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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Klang der Windspiele lauschten. Durch Zahirs und Leiliths Abwesenheit hatte Chantu die Feier in diesem Herbst ganz vergessen, aber da er schon einmal unterwegs war, wollte er nicht vorbeifliegen, ohne den Elfen seine Aufwartung zu machen. Während er das magische Funkenspiel beobachtete, das sich mit langen feurigen Fingern immer weiter in den Himmel hinaufwand, glitt er über die Wipfel der Sumpferlen hinweg und hielt geradewegs auf Caira-Dan zu. Lya-Numi hat sich wieder einmal selbst übertroffen, dachte er anerkennend. Einen solch prächtigen Funkenflug habe ich noch nie gesehen. Zu gern hätte er seine Kreise um die funkelnde Säule gezogen, doch er kam ein paar Flügelschläge zu spät. Wenige hundert Längen, bevor er den Festplatz erreichte, verglühten die ersten Funken und als ihn nur noch wenige Längen von dem Feuer trennten, war das prächtige Schauspiel vorüber. Enttäuscht legte Chantu die Schwingen an und ging tiefer, um die Elfen zu begrüßen.
    In diesem Augenblick hörte Chantu den ersten Schrei.
    Noch nie hatte er einen Elf so schreien gehört und bei dem Grauen, das in dem Laut mitschwang, gefror ihm das Blut in den Adern. Der Schrei ging in ein tosendes Stimmengewirr über. Die entsetzten Rufe unzähliger Elfen drangen zu ihm herauf und hallten gespenstisch durch die windstille Nacht. Chantu handelte sofort. Ohne zu überlegen, presste er die Flügel eng an den Körper und schoss pfeilschnell auf das lodernde Feuer im Herzen Caira-Dans zu. Der Anblick, der sich ihm dort bot, übertraf seine schlimmsten Erwartungen.
    Quarline!
    Nie zuvor hatte Chantu die getigerten Raubkatzen mit eigenen Augen gesehen, doch er kannte sie aus Naemys Erinnerungen. Weil die Nebelelfe noch immer einen Quarlin in der Zwischenwelt vermutete, hatte sie häufig darauf verzichtet, die geheimen Pfade der Elfen zu betreten, was ihr viel Spott eingebrachte. Auch Chantu hatte ihre Entscheidung nicht nachvollziehen können, doch jetzt verstand er sie.
    Die Elfen rund um das riesige Feuer waren in einen aussichtslosen Kampf mit fast einhundert großen Raubkatzen verstrickt. Zwar waren sie den Quarlinen zahlenmäßig weit überlegen, aber Chantu erkannte sofort, dass die meisten von ihnen unbewaffnet waren. Mit bloßen Händen versuchten sie sich gegen die messerscharfen Reißzähne der Angreifer zu wehren, doch die vielen Blut überströmten Körper, die reglos am Boden lagen, zeugten davon, wie sinnlos dieses Unterfangen war. Mit jedem Augenblick, der verstrich, fanden Dutzende Männer, Frauen und Kinder den Tod und ihre Schreie hallten wie ein Chor des Grauens über den Festplatz. Chantus Herz krampfte sich vor Schmerz zusammen, als er das ganze Ausmaß der Katastrophe begriff. Wenn kein Wunder geschah, würden die Quarline das ganze Volk der Elfen vernichten.
    Kurz entschlossen stürzte er sich in den Kampf. Sein erster Angriff war gut gezielt. Mit seinen mächtigen Klauen packte er sogleich zwei der getigerten Raubkatzen, die einen jungen Elf bedrängten, am Rücken und trug sie hoch in die Lüfte. Die Quarline fauchten und schlugen mit ihren scharfen Krallen um sich, doch Chantu hielt sie mit eisernem Griff fest. Seine harten Klauen drangen mühelos durch das dichte Fell der Raubkatzen und rissen ihnen tiefe Wunden ins Fleisch. Jeder Flügelschlag musste den Quarlinen höllische Schmerzen bereiten, doch die Tiere schienen es nicht zu spüren. Je höher Chantu sie hinauftrug, desto heftiger wurde ihre Gegenwehr.
    Hundert Längen über den Sümpfen verharrte Chantu wenige Herzschläge lang in der Luft. Dann öffnete er die Krallen. Aus den Augenwinkeln sah er die Quarline wie zwei orangefarbene Steine zu Boden fallen, nahm sich aber nicht die Zeit zu beobachten, wie die Körper am Boden aufschlugen. Mit einem markerschütternden Schrei setzte er zu einem weiteren Sturzflug an, um den Nebelelfen beizustehen.
    Als er den Kampfplatz wieder erreichte, war die Zahl der überlebenden Elfen schon bedrohlich geschrumpft. Etwa fünfzig von ihnen hatten sich rings um das Feuer geschart und wehrten sich mit brennenden Ästen gegen die Quarline. Andere hatten sich in einer der Hütten verschanzt und hielten sich die Raubkatzen mit gezielten Bogenschüssen vom Leib.
    Der Versammlungsplatz selbst war zu einem einzigen Schlachtfeld geworden. Überall lagen zerfetzte Körper und der Boden färbte sich rot vom Blut der Gefallenen. Ein sterbender Quarlin lag inmitten der toten Elfen und seine zuckenden Pranken hatten sich i n den langen

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