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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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von dir erwarte. Ich will ihn bald in der Hütte haben, verstehst du, Sophie?«
    Er vergewisserte sich mit einem schnellen Blick, daß niemand in Sichtweite war, und schlug ihr ins Gesicht. Sie taumelte rückwärts, fiel in einen Stuhl und stürzte damit zu Boden, wo sie regungslos liegenblieb.
    »Steh auf. Ich bin nicht sicher, ob du verstehst, wie ernst es mir in dieser Sache ist.«
    »Ich verstehe es durchaus.«
    »Verdammt, steh sofort auf, sonst lasse ich deinen Bruder holen und stelle einmal seine Schmerzempfindlichkeit auf die Probe.«
    Sophie stand auf. Obwohl sie diesmal auf den Schlag vorbereitet war, ging sie von dem Fausthieb in die Rippen in die Knie. Neue blaue Flecke, und die letzten waren soeben erst ein bißchen verblaßt. Sie zitterte vor Wut und Schmerz.
    »Ich nehme an, daß du mich jetzt wirklich verstanden hast. Zieh dich an und schmink dich. Du siehst blaß und angegriffen aus. Und deck die mögliche Hautverfärbung von meiner leichten Ohrfeige sorgfältig ab. Beeil dich gefälligst.«
    »Ryder Sherbrooke sieht es nicht gern, wenn ich geschminkt bin.«
    »Dann paß dich seinem Geschmack eben weitgehend an. Aber lieg nicht hier herum wie eine lahme Ente.«
    Anderthalb Stunden später, als die drei Männer sich gerade an den Mittagstisch setzten, kündigte James die Ankunft von Miss Sophie Stanton-Greville an.
    Emile warf Ryder einen ironischen Blick zu, aber Ryder runzelte die Stirn. Er hätte nicht gedacht, daß sie hierherkommen würde. Es sah ihr so gar nicht ähnlich, einem Mann nachzulaufen. Entweder hatte sich etwas Besonderes ereignet, oder aber jemand hatte ihr die Sporen gegeben, um sie zum Handeln zu zwingen.
    Samuel Grayson bedachte James mit einem breiten Lächeln und rieb sich sogar die Hände. »Führ sie doch herein.«
    Als sie das Eßzimmer in einem hellgelben Reitkostüm betrat, nur leicht geschminkt, bot sie einen zauberhaften Anblick. Ryders Augen funkelten. Er wußte, daß sie nicht auf jedes Make-up verzichten würde, denn das hieße ja, seinen Wünschen zu entsprechen. Mochte sie vielleicht auch eine einzelne Schlacht verloren haben, so doch gewiß nicht den Krieg.
    Sie bot ihren ganzen Charme auf, war witzig und fröhlich, lachte und wickelte Samuel Grayson mühelos um den kleinen Finger. Ryder warf sie gelegentlich verführerische Seitenblicke zu, während sie Emile wieder weitgehend ignorierte, der allerdings seinerseits einen zerstreuten Eindruck machte. Erstaunlicherweise nahm sie sogar Samuels Einladung zum Mittagessen sofort an.
    Ryder begnügte sich vorerst damit, ihr Spiel zu beobachten. In den Kampf eingreifen würde er erst, wenn er mit ihr allein war. Und er wollte mit ihr allein sein.
    Gegen Ende des Essens strahlte Sophie ihn kokett an. »Ich bin eigentlich hergekommen«, erklärte sie, »um Mr. Sherbrooke einzuladen, mit mir eine faszinierende Höhle zu besichtigen, die einer unserer Feldsklaven soeben erst entdeckt hat. Sie ist viel größer als jene, die ich ihm am Penelope's Beach gezeigt habe, und sie ist auch nicht so kalt und feucht, weil der Eingang breiter ist und dadurch mehr Sonne einfallen kann.«
    »Sie sind bestimmt eine überaus charmante Führerin«, sagte Samuel mit so verliebter Stimme, daß es Ryder fast übel wurde. »Ryder meidet nach Möglichkeit während der Mittagszeit die Sonne. Wissen Sie, er ist diese Gluthitze eben noch nicht gewöhnt.«
    »Oh, aber vielleicht würde Mr. Sherbrooke ausnahmsweise doch den Mut und die Willenskraft aufbringen, sich der Sonne auszusetzen, wenn diese hübsche Höhle als Belohnung winkt.«
    Ryder schmunzelte insgeheim über den Köder, den sie so geschickt auswarf. Ach ja, man brauchte bei einem Mann nur an die Männlichkeit zu appellieren, und schon biß er ganz automatisch an.
    »Ach, ich weiß nicht so recht«, sagte er langsam. »Vielleicht ein andermal, Miss Stanton-Greville. Ich bin heute wirklich müde.«
    »Sophie«, korrigierte sie leicht verdrossen.
    »Ach ja, Sophie. Wissen Sie, ich bin nicht allzu kräftig, und mein Unternehmungsgeist hat gerade einen Tiefstand erreicht. O ja, ich bin ein schwacher Mann, der auf seine Gesundheit achten muß.«
    »Aber einen einfachen Ritt zum Strand werden Sie doch wohl noch überleben!«
    »Haben Sie einen Sonnenschirm, den ich unterwegs über mich halten könnte?«
    »Ein Hut müßte eigentlich genügen.«
    »Ich bin auch um mein Pferd besorgt«, sagte er. »Es spielt gern den Teufelskerl, aber im Grunde ist es genauso schwach und schlapp wie ich.«
    Sie

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