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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Schutz der Bäume und zerstörten die von den Druiden mühsam errichtete Aura aus Zuversicht, die den Verteidigern im Kampf den Rücken stärken sollte. Die Gesichter der Männer, die hinter den Zinnen auf den Angriff warteten, hatten jede Farbe verloren. Zitternd klammerten sie sich an die Schwerter, die manche nur dürftig zu führen wussten, oder flüchteten sich in der Hoffnung auf die Gütige Göttin in hastige Gebete. Einige starrten grimmig auf die von der Dunkelheit verhüllten Wälder und bedachten den unsichtbaren Feind mit markigen Sprüchen und Flüchen, während andere nur stumm auf dem Posten standen und den Angriff mit ausdrucksloser Miene erwarteten.
    Als der letzte helle Lichtstreifen im Westen erstarb, krochen finstere Schatten aus dem Osten herbei und trugen dichte Nebel in die Ebene vor den Mauern Nimrods. Die Sterne verbargen ihr Antlitz hinter einem zähen Dunst, und auch die schmalen Sicheln der beiden Monde To und Yu waren noch nicht am Himmel zu sehen.
    Der Gesang verstummte, und eine düstere und bedrohliche Stille breitete sich über die Ebene, die für die Verteidiger Nimrods fast noch schwerer zu ertragen war als der schaurige Gesang. So mancher, der zuvor geglaubt hatte, die beängstigenden Töne nicht länger aushalten zu können, sehnte sie nun wieder herbei.
    Doch alles blieb ruhig - zu ruhig.
    Der Ansturm auf Nimrod kam leise, geboren im ersterbenden Licht der Sonne und unter dem Deckmantel des Nebels verborgen. Weder das Klirren von Rüstungen und Waffen noch Befehle oder wütendes Gebrüll durchdrangen die alles verschlingende Stille; nur die rhythmischen Erschütterungen im Boden ließen erahnen, welch gewaltiges Heer sich Nimrod näherte.
    Die Verteidiger starrten hinab auf die graue Ebene, doch selbst die scharfen Augen der Elfen vermochten die wogenden Nebelschleier nicht zu durchdringen.
    »Magie!«, raunten sich die Männer zu und starrten angstvoll über die Mauerbrüstung, wo sich das nahende Heer noch immer unter den Nebeln verbarg.
    Plötzlich fegte eine heftige Windböe den Nebel fort und gab den Blick auf ein riesiges Heer hünenhafter dunkler Gestalten in schwarzen Rüstungen frei, die sich den Festungsmauern bis auf einhundert Längen genähert hatten. Gleichzeitig wurde die Stille vom Dröhnen mächtiger Kriegstrommeln zerrissen, deren tiefer, pulsierender Rhythmus von den steil aufragenden Mauern widerhallte.
    Der Lärm machte es den Heermeistern Nimrods unmöglich, Befehle zu erteilen, denn nur jene, die ihnen am nächsten standen, waren in der Lage, die aufgeregt gebrüllten Worte überhaupt zu verstehen. Und während auf den Zinnen ein heilloses Durcheinander ausbrach, flammten in den Händen der schwarzen Krieger Tausende von Brandpfeilen auf, die sich wie ein glühender Regen über Nimrod herabsenkten.
    Die schwarzen Krieger wussten den Vorteil der Überraschung geschickt zu nutzen und sandten mit gewaltigen Bögen, die drei Pfeile zugleich abzuschießen vermochten, Feuer und Tod über die steil aufragenden Mauern in das Herz Nimrods.
    Angesichts der erdrückenden Übermacht brach unter den unerfahrenen Verteidigern Panik aus. Allein der Besonnenheit der Elfen war es zu verdanken, dass nicht alle ihr Heil in der Flucht suchten. Unerschütterlich standen sie auf den Zinnen und schickten mit ihren Langbogen einen Pfeil nach dem anderen auf die Ebene hinab. Und obgleich die wohl gezielten Schüsse nicht mehr als Nadelstiche in der Masse der Heranstürmenden waren, war die Botschaft eindeutig: Auch die schwarzen Krieger waren verwundbar!
    Nach der dritten Brandpfeilsalve hatten sich die Bogenschützen auf den Zinnen wieder so weit formiert, dass auch sie zu einem geordneten Gegenschlag fähig waren. Ein mächtiger Pfeilhagel ergoss sich über die Ebene. Die Schreie der getroffenen Angreifer mischten sich mit denen der sterbenden Verteidiger und dem grausigen Knistern der Flammen, die in den Stroh gedeckten Dächern hinter den Mauern der Festungsstadt gierig Nahrung suchten. Wieder und wieder gaben die Heermeister den Befehl zum Feuern, und Hunderte Pfeile fanden ihr Ziel, während im Gegenzug Tausende brennender Pfeile auf die Festungsstadt stürzten.
    Doch der Schlagabtausch der Bogenschützen währte nicht lange. Die Trommeln verstummten, und der Regen aus brennenden Pfeilen erstarb. Einen Augenblick lang lastete eine tiefe Stille über dem Heer, dann stieg aus den Kehlen der Angreifer ein ohrenbetäubendes Gebrüll, und eine Sturmwelle aus Kriegern eilte heran,

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