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Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition)

Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition)

Titel: Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Strahlen der Sonne eingefangen und bewahrt.
    In der Luft hing ein seltsames Rauschen und Summen.
    »Was ist das?«, fragte ich ein wenig einfältig, dann kam mir die Antwort selbst in den Sinn.
    War eine von ihnen der Spiegel der Göttin? Oder waren es gar alle?
    »Und hier siehst du, warum es einen Menschen braucht, um die Artefakte zu finden«, sagte Hiroshi und deutete auf die goldenen Scheiben, die auf den ersten Blick alle gleich aussahen.
    »Ich soll den richtigen Spiegel finden?«, fragte ich erstaunt. »Aber wie?« Ich wusste wirklich nicht, was ich tun sollte.
    »Das kann ich dir nicht sagen, denn du wurdest auserwählt, die Artefakte zu finden. Die Götter verlassen sich darauf, dass du die richtige Wahl triffst.«
    Vorsichtig trat ich auf die Scheiben zu.
    »Denk daran, dass der Drachenkönig bald zurückkehren wird. Du musst die Wahl schnell treffen.«
    Das Herz schlug mir auf einmal bis zum Hals. Nach welcher Scheibe sollte ich greifen?
    Ich streckte die Hand nach der ersten aus, zog sie dann aber wieder zurück. Auf einmal bedauerte ich, dass ich Hiroshi nicht genauer nach der Sonnengöttin ausgefragt hatte. Welchen Hinweisen sollte ich nachgehen?
    »Berühre sie alle und nimm die, bei der dir dein Gefühl sagt, dass es die Richtige ist.«
    »Dir ist nie in den Sinn gekommen, mir etwas mehr über die Artefakte zu erzählen? Stattdessen hast du mir Sutren beigebracht.«
    »Die Götter haben mir leider keine Vorausschau auf kommende Ereignisse gegeben. Sonst hätte ich neben Takeshis Kammer gestanden und über ihn gewacht. Aber selbst einem Diener Enmas sind manchmal die Hände gebunden. Besonders wenn er in einem menschlichen Körper steckt. Doch darüber lass uns ein anderes Mal reden. Sicher ist Ryujin schon ganz nahe, und ich bezweifle, dass er sich freuen wird, uns hier zu erwischen. Schlimmstenfalls werden wir das ganze Jahr bei ihm verbringen müssen, wenn er uns nicht auf der Stelle frisst.«
    »Dir könnte das ja eigentlich egal sein, nicht wahr?«, fragte ich, während ich mich dem ersten Spiegel näherte und ihn vorsichtig berührte. Das Metall fühlte sich kalt an, so kalt, als hätte es in einer eisigen Höhle gelegen. Auf der Oberfläche bildete sich ein leichter Beschlag von der Wärme meiner Haut.
    »Mir persönlich schon, aber ich habe einen Auftrag erhalten, und auch ich kann eine empfindliche Strafe bekommen, wenn die Götter mit mir nicht zufrieden sind.«
    »Und wie sieht diese Strafe aus?«
    Ich berührte den zweiten Spiegel. Auch er war kalt, auch bei ihm spürte ich nichts. Dasselbe war es beim dritten und vierten Spiegel. Hatten die Götter sich vielleicht doch getäuscht? Vielleicht hatte ich gar nicht die Gabe, den wahren Spiegel zu erkennen. Wenn nicht einmal Hiroshi mir sagen konnte, wie ich das herausfinden konnte …
    Als ich den fünften Spiegel berührte, spürte ich plötzlich Wärme in meinen Fingerkuppen. Dann erschien ein Bild vor meinem geistigen Auge. Das Bild einer wunderschönen Frau mit goldenem Haar!
    Das musste der Spiegel sein!
    Oder bildete ich es mir nur ein, weil mir die Angst im Nacken saß?
    Zur Probe berührte ich auch noch die benachbarte Scheibe, doch da geschah nichts. Also griff ich rasch nach der, die mir die Vision beschert hatte.
    »Bist du dir sicher?«, fragte Hiroshi besorgt.
    »Ja«, sagte ich, denn erneut blitzte das Bild der Frau vor mir auf. »Ich sehe etwas, wenn ich die Scheibe berühre.«
    »Und was?«
    »Eine Frau mit sonnengoldenen Haaren.«
    Hiroshi wirkte für einen Moment verblüfft. Doch dann schüttelte er den Kopf, als wollte er einen lästigen Gedanken loswerden. »Dann nimm den Spiegel, wir müssen sehen, dass wir hier rauskommen.«
    Er löste das Tuch, das er um die Schulter gebunden hatte, und reichte es mir, damit ich die Scheibe darin einschlagen konnte. Dann band ich mir die Scheibe, die glücklicherweise nicht so schwer war, dass ich sie nicht tragen konnte, auf den Rücken, und wir rannten zur Treppe zurück.
    »Müssen wir wieder durch den Raum mit dem Wächter?«, fragte ich, denn mich grauste vor den seltsamen Berührungen.
    »Ich fürchte ja, doch diesmal wird er uns nichts tun.«
    »Was hast du gemacht, dass er uns losgelassen hat?«
    »Ich habe ihn überzeugt, nichts weiter.«
    »Du hast ihn angefasst.«
    »Ja, aber das tötet ein Wesen wie ihn nicht. Immerhin ist er der Diener eines Gottes. Ich kann aber auf andere Weise auf ihn einwirken. Er wird seine Tentakel nicht mehr nach uns ausstrecken.«
    Trotz dieser

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