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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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gehabt. Die Worte formten sich ohne sein Zutun in Gedanken. Und dann, ohne dass er es sich vorgenommen hatte, ging er auf Mutter und Tochter zu und sagte: »Geh nach Hause, Frau! Deine Töchter brauchen dich heute Nacht.«
    »Oberster Druide, verzeiht, ich habe Euch gar nicht kommen hören.« Die Heilerin deutete rasch eine Verbeugung an. Es war ihr unangenehm, den obersten Druiden nicht bemerkt zu haben, doch Anthork ging nicht weiter darauf ein. »Du bist ein sehr hübsches Mädchen«, wandte er sich lächelnd an ihre Tochter und fragte: »Wie heißt du?«
    »Ilahja.« Die Kleine schaute beschämt zu Boden.
    »Nun, Ilahja«, sagte der oberste Druide. »Mädchen wie du sollten in dieser Nacht wirklich nicht allein sein. Ich entbinde deine Mutter von ihren Pflichten, damit du ruhig schläfst.«
    »Aber die Verwundeten ...« , warf die Heilerin ein. »Ich habe geschworen zu helfen. Sie werden nicht ohne mich ...«
    »Doch, das werden sie«, versicherte Anthork. »Wir haben genügend Priesterinnen und Heilerinnen, die sich um die Verwundeten kümmern. Deine Tochter hat niemanden. Geh nach Hause und sorge dafür, dass sie sich nicht fürchtet.«
    »Ihr seid sehr gütig!« Die Frau ergriff die Hand ihrer Tochter und schenkte dem obersten Druiden ein dankbares Lächeln. »Meine Mädchen sind noch sehr klein. Ich hatte schon ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht bei ihnen sein kann. Möge die Göttin Euch beschützen.« Mit diesen Worten wandte sie sich um und machte sich auf den Heimweg.
    Der letzte Satz versetzte Anthork einen schmerzhaften Stich, doch er ließ es sich nicht anmerken und nickte väterlich. »Das wünsche ich Euch auch«, murmelte er kaum hörbar, während das Bild der Heilerin, die mit dem Kind auf das Tor der Inneren Festung zuging, plötzlich etwas anderem wich .. .
    ... Überall war Feuer. Lodernde Flammen leckten mit feurigen Zungen an den tief hängenden Wolken und erhellten die alles verschlingende Finsternis über der Festungsstadt mit unheilvollem Leuchten.
    Stinkender, schwarzer Rauch wälzte sich durch die schmalen Straßen von Nimrod und nahm den Menschen die Sicht, die dort schreiend umherirrten.
    Sterbende und Verwundete lagen zu Hunderten in den engen Gassen, den todbringenden Schwertern der schwarzen Krieger schutzlos ausgeliefert, und dazwischen bahnte sich eine junge, hoch gewachsene Frau im weißen Gewand der Heilerinnen einen Weg durch das Chaos. Ein rothaariges Kind auf den Armen haltend, beschleunigte sie die Schritte, um es in Sicherheit zu bringen, bevor der Feind die Innere Festung erreichte ... Anthork ächzte und stützte sich schwer atmend auf den knorrigen Stab aus Wurzelholz, den er als Zeichen seines Amtes stets bei sich führte. Sein Herz pochte wie wild, und es dauerte eine Weile, bis erden heftigen Schwindel überwand, der ihn gepackt hatte. Die plötzliche Vision war so heftig und voller dunkler Vorahnungen, dass er es kaum zu ertragen vermochte. Feuer, Blut und Schmerzen . . . War es das, was das Schicksal für die Bewohner Thaies vorgesehen hatte? Und die Heilerin
    ... ? Anthork blinzelte und blickte sich nach der Frau und dem rothaarigen Mädchen um. Waren sie es gewesen, die er in der Vision gesehen hatte?
    Doch die beiden waren fort, und eine dumpfe Ahnung sagte ihm, dass er sie nie wiedersehen würde.
    Glamouron saß am Bach und schärfte ein Schwert. Es war nicht seine eigene Waffe, doch es war eine harte Klinge, die gut in der Hand lag und sich leicht führen ließ. Sie stammte von den Kriegern des Spähtrupps, den zu suchen er mit Chiriga ausgeflogen war und denen auch die Waffen nicht hatten helfen können.
    Am frühen Morgen war Naemy mit Bronadui zu der Stelle geritten, an der die Krieger niedergemetzelt worden waren, in der Hoffnung, dort Waffen zu finden. »Wir sind zu viert«, hatte sie Shari und Fedeon erklärt, bevor sie aufgebrochen war. »Aber wir haben nur einen Langbogen und drei Kurzschwerter. Das ist viel zu wenig, um sich wirkungsvoll zu verteidigen. Glamouron hat mir von einem Spähtrupp berichtet, den die Cha-Gurrlinen nicht weit von hier überfallen haben. Mit etwas Glück sind die Waffen noch dort.« Dann hatte sie sich auf den Rücken des Falben geschwungen und war losgeritten.
    Wenig später war sie mit fast einhundert Pfeilen, fünf Armbrüsten und einem Dutzend Schwerter zurückgekehrt und hatte den anderen die Waffen präsentiert. An einigen waren noch Spuren getrockneten Blutes zu sehen, andere wiesen tiefe Kerben auf, doch die meisten

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