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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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zu ermöglichen, und diesmal würde er sie nicht enttäuschen.
    »Sie liebt dich noch immer.« Shari legte die Armbrust zu Boden und setzte sich neben Glamouron ans Ufer des Baches.
    »Ich weiß.« Der Nebelelf nickte und wandte die Aufmerksamkeit eilig wieder dem Schwert zu. Er hatte die junge Elfe nicht kommen hören, und es war ihm ein wenig unangenehm, dass sie ihn so nachdenklich gesehen hatte.
    »Und?« Glamouron spürte Sharis forschenden Blick.
    »Was - und?«, erwiderte er ausweichend.
    »Glaubst du ihr die Geschichte?«
    Glamouron antwortete nicht sofort. Er hatte fest damit gerechnet, dass Shari ihn nach seinen Gefühlen für Naemy fragen würde, und war überrascht. »Warum nicht?«, fragte er schließlich und deutete auf Naemy. »Sie ist nicht mehr diejenige, die ich noch vor wenigen Sonnenläufen in den Armen gehalten habe. Dreihundert Sommer haben aus ihr eine reife, selbstbewusste Nebelelfe gemacht, die sich ihrer Stärken und Schwächen wohl bewusst ist. Die Naemy, die ich in Numark zurückließ, war jung und unerfahren und . . . « , er maß Shari mit einem viel sagenden Blick, » . . . trauerte unendlich um ihre tote Schwester.«
    »Aber das ist alles so schwer zu glauben!« Als hätte sie die versteckte Anspielung nicht gehört, schüttelte Shari den Kopf. »Ich habe lange darüber nachgedacht, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sie zweimal hier sein soll. Niemand kann durch die Zeit reisen!«
    »Ich bin sicher, dass es viele Dinge gibt, die selbst die weisesten Elfen nicht zu verstehen vermögen«, erwiderte Glamouron. »Aber ich weiß, dass Naemy sowohl in Numark als auch hier ist. Und du bist am Leben. Beides ist mir Beweis genug.«
    »Aber du ...« , Shari kaute nachdenklich auf der Unterlippe. »Ich meine, wie kannst du alles so gelassen hinnehmen. Unser Volk, unsere Angehörigen werden schon bald sterben! Wir ... wir könnten sie warnen und ihnen das Leben retten. Wir könnten verhindern, dass...« Sie seufzte und schüttelte traurig den Kopf. »Versteh mich bitte nicht falsch, ich möchte Naemy nicht verraten, doch ich ertrage es einfach nicht, hier zu sitzen und alle, die ich liebe, in den Tod ziehen zu lassen.«
    »Das kann ich gut verstehen.« Glamouron lächelte. »Doch es ist, wie Naemy gesagt hat. Wir dürfen den Lauf des Schicksals nicht verändern. Dass wir uns dabei wie Verräter fühlen, ist der Preis, den wir für unsere wundersame Rettung zu zahlen haben.« Shari wusste darauf nichts zu erwidern. Für eine Weile starrte sie schweigend auf das blitzende Muster, das die Sonnenstrahlen auf die seichten Wellen des Baches zeichneten, und kaute nachdenklich auf einem Grashalm.
    »Naemy sagt, der Angriff finde heute Nacht statt«, murmelte sie schließlich.
    »Ich weiß.«
    »Sie will die Schlacht von den Bergen aus beobachten«, fügte sie hinzu.
    »Auch das hat sie mir gesagt.«
    »So, hat sie das? Hat sie dir vielleicht auch gesagt, wie sie die vielen Elfen finden will, die sie über das Ylmazur-Gebirge führen soll, ohne den Lauf des Schicksals zu ändern?«
    »Nein, das hat sie nicht.«
    »Aha, dachte ich es mir doch«, murmelte Shari. »Was?« Glamouron zog verwundert eine Augenbraue in die Höhe.
    »Dass sie noch keinen Plan hat. Ich fühle doch, dass sie etwas beunruhigt. Ich glaube, sie weiß nicht, wie sie die zwei Dutzend Elfen zusammenbekommen soll.«
    »Nun, vielleicht hat sie einen Plan, aber ihn dir noch nicht verraten.«
    »Oder sie hat keinen und hofft auf ein Wunder.«
    »Oder das«, gab Glamouron zu. »Wie auch immer, ich habe mich entschieden. Es ist der Wille der Göttin, dass wir die Aufgabe gemeinsam meistern. Meine eigenen Gefühle spielen dabei keine Rolle mehr, denn ohne Naemy wäre ich jetzt tot.« Er hob einen kleinen Stein vom Boden auf, warf ihn ins Wasser und blickte Shari von der Seite her an. »So wie du.«
     
     
     
     

 
9
     
    Als die Sonne den Horizont berührte und die verstreuten Wolken im Westen in ein blutiges, Unheil verkündendes Rot tauchte, erhob sich über den Wäldern, die das Heer der schwarzen Krieger vor den Augen der Verteidiger verbargen, ein eintöniger, stampfender Gesang, der den Männern auf den Zinnen den Angstschweiß auf die Stirn trieb.
    An- und abschwellend wie schaurige Wellen, die gegen die Mauern der Festungsstadt brandeten und sich wieder zurückzogen, nur um gleich darauf mit neuer Wucht gegen das letzte Bollwerk des Landes anzustürmen, erklangen die dumpfen, machtvollen Töne aus abertausend Kehlen im

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