang ein unheimlicher rötlicher Lichtschein durch die Ritzen des rubinroten Zeltes, in dem sich Asco-Bahrran aufhielt und dessen Schutz er nur selten verließ. Skynom wusste, dass der Meister niemals schlief. Schlaf sei etwas für gewöhnliche Sterbliche, hatte er ihn einmal sagen hören. Ein niederes Bedürfnis, das er schon seit Generationen abgelegt hatte. Unwillkürlich musste der Magier gähnen. Niedere Bedürfnisse hin oder her, nach dem langen, anstrengenden Ritt hätte er für ein weiches Lager und einen tiefen, erholsamen Schlaf viel gegeben. Doch noch war es nicht so weit.
    Skynom straffte sich, rieb sich kurz über die müden Augen und atmete noch einmal tief durch. Dann trat er vor die beiden Wachen, die der Meister am Eingang seines Zeltes postiert hatte, und grüßte die Cha-Gurrline nach Art der Krieger mit geballter Faust.
    »Tritt ein, Skynom! « Noch bevor er den Wachen seinen Namen und den Grund seines Kommens erläutern konnte, erklang im Innern des Zeltes die Stimme Asco-Bahrrans. Wie immer war sie magisch verstärkt, da die ausgedörrten Stimmbänder des Meisters kaum mehr als ein krächzendes Flüstern zustande brachten.
    Wortlos traten die Wachen beiseite, um den Magier eintreten zu lassen. Skynom straffte sich und schritt erhobenen Hauptes durch den Zelteingang. Er hatte seine Aufgabe erfüllt und nichts zu befürchten, im Gegenteil: Insgeheim rechnete er sogar mit einer großzügigen Belohnung, da er nicht nur erfolgreich, sondern auch sehr schnell gehandelt hatte.
    Gedämpftes rotes Licht und ein herber, harziger Geruch, den zwei glühende Kohlebecken neben dem thronähnlichen Stuhl Asco-Bahrrans verströmten, empfingen den Magier, als er das Zelt betrat. Außer ihm und dem Meister befand sich nur noch dessen engster Berater in dem spärlich eingerichteten Raum. Er stand vor einem großen Tisch mit Pergamenten, auf denen die Landstriche Thaies trotz der Düsternis deutlich zu erkennen waren. Der Mann sah nicht auf, als Skynom eintrat, sondern schien völlig in seine Arbeit vertieft.
    »Skynom, mein Freund « , begrüßte Asco-Bahrran den Magier in einem Tonfall, der keinen Zweifel daran ließ, dass ihm Freundschaft so fremd war wie Barmherzigkeit. »Tritt näher und überreich deinem Meister das Amulett der Auserwählten du hast es doch bei dir, oder?«
    »Ich habe e s « , erwiderte Skynom mit fester Stimme. »Doch bevor ich es Euch übergebe, sagt mir, was ich dafür bekomme! «
    »Bekomme?«, wiederholte Asco-Bahrran mehr belustigt als erstaunt. »Ist es dir etwa nicht Lohn genug, dass ich dir dein elendes Leben gerettet habe ? «
    »Nun«, begann Skynom gedehnt, während er in Gedanken jedes Wort sorgfältig abwog, » da habt Ihr Recht. Dies war der Grund, warum ich nach Nimrod reiste. Doch meine Schuld habe ich, wahrlich, bereits mit der Befreiung der Cha-Gurrlinen-Krieger beglichen. Das Amulett zu bekommen war weitaus schwieriger. Bog, mein treuer Diener, musste sein Leben dafür lassen. Ein unschätzbarer Verlust, wenn man bedenkt, dass . . . «
    »Du wagst es, mit mir zu verhandeln, Sterblicher?«, brauste Asco-Bahrran auf. Mit einer ruckartigen Bewegung hob er den Zeigefinger der rechten Hand, die auf der Lehne seines Stuhles ruhte, ein wenig an. Der Asaak schoss unter Skynoms Umhang hervor, wirbelte durch die Luft und flog geradewegs auf den Meistermagier zu. Skynom hielt den Atem an. Bogs qualvolles Sterben vor Augen, wartete er darauf, dass die tödliche Wirkung der Klinge aus Sternenebulit auch den Meistermagier ergreife. Doch Asco-Bahrran fing den Dolch nicht auf. Auf ein winziges Zeichen hin verharrte der Asaak unmittelbar vor ihm in der Luft, als warte er auf weitere Befehle.
    »Wage es nicht, dich mir zu widersetzen«, flüsterte der Meistermagier drohend. »Und nun gib mir das Amulett!«
    Mit einer geradezu lässigen Handbewegung schleuderte Asco-Bahrran Skynom den Dolch entgegen. Der Angriff kam so schnell, dass dem Magier keine Zeit blieb, zu reagieren. Ich habe verloren, schoss es ihm durch den Kopf, während er in Erwartung der tödlichen Berührung die Augen schloss. Die entsetzlichen Bilder seines sterbenden Dieners, dessen

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