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Die Satansbraut

Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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dasselbe taten, was ihr
kehlige Laute äußersten Wohlbehagens entlockte. Alex blieb hinter ihnen stehen,
meinen Arm nach wie vor schmerzhaft im Griff. Ich sah, daß der Altar mit einem
schweren schwarzen Tuch bedeckt worden war, vor dem auf einem kostbaren
Satinkissen ein Messer und vier oder fünf langhalsige Flaschen lagen, die mit
verschiedenfarbigen Flüssigkeiten gefüllt waren.
    Ich
vernahm hinter mir das leise Geräusch nackter Füße und sah mich um. Die
hereinschreitende Gestalt trug die Satansmaske mit den Hörnern, und der
geschrumpfte, ausgemergelte Körper konnte nur Agatha gehören. Sie ging an uns
vorüber vor den Altar, dann drehte sie sich zu uns um.
    »Die
Zeit ist gekommen«, sang die metallische Stimme hinter der Maske, »daß wir
wieder einmal unserem Herrn und Meister, dem großen Astaroth ,
unseren Dank abstatten und unsere Huldigung darbringen.«
    » Astaroth !« sangen die anderen.
    Sie
redete etwas, das beim besten Willen nicht zu verstehen war, und sie
wiederholten das Kauderwelsch. Erst als sie damit fertig waren, ging mir auf,
daß sie das Vaterunser rückwärts zitiert hatten. Agatha ergriff eine der
langhalsigen Flaschen und kam zu jedem in der Runde, um die Körper mit der
Flüssigkeit zu bespritzen. Als sie vor mir stand, verstärkte Alex seinen Griff,
so daß ich mich nicht rühren konnte. Agatha goß mir das Zeug über die Brust, es
duftete betäubend und süß und stieg einem zu Kopf.
    » Astaroth ist gerecht«, fuhr die metallische Stimme hinter
der Maske fort. »Ich habe dir eine Chance gegeben, mein Kind. Ich habe dich
gewarnt, aber du wolltest nicht hören. Deshalb wirst du nun in unsere Runde
aufgenommen. Es kann dir zu großem Nutzen gereichen, wenn du willig zu allem
bereit bist.«
    »Ich
bin aber nicht«, sagte ich kleinlaut.
    »Dann
wird Astaroth für dich keine Gnade kennen!«
    Sie
drehte sich urplötzlich um und trat wieder vor den Altar.
    »Jetzt
ist die Stunde des größten Triumphes«, sagte sie. »Wir nähern uns demütig, um
ihm sein Geschenk darzureichen.« Sie hielt zwei Sekunden inne, dann sagte sie
leise: »Seine Braut.«
    Es
gab beifälliges Gemurmel ringsum. Agatha schritt langsam hinaus, es folgte
erwartungsvolle Stille. Ich hörte Alex angestrengt atmen, dazwischen immer
diese animalischen Grunzer . Agatha kam bald wieder
und führte jetzt Celestine an der Hand. Celestine trug ein langes schwarzes
Gewand, das sie von den Schultern bis zu den Knöcheln verhüllte, ihr Kopf war
gebeugt. Sie müssen sie unter Drogen gesetzt haben, dachte ich, genau wie
letztes Mal. Das arme Kind wußte wahrscheinlich gar nicht, wo es sich befand,
geschweige denn, was ihm geschah. Instinktiv versuchte ich, mich von Alex
loszureißen, aber ich brachte nicht mehr zuwege, als meinen Arm etwa zwei
Fingerbreit zu heben.
    Agatha
führte das Mädchen vor den Altar, wo sie beide niederknieten und sich vor dem
Wandgemälde verneigten. Dies war das Zeichen für alle anderen, sich gleichfalls
vor Astaroth zu beugen, und Alex zwang mich in die
Knie, aber ich dachte natürlich nicht daran, das Haupt vor diesem unsäglichen
Bild zu neigen!
    »Ich
bringe dir deine Braut, Fürst der Finsternis!« sagte Agatha. »Eine
jungfräuliche Braut, die dir für alle Zeiten gehören wird. Eine Braut, die dich
freudig umarmen wird, in den Riten, die dir geziemen. Eine Braut, die dir
gehört, seit sie ein kleines Kind war. Eine Braut, die dich erfreuen wird, und
dafür wirst du in deiner Großmut uns mit noch größeren Kräften belohnen, als du
sie uns schon gewährt hast.«
    Wieder
murmelte es beifällig von seiten der Teufelsanbeter,
dann half Agatha Celestine auf die Beine. Das Mädchen stand ein paar Sekunden mit
gebeugtem Kopf, dann warf sie plötzlich das Gewand ab und enthüllte ihre
wunderschöne Nacktheit. Sie streckte die Arme zum Wandgemälde hin aus und
sagte: »Ich komme zu dir, o Fürst der Finsternis, mit Freude in meinem Herzen!
All die Jahre hast du geduldig gewartet, und auch ich habe gewartet! Aber nun
ist der Augenblick gekommen, und ich bin voller Freude. Aus freiem Willen gebe
ich dir meine Seele, meinen Körper und meine Jungfräulichkeit. Im Ritual, das
nun beginnt, werde ich es sein, die am lautesten in der Ekstase schreit, denn
ich weiß, daß du es bist, o großer Astaroth , der in
meinen Körper eindringt.«
    Sie
wandte sich um und sah uns an. »Und nun lege ich mich auf diesen Altar, ein
williges Opfer! Komme, wer da mag, Vogel oder Tier, Mann oder Frau. Ich gebe
mich euch

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