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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Numark?«
    »Das stimmt«, sagte Letivahr. »Aber als wir auf dem Rückweg waren, bestand Glamouron plötzlich darauf, ins Grasland zu fliegen.«
    »Ach, deshalb wart ihr so lange fort.«
    »Ja, Glamouron meinte, er habe so ein seltsames Gefühl und wolle nachsehen, ob da oben alles in Ordnung sei. Mehr hat er nicht gesagt. Ich bin also nach Norden eingeschwenkt und habe das Grasland angeflogen.«
    »Und? Habt ihr etwas entdeckt?« Chiriga täuschte ein Gähnen vor, damit Letivahr nicht merkte, wie angespannt sie war. Einerseits hoffte sie, Letivahr könne ihr etwas über Numairs Verbleib sagen, andererseits fürchtete sie sich nachzufragen, aus Angst, dass es keine guten Nachrichten wären.
    »O ja, das haben wir.« Letivahr nickte, während er sein Bauchgefieder putzte, als gäbe es nichts Wichtigeres zu tun.
    »Ja und . . . ?« Chiriga starb fast vor Unruhe.
    »Zunächst war alles wie immer«, berichtete Letivahr, ohne im Putzen innezuhalten.
    »Steppenbüffel, schlafende Dörfer, die Lagerfeuer der Hirten und Jäger.« Er zupfte eine gebrochene Feder aus seinem Gefieder und fuhr fort: »Aber dann, als Glamouron schon glaubte, sich getäuscht zu haben, und wir Kurs auf Nimrod nehmen wollten, sahen wir das verwüstete Dorf.«
    »Was ist geschehen?« Obwohl Chiriga innerlich aufatmete, weil die Nachricht nicht Numair betraf, erschütterte sie die Vorstellung eines zerstörten Graslanddorfes zutiefst.
    »Wir wissen es nicht«, gab Letivahr zu. »Das Dorf muss überfallen worden sein. Es war völlig niedergebrannt. Keine einzige Hütte ist von dem Feuer verschont geblieben. Es war ein heilloses Durcheinander, und man konnte auch viele Blutspuren sehen, doch was Glamouron am meisten Kopfzerbrechen macht, ist, dass wir nirgends einen Dorfbewohner oder eines der Haustiere entdecken konnten. Das Dorf bestand aus mindestens fünfzehn Hütten, aber es war wie ausgestorben. Ich bin ein paar große Runden geflogen, aber wir haben weder Tierkadaver noch Leichen ausfindig gemacht.«
    »Das ist wirklich seltsam«, stimmte Chiriga zu. »Wer könnte so etwas tun?«
    »Genau das ist es, was Glamouron beunruhigt«, sagte Letivahr. »Wir wissen doch alle, dass niemand in Thale jemals so etwas Entsetzliches anrichten würde. Deshalb bin ich ohne Rast nach Nimrod zurückgeflogen, damit er dem Druidenrat von dem Überfall berichten kann.«
    Mit raschen Schritten eilte Glamouron durch die hell erleuchteten Gänge der Inneren Festung, in der sich neben dem großen Ratssaal auch die privaten Gemächer der Mitglieder des Druidenrats befanden. Das lange hellgraue Haar des hoch gewachsenen Kurierreiters war an den Schläfen zu dünnen Zöpfen geflochten und fiel hinter den spitz zulaufenden Ohren offen über den dunklen Reiterumhang, den abzulegen er sich nicht die Zeit genommen hatte. Wie alle Elfen hatte Glamouron ein alterslos anmutendes, fein geschnittenes Gesicht, aus dessen Zügen sich nur selten eine Stimmung ableiten ließ. Doch diesmal zeugte eine steile Falte auf der hohen Stirn davon, dass er in großer Sorge war. Getrieben von dem Wunsch, die beunruhigende und traurige Nachricht über die Vernichtung des Graslanddorfes so schnell wie möglich Anthork, dem obersten Druiden von Nimrod, vorzutragen, suchte der Nebelelf eilig den Weg über gewundene Treppen und durch lange Flure, ohne auf einen der Menschen zu achten, die ihm begegneten und ihn freundlich grüßten. Eine innere Stimme sagte ihm, dass er keine Zeit verlieren durfte. Schon vor ein paar Sonnenläufen hatte er gespürt, dass sich etwas Bedrohliches näherte, aber das Gefühl war so flüchtig und schwer zu fassen gewesen wie die zarten Nebelschleier seiner Heimat, und so hatte er zunächst beschlossen, es nicht weiter zu beachten. Dennoch hatte ihn das mulmige Gefühl auch in den folgenden Sonnenläufen nicht losgelassen. Mit dem Flug ins Grasland hatte er sich eigentlich beweisen wollen, dass er sich zu Unrecht sorgte, doch was er dort vorgefunden hatte, hatte genau das Gegenteil bewirkt. Das zerstörte Dorf war zweifellos überfallen worden.
    Aber von wem? Thale war doch ein friedliches Land! Während des ganzen Heimflugs hatte sich Glamouron den Kopf darüber zerbrochen, wer zu einer solch grausamen Tat fähig sein mochte, und keine Antwort darauf gefunden.
    Tief in Gedanken versunken, erreichte er den Teil der Inneren Festung, in dem die Druiden wohnten. Die Sonne stand bereits kurz vor dem Zenit, und die goldenen Strahlen fluteten durch die unzähligen hohen Fenster,

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