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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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unmöglich, aber wenn er wie in diesem Fall gelingt, bleibt er nicht ohne Opfer.«
    »Was heißt das?« Naemy runzelte besorgt die Stirn. »Shari war eigensinnig und starrköpfig«, erklärte die Frau. »Wertvolle Eigenschaften, die von großem Selbstbewusstsein zeugen. Unausgereift werfen sie oft Schwierigkeiten auf, doch vollendet können sie eine große Hilfe sein. Ein starkes Selbstbewusstsein ist wie ....«
    »Was heißt das: Sie war eigensinnig und starrköpfig?«, fragte Naemy ungeduldig.
    Die Frau seufzte. »Es bedeutet, dass sie es vermutlich nicht mehr sein wird, wenn sie erwacht. Jeder Eingriff hat seine Folgen. Manche sind nur klein und kaum spürbar, andere groß und bisweilen dramatisch. Shari wird leben, aber du musst damit rechnen, dass sie sich verändert hat.«
    »Aber das ist. . . « Naemy sah die Frau fassungslos an, doch diese machte eine abschließende Geste und sagte: »Das war alles, was ich für dich tun konnte. Bedenke stets, dass ich sie hätte töten müssen. Sie hat die Existenz deines Volkes in Gefahr gebracht. Ich musste handeln.« Mit diesen Worten drehte sie sich um, berührte Shari mit dem Zeigefinger kurz an der Stirn und schwebte davon. Naemy sah ihr schweigend nach, bis sie in den Schatten zwischen den Tannen verschwand; dann wandte sie sich wieder ihrer Schwester zu, deren Brust sich wie durch ein Wunder in leichten, gleichmäßigen Atemzügen hob und senkte.
    »Oh, muinthel«, sagte sie traurig und strich ihr zärtlich über die bleiche Wange. »Was hast du nur getan?«
    hing, sank langsam in sich zusammen.
    Von den mehr als zweihundert Gefangenen, die sich am Morgen rings um die Grube hatten aufstellen müssen, waren kaum mehr als sechzig übrig. Furcht und Entsetzen hatten sich tief in die aschfahlen Gesichter der Menschen gegraben, die angesichts der
     
     
     
     

 
8
     
    Als die Sonne den höchsten Stand erreichte, erlosch das feurige Glühen in der Grube, und die dunkle, stinkende Rauchsäule, die seit dem Sonnenaufgang träge in der windstillen Luft über der Festungsstadt grausigen Ereignisse blicklos ins Leere starrten. Es waren hauptsächlich Männer und ältere Frauen, die man verschont hatte, doch allen war anzusehen, dass sie die schrecklichen Bilder dieses Morgens niemals würden vergessen können. Bilder von schreienden Kindern, die sich weinend an ihre Mütter klammerten, als sie in den rußigen und schwelenden Käfig gesperrt wurden. Bilder von kreischenden Frauen, die angesichts des Bevorstehenden verzweifelt um sich schlugen. Und Bilder von jungen Männern, die versuchten, sich mit bloßen Händen gegen das Unvermeidliche aufzulehnen, bis ein Cha-Gurrlinen-Schwert ihr Leben auslöschte, und deren Blut noch immer in ölig glänzenden Pfützen am Boden stand.
    »Es ist vollbracht!« Ermattet, aber sichtlich zufrieden wandte sich Asco-Bahrran mit rußgeschwärztem Gesicht von der Grube ab, winkte einen Cha-Gurrlinen-Krieger herbei, deutete in die Grube und befahl: »Holt es heraus!«
    Kurze Zeit später hatten die Cha-Gurrlinen drei mächtige hölzerne Hebevorrichtungen herbeigeschafft, die am Rand des Platzes bereitstanden. Die monströsen hölzernen Gestelle waren mit Felsen und Gesteinstrümmern zerstörter Häuser beschwert, um dem Stamm Stabilität zu geben, der wie ein Arm weit über die Grube hinausreichte. Von jedem Stamm hing ein armdickes Seil herab, an dessen Ende ein gewaltiger eiserner Haken im Sonnenlicht blitzte. Während drei Cha-Gurrlinen eine Strickleiter über den Grubenrand warfen und hinabkletterten, wurden die Hebevorrichtungen aus drei unterschiedlichen Richtungen an den Grubenrand geschoben. Die Seile wurden in die Tiefe gelassen, und die eisernen Haken verschwanden in den wogenden Rauchschwaden, die die Grube füllten. Wenig später bewegten sie sich wie von Geisterhand und spannten sich straff.
    Eine gespannte Erwartung lag in der Luft, doch der dichte Rauch in der Grube war vollkommen undurchdringlich und machte es den Umstehenden unmöglich zu erkennen, was sich auf dem Grund befand.
    Schließlich tauchten die drei Cha-Gurrlinen-Krieger hustend und keuchend an der Strickleiter auf und bedeuteten Asco-Bahrran durch ein Handzeichen, dass alles bereit sei.
    Der Magier nickte zufrieden. Als die Krieger die Grube verlassen hatten, gab er den Cha-Gurrlinen an den Hebemaschinen das Zeichen, mit der Arbeit zu beginnen.
    »Ich hörte, hier gibt es etwas Einzigartiges zu bewundern.« Okowan kam über den Platz geeilt, trat neben seinen

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