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Die Satansbraut

Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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viele Chancen wie ein kleiner Fisch
in einem Teich voller Haie. Aber ich hatte offenbar die Stimme verloren, als
Alex mir in den Rücken hieb.
    »Ich
habe gefragt, was hier vorgeht!« Egan beging seinen zweiten Fehler: Er trat
weiter vor, den Mund ungläubig offen, während er die nackten Körper und die
Masken bestaunte.
    »Es
läßt sich alles erklären«, sagte Walter Tomsic und nahm die Maske ab, wodurch
seine Stimme wieder im üblichen Piepston erklang. »Aber Sie müssen sich ein
bißchen beruhigen, Egan.«
    »Beruhigen!«
Egan wirkte, als müsse ihm gleich eine Ader platzen. »Bei diesem obszönen
Gemälde von Astaroth da an der Wand? Eurem Aufzug und
diesen verrückten Masken? Versucht mir ja nicht zu erzählen, ich wisse nicht,
was eine Schwarze Messe ist!« Er blickte sich um, und dann sah er erstmals auch
mich. »Was hat Mavis hier zu suchen? Und Celestine?« Ein Ausdruck kalter Wut
trat in sein Gesicht. »Wenn ihr eins dieser Mädchen gezwungen habt...«
    »Immer
mit der Ruhe, Egan.« Alex schien fast der alte, gutmütig und ein bißchen blau.
Er setzte die Maske ab und ließ sie zu Boden fallen. »Es ist, wie Walter Ihnen
gesagt hat. Wir können Ihnen alles erklären.« Er ging langsam auf ihn zu, und
ich merkte, daß Bert Bancroft es genauso machte, er schlich sich in Egans Rücken. Ich wollte einen Warnruf ausstoßen, aber
meine Stimmbänder streikten noch immer.
    »Er
hat das Ritual entweiht«, sprach die metallische Stimme hinter Agathas Maske.
»Er muß bestraft werden.«
    Egan
sah sie an, und der Abscheu in seinem Blick war unverkennbar. »Können Sie sich
nicht anziehen?« sagte er. »Eine Frau in Ihrem Alter!«
    »Sehen
Sie, es ist folgendermaßen, Egan...« Alex war ihm jetzt ganz dicht auf den Pelz
gerückt. »Ich wußte bis vorgestern nicht, daß dieser Teil des Hauses existiert.
Dann entdeckten wir das Wandgemälde und die Masken, in einem Schrank in einem
benachbarten Raum, und wir dachten uns, es müsse ein Mordsspaß sein, wenn...«
    Bert
Bancroft traf Egan von hinten mit zwei brutalen Schlägen ins Genick. Egan fiel
auf die Knie, Überraschung in den Zügen, dann stürzte er vornüber zu Boden und
blieb still liegen.
    »Er
muß bestraft werden«, wiederholte Agatha. »Er hat die Zeremonie unterbrochen,
den Tempel geschändet und unseren Herrscher beleidigt. Tod ist dafür die
einzige Strafe.«
    Celestine
erhob sich vom Altar, die Augen vor Angst weit offen. »Tod?« sagte sie mit
bebender Stirne.
    »Tod!«
Agatha war unerbittlich. »Wir können das begonnene Ritual nicht fortführen. Der
große Astaroth muß noch auf seine Braut warten. Aber
die Aburteilung des Eindringlings wird viel dazu beitragen, den Herrn der
Finsternis milde zu stimmen.« Sie wies auf den Altar. »Zieht ihn aus und legt
ihn auf den Altar. Dann setzt die Masken wieder auf und kommt herbei. Ich werde
die Streiche führen, wie ich es damals, vor langer Zeit, getan habe. Die sieben
Streiche Astaroths !«
    »Und
was ist mit dem Mädchen?« zirpte Walter.
    Die
Satansmaske wandte sich langsam in meine Richtung. »Wenn sie weiterleben will,
muß sie den ersten Streich führen. Tut sie es nicht, dann wird es ihr ergehen
wie dem Eindringling.«
    »Langsam!«
Alex schwitzte jetzt vor Angst. »So einfach ist das alles nicht. Ich meine,
hinterher. Was fangen wir mit den Leichen an? Wie erklären wir ihr
Verschwinden?«
    Inzwischen
hatte ich es unter erheblichen Schmerzen geschafft, wieder auf die Beine zu
kommen, und ich sah, daß aller Blicke Agatha galten.
    »Das
ist eure Angelegenheit«, antwortete die metallische Stimme. »Aber wenn sie nicht
zum Schweigen gebracht werden, dann ist dies für uns alle das Ende.«
    In
diesem Moment funktionierten meine Stimmbänder plötzlich wieder, und ich
lachte. Es klang lauter, als ich erwartet hatte, und überraschte mich selbst.
    »Sie
ist überreizt«, sagte Agatha. »Achtet nicht auf sie.« Sie ging erstaunlich behende zum Kissen und hob das lange, tückische Messer auf.
    »Bist
du bereit, den ersten Streich zu führen, mein Kind?«
    »Natürlich
bin ich’s nicht.« Ich sah die anderen an. »Seid ihr denn alle nicht mehr bei
Trost? Sie ist eine verrückte, kleine alte Frau, merkt ihr das denn nicht? Was
hier unten auch geschehen sein mag, es ist doch nicht so wichtig — im Vergleich
zu einem Mord!«
    Es
folgte ein dumpfes, hallendes Geräusch, das langsam und schauerlich durchs
Gewölbe drang.
    »Was,
zum Donnerwetter, war denn das?« fragte Tracy besorgt.
    »Eine
Warnung«,

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