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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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beendete.
    »In den Sümpfen von Numark ist von dem Sturm nichts zu spüren. Dort herrscht herrlicher
    Sonnenschein. Die Vorbereitungen für das Gründungsfest am Abend sind fast abgeschlossen.
    An-Shesan sagt, dass sich diesmal so viele Elfen wie nie zuvor zu den Feierlichkeiten eingefunden haben. Sie sind aus allen Teilen des Landes gekommen und es sollen sogar Elfen angereist sein, die Caira-Dan bisher noch nie betreten haben. An-Shesan meint, dass die Stadt vor Trubel förmlich aus den Fugen gerät. Kein Wunder: Zweihundertfünfzig Sommer sind auch wirklich ein bedeutender Grund zu feiern.« Tabor machte ein betrübtes Gesicht. »Zu schade, dass wir hier festsitzen. Wenn der Sturm nicht bald nachlässt, werden wir die Feierlichkeiten wohl verpassen.«
    »Ja, das befürchte ich auch. Und alles ist meine Schuld! « , warf sich Naemy vor. »Wenn ich früher mit Kiany gesprochen hätte, könnten wir längst in Caira-Dan sein. Das Wetter war so gut zum . . . «
    »Du hast dir wirklich nichts vorzuwerfen, Mutter« , lenkte Tabor ein. »Niemand konnte die schrecklichen Ereignisse vorhersehen. Und dass die Spurensuche nach dem Mord und dem Diebstahl viel Zeit in Anspruch nahm, ist nur verständlich. Schließlich wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nichts von Kianys Visionen.«
    »Doch, ich hätte es wissen müssen. Kiany hatte es mir gegenüber schon während der Feier zur Tagundnachtgleiche angedeutet. « Naemy schüttelte den Kopf. »Aber ich habe sie zunächst nicht ernst genommen.«
    »Wie auch immer, es lässt sich jetzt nicht mehr ändern«, tröstete Tabor. Der junge Elf erhob sich und deutete mit einem Kopfnicken zum Fenster hinüber, wo eine besonders heftige Bö die Scheiben zum Klirren brachte. »Wer konnte ahnen, dass wir einen solchen Sturm bekommen?«
    »Niemand! « Naemy seufzte ergeben und wechselte das Thema. »Ich kümmere mich jetzt um Zahir und Leilith und frage in der Küche nach zwei geschlachteten Ziege oder Schafen. Zahir klagte vorhin über großen Hunger, weil die beiden heute Nacht nicht jagen konnten. Sobald das erledigt ist, bereite ich unsere Abreise vor. Der Sturm kann ja nicht ewig dauern.«
    Das Bündel, das nahezu fertig gepackt auf Kianys Bett lag, war erstaunlich klein. »Mehr hast du nicht mitzunehmen?«, fragte Manou und musterte stirnrunzelnd Kianys Habseligkeiten.
    »Ich bleibe doch nicht lange fort«, erwiderte Kiany. »Naemy hat versprochen, dass wir spätestens in drei oder vier Sonnenläufen zurück sind.«
    »Also, dass du dich traust, da mitzufliegen! « , meinte Manou bewundernd. »Ich könnte das nicht. Das ist doch wahnsinnig hoch. Ich hätte viel zu viel Angst hinunterzufallen.«
    »Ich habe keine Angst.« Kiany setzte sich auf ihr Bett und sah träumend zu dem regennassen Fenster ihrer Kammer hinüber. »Wenn du wüsstest, wie lange ich mir das schon gewünscht habe.
    Einmal wie Sunnivah auf einem Riesenalp zu fliegen! Aber bisher glaubten ja alle, dass es keine solchen Vögel mehr gebe. Und jetzt -Oh, Manou, ich bin ja so glücklich.«
    »Fliegen? Bei dem Wetter?« Manou erschauerte.
    »Nein, natürlich nicht bei diesem Sturm. Wir fliegen erst los, wenn er sich gelegt hat«, erklärte Kiany lachend und sprang vom Bett, weil der Gong zum Mittagsgebet erklang. »Ich denke, das wird nicht vor morgen früh sein. So, wie der Sturm da draußen wütet, hat er sich noch lange nicht ausgetobt.« Zusammen mit Manou verließ sie die Kammer und trat in den Flur hinaus, wo sie sich zu den anderen Novizinnen gesellten, die ebenfalls auf dem Weg zum Gebetshaus waren.
    »Wir können die Gütige Göttin ja um Windstille bitten«, flüsterte Kiany ihrer Freundin augenzwinkernd zu. »Vielleicht erhört sie uns.«
    Die von zwei Cha-Gurrlinen getragene schwarze Sänfte erreichte das Quarlin-Gehege nur wenige Augenblicke, nachdem fünf Gefangene an die Pfosten des Pentagramms gebunden worden waren. Die schwächlichen Versuche der Grasländer, dem Unausweichlichen zu entgehen, waren von den Cha-Gurrlinen schon im Ansatz durch einen kräftigen Schlag ins Gesicht erstickt worden. Drei der fünf jungen Männer hingen seitdem besinnungslos in den Seilen, die sie an die hölzernen Pfosten fesselten und ihre Köpfe in eine aufrechte Haltung zwangen, doch niemand kümmerte sich um sie. Ihr Schicksal war besiegelt.
    Die anwesenden Magier und Cha-Gurrline hatten ihre ganze Aufmerksamkeit der schwarzen Sänfte zugewandt, die von den beiden Trägern in unmittelbarer Nähe des Geheges auf dem Boden

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