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Die Satansbraut

Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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allen frohen Herzens hin, im Namen Astaroths !«
    Einen
Moment lang glaubte ich es noch immer nicht, dabei genügte ein Blick in ihr
Gesicht, das die Ekstase widerspiegelte. Celestine stand nicht unter Drogen!
Sie wußte genau, was sie tat, und genoß jeden Augenblick. Und dann hörte ich in
meinem Gedächtnis Alex’ Stimme sagen: »Wenn bloß dieser verdammte Pfadfinder
nicht gewesen wäre!« Die einzige, der ich von Alfred erzählt hatte, war
Celestine. Sie hatte mich am Strand zurückgelassen, um ihre Verabredung mit
Agatha im Keller einzuhalten, und mußte meine Sachen mitgenommen haben, damit
ich eine Weile an anderes zu denken hatte als an sie. Als ich sie auf dem Altar
liegend gefunden hatte, da konnte sie nur eines tun: vortäuschen, sie sei betäubt
worden und wisse nicht, was sie tat. Die arme Nina! dachte ich. Die Mutter, die
mich beauftragt hatte, ihre Tochter vor Bösem zu bewahren, wußte nicht, daß das
Böse längst von ihrer Tochter Besitz ergriffen hatte.
    Alle
reagierten erregt auf Celestines Einladung. Hinter seiner Maske schnatterte
Walter Tomsic und gab unanständige Laute von sich. Die Augen auf Celestine
geheftet, liebkosten Tracy und Bert Bancroft einander. Auch Alex geriet in
Laune. Er sabberte beinahe vor Begierde. Seine freie Hand begann, heftig meinen
Rücken zu streicheln, und die Berührung seiner schwitzenden Handfläche und der
knetenden Finger genügte, daß mir speiübel wurde. Aber da er mit der anderen
Hand noch immer fest meinen Arm gepackt hatte, konnte ich ihn nicht an seinem
Tun hindern.
    Was
hatte es auch für einen Sinn, Celestine zu retten, sagte ich mir. Wie konnte
man sie vor etwas bewahren, das sie selber wollte? Also hatte ich nur noch an
mich zu denken. Wenn ich mich irgendwie von Alex losreißen und wegrennen
konnte. Aber wohin? Der Gang vor der Tür mußte irgendwohin führen, folgerte ich
— vielleicht in die Küche. Aber zuallererst mußte ich mich aus diesem eisernen
Griff befreien.
    »Ich
bin gleich bereit«, sagte Celestine. »Laßt mir noch ein wenig Zeit. Zeit, mich
auf den Altar zu legen und mich zu meinem großen Herrscher hinzuwenden. Dann
dürft ihr mich alle haben und mit meinem Körper tun, was ihr wollt!«
    Sie
drehte sich um und streckte sich langsam auf dem Altar aus, die Beine
gespreizt; ihr weißer Körper kontrastierte leuchtend zum Schwarz des
Altartuchs.
    »Alex«,
murmelte ich und wandte mich ihm zu. »Warum darf ich nicht zuerst?«
    »Was?«
sagte er mit belegter Stimme.
    Ich
zog einen Schmollmund. »Warum soll Celestine allen Spaß allein haben? Laß doch
die anderen mit ihr tun, wonach ihnen der Sinn steht.« Ich drängte mich an ihn
und schaltete innerlich ab, als unsere Körper sich berührten. »Warum nicht wir
zwei, jetzt? Du gefällst mir am besten.«
    Die
Idee fiel auf fruchtbaren Boden, ich merkte es an den Lauten, die er von sich
gab. »Das wäre nicht richtig«, sagte er dumpf. »Erst Celestine, dann bist du an
der Reihe!«
    »Was
liegt schon daran?« flüsterte ich. »Die anderen sind alle so mit ihr
beschäftigt, daß sie es wahrscheinlich gar nicht merken.«
    Beinahe
hätte ich ihn überzeugt, aber dann zog er sich plötzlich zurück. »Nein.« Er
schüttelte hastig den Kopf. »Es könnte die Zeremonie stören. Wir dürfen das
nicht tun! Aber keine Angst, mein Schatz.« Er bearbeitete mich mit beiden
Händen. »Du kommst bald genug dran, und ich sorge schon dafür, daß ich der
erste bin.«
    Immerhin
hatte er meinen Arm losgelassen. Ich rammte ihm das Knie mit aller Kraft von
unten in den Leib, und er stieß zischend die Luft aus. Dann hieb ich ihm die
Handkante gegen die Kehle, so fest ich konnte, und er taumelte rückwärts. Ich
drehte mich um und wollte davonstürzen — und siehe da: in diesem Augenblick
hatte sich Egan Egan entschlossen, zu Hilfe zu kommen. Er stürzte aus dem Gang ins Gewölbe, bleich
vom Schock des Anblicks, der sich ihm bot, und seine großen blauen Augen hinter
den randlosen Gläsern blitzten entschlossen und tatkräftig. Er war natürlich
mein Verderben. Seine plötzliche Ankunft verwirrte mich derart, daß ich wie
angewurzelt stehenblieb und ihn angaffte.
    »Was,
zum Teufel, geht hier vor!« schrie er, so laut er konnte.
    Jetzt
erst fing ich zu rennen an. Ich kam genau einen Schritt weit, dann erwischte
mich Alex’ Faust zwischen den Schulterblättern, und ich fiel auf Knie und
Hände. Ich wollte Egan zurufen, er solle fliehen und mit Polizei zurückkommen.
Er hatte allein gegen diese Unmenschen so

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