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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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ließ nicht locker. »Die schwarzen Krieger können jeden Augenblick hier auftauchen. Wir müssen uns verstecken, damit sie uns nicht finden! Ich habe es Mutter versprochen, und jetzt geh endlich da rein, sonst ist es zu spät.«
    »Niemals!« Maite war völlig außer sich. »Das ist kein Versteck, das ist ein Grab.« Sie deutete panisch aus dem Fenster, wo der Feuerschein bedrohlich zugenommen hatte und dichte Rauschschwaden durch die Gasse strichen.
    »Sieh nur, wie viele Häuser schon brennen. Wenn die Feuer auf unser Haus übergreifen, sind wir verloren. Wir werden ersticken oder bei lebendigem Leibe verbrennen, das . . . «
    »Mutter hat diesen Unterschlupf für uns gegraben, weil sie wollte, dass die schwarzen Krieger uns nicht finden.« Paira hielt Maite fest im Griff und schob sie unnachgiebig auf den Unterschlupf zu.
    »Bei den Toren, warum bist du nur so stur? Verstehst du denn nicht. . . Autsch!« Mit einem plötzlichen Schmerzlauf gab Paira Maite frei. »Warum hast du mich gebissen?«
    »Weil ich da auf keinen Fall reingehe!« Maite hatte die Gelegenheit genutzt und sich in Richtung der Tür zurückgezogen. »Niemals! Das Feuer ist so nah, riechst du es denn nicht? Der Rauch quillt schon durch die Ritzen der Fenster. Wir . . . «
    In diesem Augenblick wurde die schmale Holztür der Kammer krachend aus den Angeln gerissen, und ein Regen aus Holzsplittern ergoss sich in den Vorratsraum. Maite wandte sich erschrocken um und duckte sich, doch sie entwischte nicht. Der hünenhafte schwarze Krieger mit dem eberähnlichen Gesicht, der plötzlich im Türrahmen stand, hatte sie bereits gepackt und hielt sie mit eisernem Griff fest. »Gnorrtas errs darrari ths ebrral«, knurrte er und deutete mit der freien Hand auf Paira, die sich vor Schreck nicht rühren konnte. Hilflos musste sie mit ansehen, wie der Krieger die kreischende Maite hinauszerrte und einem Kameraden Platz machte, der mit einem blutigen Schwert in der Hand auf sie zukam.
    Als die Sonne hinter den schroffen Gipfeln der Valdor-Berge emporstieg, kehrten Naemy, Shari, Glamouron und Fedeon zu der kleinen Hütte nahe dem großen Gießbach zurück. Die Stimmung war gedrückt und die Gesichter der Gefährten von tiefer Sorge gezeichnet. Doch während sich Glamouron um Letivahr sorgte und Fedeon in Gedanken bei Paira und seinen Angehörigen in Nimrod weilte, hing Naemy ganz anderen Gedanken nach.
    Von dem erhöhten Standort aus hatte sie beobachten können, wie die Cha-Gurrlinen-Krieger große Gruppen von Elfen gefangen genommen, gefesselt und abgeführt hatten. Doch im Gegensatz zu den Menschen, die von den schwarzen Kriegern in einem Lager auf der Ebene zusammengetrieben wurden, waren die Elfen in die zerstörte Stadt hineingeführt worden. Naemy glaubte zu wissen, wohin man sie gebracht hatte.
    Die Nebelelfe hockte sich ans Ufer des kleinen Baches, tauchte die Hand in das kühle Wasser, um ihren Durst zu stillen, und schaute Fedeon nach, der mit gesenktem Haupt in der kleinen Hütte verschwand, um allein zu sein. Der junge Skalde war so schweigsam wie schon lange nicht mehr, und sie vermutete, dass er inzwischen an dem Sinn der Aufgabe zweifelte, von der er glaubte, dass Anthork sie ihm aufgetragen hatte. Er fühlte sich wie ein Fremdling inmitten der Elfen und schien zu spüren, dass sie ihm etwas verheimlichten.
    Gern hätte Naemy ihm die Wahrheit gesagt, doch sie fürchtete, dass er diese nur schwer ertragen und irgendwelche Dummheiten machen könnte. Deshalb hatte sie sich entschlossen, Fedeon so lange wie möglich in dem Glauben zu lassen, er sei auf Befehl des obersten Druiden mit ihnen zusammen, und alle erklärenden Worte auf eine spätere Gelegenheit verschoben.
    Jetzt war ohnehin nicht der richtige Moment dafür, denn heute war der Sonnenlauf der Entscheidung. Noch bevor der feurige Planet die Himmelsbahn vollendete, würde sich zeigen, was die verworrenen und lückenhaften Berichte taugten, die Naemy in den Sommern nach der Vertreibung des finsteren Herrschers über die Schlacht um Nimrod gesammelt und aufgezeichnet hatte.
    Von dem, was damals in Nimrod vor sich gegangen war, hatte sie selbst kaum etwas mitbekommen. Wie die meisten Nebelelfen, denen die Flucht gelungen war, war sie in den ersten Mondläufen nach der Schlacht vollauf damit beschäftigt gewesen, ihr eigenes Leben zu schützen und einen Fluchtweg in den Süden zu finden. Allein und auf sich gestellt, ohne eine Verbindung zu anderen Angehörigen ihres Volkes.
    Das meiste, was sie

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