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Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition)

Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition)

Titel: Die Samuraiprinzessin - Der Spiegel der Göttin: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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euch keine Schande bereiten.«
    Als ich den Kopf hob, blickte ich in das lächelnde Gesicht meiner Mutter und eine Welle des Glücks überschwemmte mich. Eines bitteren Glücks, denn ihre Gestalt verblasste nun vor dem Schnee, und als ich schließlich erwachte, waren meine Augen und Wangen feucht von Tränen.
    Im Morgengrauen versammelten sich die Mönche auf dem vorderen Hof. Bei all den Schritten, dem Klappern der Pferdehufe und dem Klirren der Waffen konnte man den seltsamen Klang des Bambusbrunnens nicht mehr hören, aber ich ließ meinen Blick zu ihm schweifen. Dabei dachte ich an meinen ersten Tag im Kloster und wie mich der Klang damals verzaubert hatte. Es war sehr beruhigend zu wissen, dass der Brunnen immer noch so klingen würde, wenn ich zurückkehrte.
    Nur sehr wenige Wächter wurden im Kloster zurückgelassen. Ihre Zahl reichte gerade aus, um die Tore bei unserer Rückkehr zu öffnen und Diebe davon abzuhalten, über die Mauer zu klettern.
    »Und wenn die Schattenkrieger unsere Abwesenheit ausnutzen?«, wandte ich mich besorgt an Hiroshi, doch ich bekam keine Antwort. Aber er half mir, meine Rüstung anzulegen. Sie war nicht besonders schwer, sie bestand aus dem Kote, dem Schutz für den Bogenarm, den Schulterschützern O-sode, den Schutzplatten Waidate, einem Brustschutz und Beinschienen, die Suneate genannt wurden. Sie gewährte große Freiheit beim Führen des Bogens und der Naginata. Einige der Mönche, darunter auch Takeshi, führten an einem Schwertgurt das Tachi mit sich, ein langes Schwert, dessen leicht gebogene Klinge nach unten getragen wurde. Hiroshi hatte mich solch ein Schwert auch einmal in die Hand nehmen lassen, aber rasch festgestellt, dass ich für die Naginata weitaus mehr Talent besaß.
    »Wirst du dich damit anständig bewegen können?«, fragte Hiroshi, nachdem er den Sitz der letzten Platte kontrolliert hatte. Seine Rüstung saß makellos, und er trug sie, als sei sie lediglich eine unwichtige Nebensächlichkeit seiner Erscheinung. So als brauchte er ihren Schutz in Wirklichkeit gar nicht.
    »Ich denke schon.« Ich machte einen Ausfallschritt und hielt dabei die Arme so, als würde ich die Naginata schwingen. »Ja, sie sitzt wirklich gut. Habt Dank, Sensei.«
    »Mit der Zeit wirst du lernen müssen, es allein zu tun«, ermahnte er mich. »Und ich fürchte, dass du in den nächsten Jahren sehr viel Übung darin erhalten wirst.«
    Zu gern hätte ich Hiroshi auf seine Vision angesprochen, aber damit hätte ich mein Lauschen verraten, und vor der Schlacht wollte ich meinen Lehrmeister auf keinen Fall verärgern. Also versagte ich mir jegliche Bemerkung und lenkte mein Augenmerk auf die anderen Jungmönche, die ebenfalls von den Älteren die Rüstung gerichtet bekamen.
    Als wir fertig waren, gingen wir zu den Pferden.
    Zum ersten Mal würde ich auf Akihiko in den Kampf reiten! Noch immer waren wir nicht so gute Freunde, wie wir eigentlich sein sollten, doch er erlaubte mir, auf seinem Rücken zu sitzen, und murrte nur leicht, als er spürte, dass sich mein Gewicht durch die Rüstung etwas vergrößert hatte.
    »Bitte sei nicht böse, mein Freund«, flüsterte ich ihm zu. »Wenn du mich trägst, werde ich dafür sorgen, dass dich weder Pfeil noch Speer trifft.«
    Mit diesem Handel war er anscheinend einverstanden, denn er ließ sich ohne große Mühe zu den anderen lenken.
    Inzwischen waren auch alle anderen Mönche aufgesessen. Eine fast feierliche Stimmung hing in der milden Morgenluft. Noch machte der Frostmonat Shimotsuki seinem Namen nicht alle Ehre, was uns froh stimmte, denn mit klammen Fingern ließen sich Bogen und Lanze nur schwer führen.
    Die große Tempelglocke wurde nun angeschlagen, ihr mächtiger Klang glitt den Berg Hiei hinauf und echote von seiner Spitze weit über das Tal. Dies war das Signal für die Torwächter. Die schweren Torflügel schwangen auf und gaben vor uns den schmalen Weg frei, der genau in diesem Augenblick von einem Flecken Sonnenlicht erfasst wurde. Die Sonne, ein strahlender roter Ball an einem fast makellos blanken Morgenhimmel, erhob sich gerade über den dunklen Saum des Waldes. Ein Anblick, wie ich ihn nie zuvor gesehen hatte, denn um diese Zeit weilte ich sonst bereits im Innenhof und übte das Bogenschießen.
    Ich gestattete mir einen Moment der Betrachtung, dann richtete ich den Blick nach vorn. Eine Welle der Erregung durchfuhr mich, als ich mich inmitten dieser Kriegermönche sah, flankiert von den besten unter ihnen, beschützt durch ihre

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