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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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eigentlich noch nicht genug Höhe gewonnen hatte, faltete er die Flügel und ließ sich wie ein Stein vom Himmel fallen. Der Quarlin duckte sich erschrocken, aber das half ihm diesmal nichts. Verletzt und ohne den Schutz der Mulde war er eine leichte Beute für Chantu. Nur wenige Längen über dem Boden breitete er die Flügel aus und fing den waghalsigen Sturz gekonnt ab, während er gleichzeitig mit den Klauen nach dem Quarlin griff.
    Der Riesenalp war von dem langen Kampf in Caira-Dan erschöpft, aber das Feuer des Hasses auf die getigerten Kreaturen setzte Kräfte in ihm frei, die er bisher nicht gekannt hatte. So gelang es ihm, den Quarlin hoch hinaufzutragen, während er die Lichtung mit schweren Flügelschlägen hinter sich ließ. Die Raubkatze wehrte sich heftig und versuchte Chantus Körper mit ihren scharfen Krallen zu erreichen, doch alle Bemühungen waren vergebens. Hoch über einem kleinen See, inmitten der Sümpfe von Numark, hielt Chantu inne und versetzte dem Quarlin einen kraftvollen Hieb mit dem Schnabel, als wäre das gefährliche Raubtier nichts weiter als eine wehrlose Bergziege, wie er sie für gewöhnlich jagte. Dunkles Blut spritzte auf und benetzte das helle Bauchgefieder des Riesenalps mit hässlichen roten Flecken, als der Hieb die Schlagader des Quarlins zerfetzte. Sein Knurren und Fauchen ging in einen gurgelnden Laut über und der massige Körper erschlaffte.
    Wenige Herzschläge lang genoss Chantu den Triumph, dann öffnete er die Klauen und ließ den Quarlin in den See fallen. Er wartete noch, bis das dunkle Wasser den leblosen Körper verschluckt hatte, dann kehrte er zu der Lichtung zurück, wo er die Elfe gesehen hatte.
    Der Rückflug war eine einzige Qual. Jetzt, da der Kampf vorüber war, breitete sich die Erschöpfung wie eine beißende Flut in seinem Körper aus. Jeder Muskel, jede Sehne schienen zum Zerreißen gespannt und er hatte große Mühe, in der Luft zu bleiben.
    Als er die Lichtung erreichte, sah er die Elfe ausgestreckt im hohen Gras liegen. Sie hörte ihn kommen, hob den Kopf, rührte sich jedoch nicht. Lya-Numi! Erst jetzt erkannte Chantu, wem er das Leben gerettet hatte.
    »Flieg ... flieg zu . . . Naemy!« Die Stimme der Elfenpriesterin war nicht mehr als ein dünnes Wispern in seinen Gedanken, doch Chantu verstand. »Ich hole Hilfe!«, versicherte er ihr und sandte ihr einen beruhigenden Gedanken. Lya-Numi wirkte verletzt und zu Tode erschöpft und Chantu konnte nur hoffen, dass sich nicht noch mehr Quarline in der Nähe befanden. Vorsorglich stieg er höher und drehte einige Runden über dem Waldrand, wobei er den Boden mit seinen scharfen Augen nach Quarlinen absuchte. Als er keinen Hinweis darauf fand, machte er kehrt und flog in die Nacht hinaus. Er allein konnte Lya-Numi nicht helfen. Die Lichtung war viel zu klein, um von dort wieder aufzusteigen. Er konnte lediglich Hilfe holen.
    Meister hatte ihn gerufen, um ihm einen Befehl zu erteilen, doch das Bild, welches sich dem Krieger in der schillernden Kristallkugel zu seiner Rechten bot, schien ihn magisch anzuziehen.
    »Haastare!«, zischte Methar und warf dem Cha-Gurrlin einen beschwörenden Blick zu. Das Bild in der Kugel war nicht für die Augen der Krieger bestimmt und er fragte sich, warum Asco-Bahrran es überhaupt hatte stehen lassen. Die Lebensenergie des Mediums hatte gerade ausgereicht, um den mächtigen Zauber über die Obwohl das Raubtiergesicht des Cha-Gurrlins, der vor Asco-Bahrrans Zelt als Wachtposten eingeteilt war, keine Regung zeigte, fiel es ihm offensichtlich schwer, den Blick auf den Boden zu richten. Der weite Entfernung hinweg zu wirken, bevor der Tod den Grasländer von seinen Qualen erlöste. Doch entgegen Methars Erwartungen war das Bild nicht verblasst. Als wäre es in dem Kristall eingefroren, verharrte es als Abbild des Grauens, das an diesem Abend über Caira-Dan hereingebrochen war, im Innern der Kugel.
    Endlich gelang es dem Cha-Gurrlin, sich von dem Anblick zu lösen. Schweigend und mit gesenktem Haupt erwartete er die Befehle des Meisters und nur seine bebenden Schultern deuteten darauf hin, wie aufgewühlt er war.
    Asco-Bahrran bedeutete Methar, die Kristallkugel wieder zu verdecken und an ihren ursprünglichen Platz zurückzubringen, dann wandte er sich an die Wache. »Richte meinen Befehlshabern aus, dass ich sie unverzüglich hier im Zelt erwarte«, befahl er in der Sprache der Cha-Gurrline. Dann wies er noch mit einer wegwerfenden Bewegung in Richtung des toten

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