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Die sanfte Hand des Todes

Die sanfte Hand des Todes

Titel: Die sanfte Hand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbie Taylor
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Bäume brach sich in seiner Brille, während er sich umsah. Sicher hielt er Ausschau nach ihr.
    »Hallo.« Das Leuchten in seinen Augen, als er sie entdeckte. Im Näherkommen bemerkte Dawn, welchen Eindruck ihr Anblick – Rock, High Heels, Haarknoten – auf ihn machte. Und sogleich schämte sie sich wieder, weil sie ihn aus eigennützigen Motiven angerufen hatte.
    »Wohin möchtest du gehen?«, fragte Will, als sie vor ihm stand.
    »Ist mir egal.«

    »Möchtest du vor dem Essen etwas trinken?«
    Dawn zögerte. »Vielleicht sollten wir uns einfach auf die Suche nach einem Restaurant machen. Es ist schon nach neun.« Sie wollte den Abend nicht unnötig hinausziehen.
    »Okay.« Will nickte. »Ich kenne einen netten Laden ganz in der Nähe.«
    Am Ufer tummelten sich die Touristen, die meisten mit Kameras vor dem Bauch. Einige Meter von der Brücke entfernt hatte ein Mann sich auf den Boden gelegt, um die hell erleuchtete Kuppel von St. Paul’s am anderen Ufer durch die Speichen seines Fahrrads zu fotografieren.
    Während sie so dahinschlenderten, sagte Will: »Dann war deine Woche also nicht so hektisch?«
    »Nein.«
    »Das ist immer eine schöne Überraschung.«
    »Ja.«
    Das hier war das Gegenteil von ihrem Ausflug nach Sussex, wo Will sich als der Wortkarge erwiesen und Dawn sich bemüht hatte, das Gespräch in Gang zu bringen. Immer wieder drehte er den Kopf zur Seite, so dass sie das Licht der Bäume in seinen Brillengläsern sah. Es war, als ahnte er, dass irgendetwas nicht stimmte, er traute sich bloß nicht zu fragen.
    Sie liefen zu einem italienischen Restaurant am Ende einer kleinen Gasse. Die verputzten Wände waren mit Fresken von Venedig und vom Kolosseum verziert. Auf jedem Tisch stand ein blaues Glas, in dem eine Kerzenflamme zuckte. Im Hintergrund spielte leise Akkordeonmusik. Es wirkte alles sehr schummrig und romantisch. Dawn hätte eher ein helleres, lauteres Lokal bevorzugt, wo Leute sich in größeren Gruppen trafen; hier saßen nur Pärchen herum, ein jedes in seiner Nische. Ein Kellner führte sie an ihren Tisch.
    »Etwas zu trinken?«, fragte er.
    »Ich nehme ein Glas Weißwein«, antwortete Dawn.

    »Und Sie, Sir?«
    »Ein Bier, bitte.«
    Will lächelte Dawn über die Kerze hinweg schüchtern an. Erschreckt erinnerte sie sich daran, was passiert war, als sie beim letzten Mal Weißwein bestellt hatte. Ob er gerade dasselbe dachte? Sie schlug die Karte auf und blätterte bis zu den Hauptgerichten weiter. Es gab nur fünf.
    »Sieht alles gut aus.« Dawn fühlte sich verpflichtet, das Schweigen zu brechen.
    »Was wirst du nehmen?«
    »Oh …« Ehrlich gesagt hatte sie gar nicht richtig hingesehen. »Vielleicht das Hühnchen?«
    Der Kellner brachte die Getränke. »Möchten Sie bestellen?«
    Will sah Dawn an.
    »Das Huhn mit Knoblauch, bitte«, sagte sie.
    »Keine Vorspeise?«, fragte Will.
    »Nein, danke. Aber du kannst gern eine bestellen.«
    Wie erwartet, verzichtete er. »Für mich nur das Steak, bitte. Medium.«
    Als der Kellner sich entfernt hatte, wurden sie wieder still. Dawn beschäftigte sich mit ihrer Serviette, faltete sie auf, breitete sie sich über die Knie und nippte an ihrem Wein. Die Säure sorgte dafür, dass sich ihr Mund zusammenzog.
    »Du bist heute sehr still«, meinte Will und schaute sie neugierig an.
    Dawn stellte das Glas ab. Sie war unhöflich. Will war nur ihretwegen hier; und sie konnte ihn nicht einfach so brüskieren. Sie suchte nach einem Gesprächsthema und platzte mit dem erstbesten heraus: »Eine meiner Patientinnen ist gestorben.«
    »Oh, das tut mir leid.«
    »Vor ein paar Tagen.« Nun hatte sie ein schlechtes Gewissen.
Mrs. Walker als Ausrede zu benutzen, um keinen Smalltalk mit ihrer Verabredung führen zu müssen, konnte zu nichts Gutem führen. Aber es funktionierte. Will ging sofort auf Abstand, und sein treuer Hundeblick verwandelte sich in den Ausdruck respektvoller Sorge.
    »Viel los hier, nicht?« Dawn betrachtete die lauschigen Winkel mit den tuschelnden Pärchen. Die Kellner flitzten zwischen den Tischen hindurch, balancierten Teller und Gläser auf ihren Tabletts.
    »Das ist immer so«, erklärte Will. »Das Essen schmeckt hervorragend.«
    Als das Essen serviert wurde, hatte Dawn sich ein wenig entspannt. Ihr knurrte der Magen; der Wein hatte ihr Appetit gemacht.
    »Noch ein Glas?«, fragte der Kellner.
    »Ja, gern.«
    Ihre Laune besserte sich, und sie war froh, doch noch ausgegangen zu sein. Genau das hatte sie sich gewünscht: ein Essen mit

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