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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Nacht wurde ein Graslanddorf nahe der Finstermark überfallen und niedergebrannt. Die Bewohner und das gesamte Vieh wurden in die Finstermark verschleppt.« Er schüttelte traurig den Kopf. »Der Elfenkurier Glamouron hat mit dem Riesenalp Letivahr einen Erkundungsflug ins Grasland unternommen und dabei die Überreste des verwüsteten Dorfes entdeckt. Wie es aussieht, entkam dem Angriff niemand. Und es gibt bisher auch keine Hinweise darauf, wer dafür verantwortlich sein könnte.«
    »Aber in der Finstermark gibt es nichts und niemanden, der zu einem solchen Überfall fähig wäre«, wandte Artair ein und fügte hinzu: »Nicht einmal Monghule.«
    »Es gab bisher niemanden!« Glamouron, der den Ratssaal soeben betreten hatte, verneigte sich kurz und kam mit raschen Schritten auf die versammelten Druiden zu. Er hatte Artairs Worte mit angehört und fuhr mit ernster Miene fort: »Aber das ist offensichtlich vorbei«, sagte er mit einem kurzen Seitenblick auf Artair. »Bei den Toren, ich habe das Blut und die Verwüstung mit eigenen Augen gesehen, und ich sage Euch: Wer immer das getan hat, war kein Mensch!«
    »Glamouron ist die ganze Nacht hindurch geflogen, um uns von dem Überfall in Kenntnis zu setzen«, erklärte Anthork und bedeutete dem Pagen, der an der Tür wartete, einen Stuhl für den Nebelelfen zu bringen. »Ich habe ihn daher zu dieser Sitzung ein geladen, damit er uns allen noch einmal selbst berichtet, was er gesehen hat.« Er nickte Glamouron wohlwollend zu und bedeutete ihm durch eine Handbewegung, mit den Ausführungen zu beginnen.
    »Danke.« Der Nebelelf beugte sich über den Tisch und griff nach einer Landkarte, die den nördlichen Teil Thaies zeigte. Er hob sie hoch und deutete auf einen Ort nahe der Grenze zur Finstermark. »Hier oben«, sagte er so laut, dass alle es hören konnten, »hat sich der schreckliche Überfall ereignet. In kürzester Zeit wurde das kleine Dorf aus fünfzehn Hütten dem Erdboden gleichgemacht. Die Bewohner wurden im Schlaf überrascht. Es gab für sie kein Entkommen . . . « Mit der für Nebelelfen typischen sachlichen Genauigkeit beschrieb Glamouron dem Rat alles, was er gesehen hatte. Dabei ließ er die Deutung der Spuren ebenso wenig aus wie die Schlussfolgerung, dass vermutlich keiner der Dorfbewohner mehr am Leben war. Die Druiden lauschten mit ernster Miene. Manchen war zwar noch eine Weile anzusehen, dass sie einen Überfall dieser Größenordnung in Thale für undenkbar hielten, doch als Glamouron den Bericht beendete, gab es keinen mehr, der an der Richtigkeit der Worte zweifelte. Geduldig beantwortete der Elf alle Fragen, mit denen die Druiden ihn bestürmten, und als am Ende beschlossen wurde, dass er, wie Anthork ihm zuvor schon angekündigt hatte, einen Erkundungstrupp zu dem Dorf führen solle, willigte er sogleich ein.
    »Euer Vertrauen ehrt mich«, sagte er schlicht. »Ich bin über das Ausmaß der Tat ebenso erschüttert wie Ihr und schwöre, dass ich nicht eher ruhen werde, bis die Schuldigen gefunden und bestraft worden sind.«
    Dem war nichts mehr hinzuzufügen. Nur Artair, der zu Beginn der Sitzung die größten Zweifel gehegt hatte, bat darum, sich dem Erkundungstrupp anschließen zu dürfen.
    »Also ist es beschlossen«, verkündete Anthork. »Artair wird den Trupp ins Grasland begleiten und uns morgen Abend ausführlich Bericht erstatten.« Die Worte des obersten Druiden verleiteten einige der Anwesenden dazu, sich zu erheben, doch Anthork hielt sie zurück. »Dies sind leider nicht alle schlechten Neuigkeiten, über die es zu beraten gilt«, sagte er mit einem kurzen Seitenblick auf Glamouron. »Es ist noch etwas vorgefallen, das Anlass zu höchster Sorge gibt: Asco-Bahrran, der, wie ihr wisst, der Anwendung und des Missbrauchs verbotener Magie angeklagt ist, ist heute Morgen aus dem Kerker entflohen ...«
    Als die Sonne den Himmel im Westen rubinrot färbte und sich die Menschen in Nimrod allmählich auf die Nachtruhe vorbereiteten, herrschte in den Höhlen der Kuriervögel geschäftiges Treiben.
    Überall in den drei Gewölben, die durch große, in den Fels gehauene Öffnungen miteinander verbunden waren, sah man Elfen und Menschen, die den großen Kuriervögeln das Reitgeschirr anlegten, Proviant verstauten oder noch einmal die unzähligen Riemen und Verschlüsse des Geschirrs überprüften.
    Mehr als ein Dutzend der grau gefiederten Riesenalpe wurde von den Reitern für den Abflug vorbereitet. Die allgemeine Unruhe griff auch auf die anderen

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