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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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fragte er fassungslos.
    »Es ist ein gewaltiges Heer«, erklärte Asco-Bahrran, ohne auf die Frage des Freundes einzugehen.
    »Unvorstellbar groß, mit unbesiegbaren Kriegern, die aus einer fremden Dimension stammen. Auch der Anführer ist nicht von dieser Welt. Er ist ein mächtiger Magier. Er will und er wird - Thale erobern, um mit den Menschen, die hier leben, in seiner Heimat zu handeln. Die Bewohner dieser Welt sind für ihn nichts weiter als minderwertige Geschöpfe, die er wie eine Viehherde für seine Zwecke nutzen will.«
    »Aber die Druiden . . . die vielen tausend Krieger... die Nebelelfen und Riesenalpe ...« , wandte Okowan ein.
    »Sie werden alle sterben.« Asco-Bahrran lächelte kalt. »Ich begleite das Heer seit mehreren Sonnenläufen und genieße das Vertrauen des Anführers. Er hat mich in seine Pläne eingeweiht, und ich sage dir, was hier an Verteidigung aufgeboten wird, ist geradezu lächerlich.«
    »Dann haben wir keine Aussicht auf Rettung?« Okowans Stimme bebte.
    »Nicht die geringste.«
    »Bei den Toren!« Okowan starrte den Magier ungläubig an. »Das . . . das ist ja fürchterlich!«
    »Kommt darauf an, auf welcher Seite du stehst!« Der Magier grinste breit. »Auf der Seite der Eroberer oder der Eroberten?«
    Okowan erbleichte. »Das wäre Verrat!«, stieß er hervor.
    »Das wäre es.« Asco-Bahrran nickte. »Aber bedenke, dass du damit vielen Menschen einen sinnlosen Tod ersparen würdest. Übermorgen, bei Einbruch der Nacht, werden die Krieger zum Sturm auf Nimrod ansetzen.« Er machte eine bedeutungsschwere Pause und fügte dann hinzu:
    »Die Festungsstadt wird fallen, mit oder ohne deine Hilfe. Die Frage ist nur, wie viele die Schlacht überleben werden.« Er verstummte erneut, um Okowan Zeit zu geben, die Tragweite des Gehörten zu erfassen. Der dicke junge Mann war sichtlich erschüttert. Unentwegt knetete er das parfümierte Tuch in den Händen und kaute gedankenverloren auf der Unterlippe. Dabei trat ihm der Schweiß auf die Stirn. Dem feisten Gesicht waren die Zweifel deutlich anzumerken, doch schließlich siegte der angeborene Geschäftssinn über das spärlich ausgeprägte Gefühl für Anstand und Ehre, und er fragte: »Was spränge für mich dabei heraus?«
    »Na also! Das ist wieder mein guter alter Freund Okowan.« Der Magier lachte zufrieden und klopfte Okowan kameradschaftlich auf die Schulter. »Ich wusste, du würdest mich nicht enttäuschen.« Dann trat er dicht neben Okowan und flüsterte ihm zu: »Wir beide könnten über Nimrod herrschen. Der Heerführer hat es mir zugesichert. Er kann nicht lange in dieser Welt verbleiben und wird in seine Dimension zurückkehren, sobald die Schlacht gewonnen ist. Deshalb ist er auf der Suche nach Statthaltern, die das Land für ihn verwalten und ihm die . . . Ware bei Bedarf zukommen lassen.« Er grinste, als hätte er Okowan gerade ein unwiderstehliches Angebot gemacht, und fragte: »Na, wie wäre das? Du und ich als Herrscher über ganz Thale. Alle Macht läge in unseren Händen. Wir könnten tun und lassen, was uns gefällt.«
    »Wird er sein Wort halten?«, wollte Okowan wissen.
    »Da bin ich mir ziemlich sicher. Außer mir dienen ihm keine anderen Menschen, und ich werde nicht zulassen, dass mir jemand diese einmalige Gelegenheit verdirbt.« Asco-Bahrran machte eine kurze Pause und fügte lockend hinzu: »Und dir natürlich auch nicht - wenn du bereit bist, uns zu helfen.«
    »Dem Haus der Sinne, meinen Huren und meinen Männern darf nichts geschehen!«, forderte Okowan.
    »Ich werde veranlassen, dass die schwarzen Krieger entsprechende Anweisungen erhalten«, versicherte Asco-Bahrran. »Sorge du nur dafür, dass sich alle, die für dich von Nutzen sind, im Haus aufhalten, wenn Nimrod fällt. Verstanden?«
    Okowan nickte, antwortete jedoch nicht sofort. Ein letztes Mal wog er die Möglichkeiten, die ihm verblieben, in Gedanken gegeneinander ab, dann straffte er sich und fragte: »Also gut, ich helfe dir. Was soll ich tun?«
    »Er erwacht!« Es raschelte.
    »Geht hinaus, ich spreche allein mit ihm!« Die sanfte weibliche Stimme klang seltsam vertraut, doch die Erinnerung daran war so flüchtig, dass Glamouron sie nicht greifen konnte. »Bitte, Shari.«
    Shari! Glamouron kannte eine junge Elfe, die diesen Namen trug - sie war tot. Waren es die Stimmen der Ahnen, die zu ihm sprachen? Hatte er das Tor zu den Gärten des Lebens bereits hinter sich gelassen?
    Er hörte Schritte, die sich entfernten, dann klappte eine

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