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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Tiere über. Um dem ungewohnten Trubel zu entgehen, flogen die meisten schon früh zur Jagd aus oder suchten sich einen ruhigeren Platz auf den Felsvorsprüngen der steil aufragenden Bergwände im Rücken der Festungsstadt. Chiriga hingegen dauerte alles viel zu lang. Ihr Sohn Numair war selbst nach einem langen Tag des Wartens nicht nach Nimrod zurückgekehrt und antwortete auch nicht auf ihre Gedankenrufe. Die Furcht, dass ihm etwas zugestoßen sein könnte, war für sie so unerträglich geworden, dass sie keinen Schlaf gefunden hatte. Als die Nachricht die Höhlen erreicht hatte, dass Riesenalpe für einen schnellen Flug ins Grasland gesucht wurden, hatte sie sich sofort freiwillig gemeldet. Sie brannte darauf, ins Grasland zu fliegen, um nach Numair zu suchen, und konnte es kaum erwarten, bis auch die letzten Riesenalpe bereit waren.
    Diesmal würde sie mit Rurik fliegen, einem erfahrenen Reiter, mit dem sie schon so manchen Botenflug durchgeführt hatte. Er war einer der wenigen Menschen, welche die Gabe der Gedankensprache beherrschten, und er liebte und schätzte die Riesenalpe als Freunde und Gefährten. Rurik hielt es für seine Bestimmung, den Druiden als Kurier zu dienen, und verzichtete dafür sogar auf eine eigene Familie.
    »Ihr seid meine Familie«, hatte er Chiriga einmal auf die Frage geantwortet, ob er eine Frau und Kinder nicht vermisse. Damals hatte sie das nicht verstanden, doch jetzt, wo sie sich solche Sorgen um ihren Sohn machte, beneidete sie ihn fast um seine Ungebundenheit.
    »Du bist so schweigsam heute. Bedrückt dich etwas?« Rurik, der soeben die Halteriemen in Chirigas Nacken festgezurrt hatte, hielt in der Arbeit inne, blickte sie stirnrunzelnd an und strich sich mit einer Hand über den gestutzten Kinnbart. Er trug bereits den grünen, mit wärmendem Steppenbüffelfell gefütterten Umhang der Kurierreiter und hatte sich die dicken Handschuhe, die die Reiter der Riesenalpe vor der nächtlichen Kälte schützten, unter den Arm geklemmt.
    Das Riesenalpweibchen antwortete nicht.
    »Willst du es mir nicht verraten?«, versuchte Rurik es noch einmal mittels Gedankensprache.
    »Nein!« Um den ablehnenden Gedanken zu unterstreichen, schüttelte das Riesenalpweibchen nachdrücklich das Nackengefieder. Ihr war nicht danach zu Mute, den Menschen an ihren Sorgen und Nöten teilhaben zu lassen. Sie mochte ihn und flog gern mit ihm aus, doch wie alle seiner Art war er für Riesenalpverhältnisse sehr geschwätzig, und sie wollte verhindern, dass man sie wegen ihrer Ängste belächelte, wenn sich herausstellte, dass sie sich zu Unrecht gesorgt hatte.
    Es war bei Riesenalpen nun einmal nicht üblich, die Jungen auch dann noch zu bemuttern, wenn sie längst ausgewachsen waren. Doch im Gegensatz zu anderen Weibchen, die alle zwanzig Sommer brüteten und ein oder zwei Jungen großzogen, war Numair Chirigas einziges Junges gewesen, und sie spürte, dass sie nie wieder brüten konnte. So hatte sie die enge Bindung an ihren einzigen Sohn nie aufgeben können, und Numair hatte es verstanden, auch wenn es ihm manchmal gegenüber anderen Jungvögeln ein wenig unangenehm war.
    »Nun, wie du willst.« Rurik bückte sich, um den Sitz der Bauchgurte zu prüfen. »Wie lange werden wir fliegen?«, hörte Chiriga ihn fragen und wandte neugierig den Kopf, um zu sehen, wem die Frage galt.
    »Wir werden das Dorf kurz vor Sonnenaufgang erreichen.« Sie erkannte Glamourons Stimme, noch bevor sie den Nebelelfen sah. Er hatte Letivahr bereits fertig aufgezäumt und kam gerade aus der Nachbarhöhle, wo er mit den übrigen Teilnehmern der Suche gesprochen hatte.
    »Wie weit bist du?«, fragte er Rurik.
    »Wir sind zum Flug bereit«, erwiderte dieser und klopfte Chiriga aufmunternd auf das Halsgefieder.
    »Alles in Ordnung?«, wandte sich Glamouron daraufhin mittels Gedankensprache an das Riesenalpweibchen.
    »Natürlich!« Chiriga gab sich einsilbig, bemüht, sich die Unruhe auch dem Elfen gegenüber nicht anmerken zu lassen. Numair war noch sehr jung und bekam nur selten Kurierdienste zugeteilt. Offensichtlich hatte deshalb bisher noch niemand seine Abwesenheit bemerkt.
    »Ich habe das Gefühl, dass sie etwas bedrückt.« Rurik, der den kurzen Gedankenaustausch mit angehört hatte, schüttelte betrübt den Kopf. »Aber sie will es mir nicht verraten.«
    »Ich hoffe, es ist nichts Ernstes.« Glamouron blickte Chiriga besorgt an, doch diese wandte den Kopf ab und tat, als hätte sie ihn nicht gehört. »Nun, jedenfalls ist

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