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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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dich begleiten, aber du warst so schnell fort. Da...  da dachte ich, dass . ..«
    » ... du mal eben allein zur Lichtung spazieren könntest?«, fiel Naemy ihr ins Wort und rieb sich müde über die Augen. »Bei den Toren! Du bist wahrlich noch ein Kind. Wenn ich dir das nächste Mal sage, dass du zurückbleiben sollst, dann tust du das auch! Verstanden?«
    »Ja.«
    »Sieh nur, was du angerichtet hast!« Aufgebracht deutete Naemy auf die getöteten Sucher. »Das hätte nicht sein müssen, nicht sein dürfen. Deine kindliche Neugier hat Sucher das Leben gekostet, die nicht hätten getötet werden dürfen. Bei der Göttin, verstehst du das nicht?«
    »Das... das wollte ich nicht«, stammelte Shari. »Es war ein Unfall. Ich wollte die Sucher nur beobachten und herausfinden, was sie an dem Busch dort hinten taten. Dabei bin ich gestolpert, und der Pfeil hat sich gelöst.«
    »Es spielt keine Rolle, ob du es wolltest oder nicht!«, brauste Naemy auf. »Es ist geschehen. Durch dein unbedachtes und leicht sinniges Verhalten. Die Göttin allein weiß, welche Auswirkungen der Tod dieser Kreaturen auf die Zukunft haben wird.«
    »Aber das sind doch nur abscheulich stinkende Vögel«, erwiderte Shari trotzig. Angewidert rümpfte sie die Nase und meinte: »Was sollen die im Lauf des Schicksals schon groß bewirken?«
    »Nur Vögel?« Naemys Stimme wurde ganz leise. »Da irrst du dich aber gewaltig. Das sind nicht nur Vögel. Es sind Späher An-Rukhbars, und derjenige, der entkommen ist, wird nichts Besseres zu tun haben, als dem finsteren Herrscher zu berichten, dass sich Nebelelfen in den Bergen jenseits der Festungsstadt aufhalten.«
    »Das... das wusste ich nicht«, jammerte Shari kleinlaut. »Ehrlich! Ich hatte wirklich keine Ahnung, dass. . . «
    »Du weißt so vieles nicht, Schwester!« Nur mühsam gelang es Naemy, den Zorn zu unterdrücken.
    »Deshalb ist es ja auch so ungeheuer wichtig, dass du dich an meine Anweisungen hältst! Wir sind nicht in Numark, wo alles friedlich ist. Verstehst du das? Die Menschen ahnen es noch nicht, aber die Zeit des Friedens und der Freiheit ist bereits Geschichte. Die Finsternis wird Thale erobern, und für alle, die die große Schlacht überleben, werden düstere Sommer der Knechtschaft und Unterdrückung anbrechen. Das Volk der Nebelelfen wird die Sümpfe von Numark verlassen und erbarmungslos verfolgt werden. Unsere Brüder und Schwestern werden sich in alle Winde zerstreuen. Viele werden sterben.«
    Sie verstummte und blickte Shari ernst an. »Die Zeiten ändern sich, muinthel«, erklärte sie etwas sanfter. »Nichts wird mehr so sein, wie es war. Es hat bereits begonnen, und wir . . . « Plötzlich verstummte sie und griff nach ihrem Schwert.
    »Was ist?«, fragte Shari leise.
    »Still!« Angespannt lauschte Naemy in die Dunkelheit hinein.
    Und dann hörte Shari es auch. Irgendwo hinter ihnen auf der Lichtung knackten Zweige, und jemand stöhnte leise. Sie waren nicht allein. »Das Brombeergestrüpp!«, hauchte Shari, die sich plötzlich wieder daran erinnerte, von dort eine Stimme gehört zu haben. »Es muss sich jemand in dem Busch verstecken, den die Sucher töten wollten.«
    »Das werden wir gleich herausfinden.« Mit erhobenem Schwert schritt Naemy langsam über die Lichtung auf das Brombeergestrüpp zu. Geschmeidig wie eine Katze näherte sie sich dem düsteren Schatten des Busches, aus dessen Tiefen ein verhaltenes Stöhnen zu hören war. Wer immer sich dort verbarg, schien die beiden Nebelelfen nicht zu bemerken, denn das leise Wehklagen verstummte nicht.
    Als Naemy unmittelbar neben dem Busch stand, beugte sie sich vor und spähte zwischen den Zweigen hindurch. Dabei musste sie sehr vorsichtig sein, denn die Schnäbel und Krallen der Sucher hatten unzählige Ranken voller spitzer Dornen aus dem verfilzten Geflecht gerissen.
    Im Innern des Busches war es dunkel, doch die Augen der Nebelelfen konnten auch in der Nacht hervorragend sehen. Das spärliche Sternenlicht reichte Naemy, um zu erkennen, dass sich in den Schatten tatsächlich jemand verbarg. Furchtsam kauerte dort eine menschliche Gestalt und stöhnte leise.
    Plötzlich verfing sich eine Brombeerranke in Naemys Haaren. Der Versuch, die widerspenstigen Dornen leise zu entfernen, kostete sie einige Mühe und führte dazu, dass sich die Haare noch weiter um die Ranke wickelten. Blätter raschelten, Aste knackten verräterisch laut, und sie fluchte leise.
    Das Ächzen verstummte.
    »Barad!« Aufgebracht zerrte Naemy an der

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