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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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als spiegelte sich das Sonnenlicht auf blankem Metall.
    »Bei den Toren!«, Glamouron hatte nie zuvor ein heranrückendes Heer gesehen, doch der Anblick der wogenden schwarzen Masse, die sich mit blitzenden Waffen und Schilden unter der Staubwolke dahin wälzte, vernichtete auch die letzte Hoffnung dass er sich zu Unrecht sorgte.
    Seine schlimmsten Befürchtungen waren bittere Wahrheit ge worden. Die Erkenntnis, dass Thale das Opfer eines heimtückischen Überfalls wurde, traf ihn mit der Wucht eines Faustschlags Er hörte sich selbst verzweifelt aufschreien, während ihm die wispernde Stimme immer wieder die grausame Gewissheit zuraunte Wir haben uns geirrt, wir haben uns alle geirrt.
     
     
     
     

 
ZWEITES BUCH
Fedeon
     
1
     
    Fedeon saß auf der Bank vor der Jagdhütte und summte leise vor sich hin, während sein Blick den Wald streifte, den die Dämmerung bereits umfangen hatte. Hinter den grünen Wipfeln der Christalltannen, welche die Lichtung, auf der die Hütte stand, wie eine undurchdringliche Mauer umschlossen, sank die Sonne, und das Licht wurde fahl und grau. Dieser Augenblick, der von den Skalden Thaies off nur »die blaue Stunde« genannt wurde, war Fedeon der liebste - wenn die Wärme des Tages in den langen Schatten abkühlte und die untergehende Sonne den Himmel im Westen in feuriges Rot tauchte.
    Der junge Skalde liebte es zu beobachten, wie das Rot langsam in ein Violett überging und zu einem sanften Blau verblasste, das schließlich im tiefen Schwarzblau der Nacht verschwand. Dann roch die Luft so sauber und frisch wie zu keiner anderen Zeit. Leise seufzend lehnte er sich zurück, schloss die Augen und erfreute sich an dem abendlichen Frieden, der gemeinsam mit der Nacht in den Valdor-Bergen Einzug hielt. Fast überdeutlich nahm er den würzigen Duft des feuchten Nadelbodens wahr, während er sinnend dem geheimnisvollen Gurgeln des Baches lauschte, der sich durch die Lichtung schlängelte.
    Es war der dritte Abend, den er in der selbst gewählten Einsamkeit der Jagdhütte verbrachte, und obgleich er noch nicht lange hier war, fühlte sich Fedeon bereits als ein Teil der Wildnis, die ihn umgab. Er hatte keine Furcht und genoss die allgegenwärtige Ruhe, die ihm weitab vom lauten Treiben der Festungsstadt endlich die ersehnten Visionen bescheren sollte.
    Zunächst war es allerdings auch hier nicht leicht für ihn gewesen, sich zu entspannen. Der Abschied von Paira war ihm viel schwerer gefallen, als er ihr gegenüber hatte zugeben wollen. Ihre Tränen und flehenden Worte hatten ihn zutiefst berührt, und es hatte ihn Kraft gekostet, sich endgültig aus ihren Armen zu lösen. Obwohl er ihre sehnsüchtigen Blicke im Nacken gespürt hatte, war er von ihr fortgegangen, ohne sich noch einmal umzusehen, denn er hatte keine Wahl gehabt.
    Immer wenn er an diesen Augenblick dachte, krampfte sich ihm das Herz zusammen, und er schämte sich für sein Verhalten. Paira liebte ihn aufrichtig und hatte eine solche Behandlung nicht verdient. Dennoch hatte er in diesem Augenblick nicht anders handeln können und hoffte inständig, sie möge ihn verstehen und es ihm nicht übel nehmen.
    Seufzend erhob sich Fedeon von der harten Bank, nahm eine kupferne Kelle zur Hand, schlenderte zum Bach und kniete sich an dessen Ufer nieder, um seinen Durst zu stillen. Inzwischen war es fast dunkel geworden. Während im Westen das letzte Licht des Tages als heller Streifen verblasste, zeigten sich im Osten bereits die ersten funkelnden Sterne. Es wurde Zeit, schlafen zu gehen. Fedeon wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen, streckte sich und stand auf. Bis zur Hütte, die sich aus dem Halbdunkel erhob, waren es nur ein paar Schritte. Müßig ließ er den Blick über die kantigen Umrisse gleiten, während er langsam zurückging. Die Hütte besaß keine Fenster. Sie war klein und alt, aber solide aus dicken Holzbalken und Schindeln gebaut. Und obwohl sie nicht ständig bewohnt wurde, hatte der Zahn der Zeit kaum Spuren an ihr hinterlassen. Auf der Rückseite war ein kleiner Schuppen angebaut, in dem ein ansehnlicher Holzvorrat lagerte, doch die Nächte waren noch nicht wirklich kalt, und Fedeon nahm nur vom Holz, wenn er sich eine warme Mahlzeit zubereitete.
    Der junge Skalde gähnte und griff nach dem hölzernen Riegel der Tür, als plötzlich ein markerschütternder Schrei durch die dichter werdende Dunkelheit schrillte. Einen Moment lang hing das verklingende Echo in der Luft, dann erstarb es. Der Schrei war kurz

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