Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
Vom Netzwerk:
du nie mehr nach Nimrod zurückkehren kannst.«
    »Warum?«
    »Weil du tot bist!« Die Worte klangen eine Spur unfreundlicher, als Naemy beabsichtigt hatte, doch sie war es leid, immer und immer wieder dasselbe zu erklären. »Du bist da hinten im Wald gestorben. Was auch geschieht, du kannst daran nichts ändern. Kehrtest du zurück, hätte das fatale Auswirkungen auf den weiteren Verlauf des Schicksals und brächte für die Zukunft unabsehbare Folgen mit sich.«
    »Ich verstehe . . . « Glamouron nickte mit finsterer Miene. »Aber warum hast du mich dann überhaupt gerettet?«
    »Weil die Gütige Göttin mir den Auftrag gab, so vielen Nebelelfen wie möglich das Leben zu retten. Ich wusste nicht, wer auf der Lichtung gefangen gehalten wurde. Ich habe einen Auftrag zu erfüllen, Glamouron! Einen sehr wichtigen Auftrag, der den Fortbestand unseres Volkes in der Zukunft sichern soll, und hätte jeden Gefangenen gerettet. Dafür bin ich hier.« Sie stockte und sah Glamouron tief in die Augen. »Trotzdem ist es so ... so wunderbar, dass ich dich fand«, sie lächelte glücklich, »nach all den einsamen Sommern voller Trauer und Sehnsucht, in denen ich dich so schmerzlich vermisst habe. In all den Sommern habe ich dich nie vergessen. In den langen Stunden der Dunkelheit wünschte ich so manches Mal, dir in die Ewigen Gärten des Lebens folgen zu können. Doch ich tat es nicht. Aufgeben liegt nun einmal nicht in meiner Natur. Ich bin eine Kriegerin und werde so lange kämpfen, bis die Göttin mich ruft.« Sie ergriff Glamourons Hand und hielt sie fest. »Und genau das habe ich getan. All die Sommer habe ich gekämpft - allein. Nie habe ich gezweifelt und alle Kraft für meine Ziele verwendet. Trauer, Schmerz und Verlust haben mich nicht zermürbt, sondern stark gemacht. Nur die Sehnsucht nach einem Gefährten, der unerschütterlich zu mir steht, blieb unerfüllt.« Sie schluckte schwer und sagte dann: »Ich brauche dich, Glamouron. Die Aufgabe, die die Gütige Göttin mir gab, ist so ungeheuerlich, dass ich fürchte, sie nicht allein bewältigen zu können, und außerdem ...« , mit einem Mal wurde ihr Blick ganz sanft, »liebe ich dich noch immer.«
    »S ninglor!« Glamouron zog Naemy an sich und küsste sie leidenschaftlich. »Was musst du durchgemacht haben!«, sinnierte er mitfühlend. Dann hob er den Kopf und blickte sie feierlich an.
    »Einem gütigen Schicksal haben wir es zu verdanken, dass uns ein zweiter Frühling zuteil wurde.
    Wärst du nicht zurückgekehrt, wäre ich nicht mehr am Leben. Ich verdanke dir so viel. Du kannst dich auf mich verlassen. Wohin der Auftrag dich auch führt, ich werde an deiner Seite sein. Ich habe es dir nie gesagt, nicht einmal bei dem letzten Abschied in Numark vor zwei Sonnenläufen«, er zog sie noch einmal an sich, küsste sie erneut und flüsterte: »Ich liebe dich auch.«
    Plötzlich zuckte er zusammen und erstarrte.
    »Was ist los?« Naemy löste sich aus Glamourons Armen.
    »Es ist Letivahr!«, murmelte Glamouron. »Er sucht nach mir und ruft mich mittels Gedankensprache.«
    »Du darfst ihm nicht antworten!«, mahnte Naemy erschrocken. Sie wusste, was sie zu tun hatte, wenn Glamouron sich dem Riesenalp zu erkennen gäbe, und die Furcht, ihn wieder zu verlieren, schnürte ihr die Kehle zu. »Tu es nicht«, flehte sie noch einmal mit erstickter Stimme. »Verschließe deine Gedanken vor den Rufen. Du kannst sie nicht hören, du bist tot!«
    »Was ist, wenn ich ihm antworte?«
    »Dann müsste ich dich töten!« In Naemys erschrockenen Augen standen Tränen.
    »Das würdest du tun?«
    »Ich habe es geschworen. Der Lauf des Schicksals darf nicht geändert werden. Du bist tot, Glamouron, vergiss das nicht. Wenn du mir nicht folgst, bin ich gezwungen auszuführen, was das Schicksal für dich vorgesehen hat.«
    »Letivahr!« Glamouron seufzte und barg das Gesicht in den Händen. »Ich spüre die Sorge und den Schmerz in seiner Stimme . . . « Er ballte die Fäuste und sah Naemy an. Verzweiflung und Kummer lagen in seinem Blick, und die Nebelelfe fühlte, wie er mit sich rang. »Gibt es denn keinen anderen Weg?«, fragte er gequält.
    »Nur diese beiden!« Es brach Naemy fast das Herz zu sehen, wie Glamouron litt, doch noch mehr bangte sie darum, wie er sich entscheiden würde. »Komm mit mir oder entscheide dich für den Tod.« Das klang so hart, dass Naemy sich dafür verachtete. Nach allem, was sie durchgemacht hatte, würde sie es niemals fertig bringen, Glamouron zu töten. Doch

Weitere Kostenlose Bücher