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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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zunächst fast unmerklich, doch dann immer schneller wich die Trauer einem glühenden Hass. Die Hauptstadt in den Sümpfen von Numark war viele Sommer lang seine Heimat gewesen und er hatte die Nebelelfen als seine Freunde betrachtet jetzt hatte er alles verloren.
    Alles! Chantu fühlte eine nie gekannte Wut in sich aufsteigen. Wer immer den Angriff geplant hatte, sollte dafür bezahlen. Die ohnmächtige Wut verdrängte die Lähmung seiner Gedanken und seine Flügelschläge wurden langsamer. Schließlich flog er einen weiten Bogen und kehrte um. Es war falsch gewesen, die Flucht zu ergreifen. Er hätte in der Nähe von Caira-Dan bleiben und beobachten sollen, wohin sich die Quarline zurückzogen. Nur so hätte er möglicherweise einen Hinweis darauf erhalten, wer die Raubkatzen geschickt hatte.
    Aber noch war es nicht zu spät. Wenn er sich beeilte, konnte er das Versäumte mit etwas Glück noch nachholen. Pfeilschnell glitten die düsteren Baumkronen der Sümpfe von Numark unter ihm dahin, während er auf das rot glühende Leuchten am Horizont zuflog, das die Überreste des großen Feuers in Caira-Dan in die Nacht ausstrahlte. Schneller und schneller flog er und angesichts der Angst, dass die Quarline inzwischen fort sein könnten, vergaß er seine Müdigkeit im Handumdrehen.
    Plötzlich dachte er an Zahir und Leilith. Seine Geschwister befanden sich noch immer auf dem Flug nach Caira-Dan. Er musste sie warnen! In rascher Folge sandte er kurze Botschaften an Zahir und Leilith und fügte auch einige Bilder des Überfalls hinzu, die sich in seine Gedanken eingebrannt hatten. Gerade wollte er noch berichten, dass er wieder zurückflöge, da hörte er den Schrei.
    Er war nur kurz und verhallte bereits zwischen den Bäumen, doch Chantu zweifelte keinen Augenblick daran, dass eine Elfe geschrien hatte eine Elfe in großer Bedrängnis, in Todesangst! Sofort verringerte er seine Geschwindigkeit, ging tiefer und suchte mit seinen scharfen Vogelaugen den Wald nach einer verdächtigen Bewegung ab. Wer immer da geschrien hatte, konnte nicht weit entfernt sein.
    Als er nichts entdeckte, begann Chantu zu kreisen. Den Blick nach unten gerichtet, flog er dicht über das lichte Blätterdach der Bäume hinweg und suchte das Sumpfgelände ab.
    Plötzlich sah er aus den Augenwinkeln, wie sich ein heller Körper langsam über eine kleine Lichtung bewegte. Ein Quarlin! Der Anblick der großen Raubkatze versetzte seinem Herzen einen schmerzhaften Stich und sein Hass flammte erneut auf. Dann bemerkte er die Elfe. Sie kniete mitten auf der Lichtung und schien den Angriff des Quarlins zu erwarten. In einer Hand hielt sie ein kleines Messer, dessen Klinge im Mondlicht hell aufblitzte, und in der anderen einen langen Stock, den sie dem Angreifer drohend entgegenstreckte.
    Chantu handelte sofort. Ungeachtet seiner Erschöpfung warf er den Kopf in den Nacken, stieß einen markerschütternden Schrei aus und setzte zu einem gewagten Sturzflug an.
    Als der Quarlin den Riesenalp erblickte, fauchte er böse und legte gereizt die Ohren an. Die säbelzahnartigen Reißzähne gebleckt und den Körper dicht an den Boden gepresst, erwartete er furchtlos den Angriff des riesigen Vogels. Dem ersten Griff der scharfen Klauen konnte er sich durch ein gekonntes Ausweichmanöver entziehen, während er gleichzeitig mit der Pranke nach dem ungeschützten Bauch des Riesenalps schlug. Chantu spürte, wie die Krallen des Quarlins durch das weiche Bauchgefieder drangen und ihm glühende Wunden in seine Haut ritzten, doch er beachtete den Schmerz nicht. Eine Wolke hellgrauer Federn zurücklassend, gewann er rasch wieder an Höhe, um einen neuen Angriff zu fliegen. Diesmal versuchte er gar nicht erst, den Quarlin mit den Krallen zu packen. Die Raubkatze hatte sich in eine kleine Mulde zurückgezogen und lag so flach am Boden, dass Chantu bei einem Angriff Gefahr gelaufen wäre, selbst auf die Lichtung zu stürzen. Die einzige Möglichkeit, den Gegner zu fassen, bestand darin, ihn durch gezielte Hiebe mit dem spitzen Schnabel aus seiner Deckung zu treiben. Der Quarlin zischte wütend und hob die Pranke zu einem weiteren Schlag, doch diesmal war der Riesenalp schneller. Mit einem gut gezielten Hieb riss er der Raubkatze eine klaffende Wunde in die Flanke und flog davon, ohne selbst verletzt worden zu sein. Der Quarlin stieß einen spitzen Schrei aus, sprang aus der Mulde und setzte dem Riesenalp humpelnd nach.
    Chantu erkannte die Gelegenheit und zögerte nicht. Obwohl er

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