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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Salon auf, nur um im nächsten Moment verlegen stehenzubleiben. Er wußte selbst nicht, wen er hier mit ihr vermutet hatte, aber jedenfalls nicht Samuel Grayson. Großer Gott, konnte Samuel etwas gesagt haben, was sie derartig aus der Fassung brachte?
    »Oh«, murmelte er, »entschuldigt bitte.«
    »Nein, Ryder, Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen«, sagte Samuel. »Sie hatten recht. Sie will mich nicht heiraten. Auf mich wartet viel Arbeit. Bleiben Sie ruhig hier, ich muß ohnehin fort. Ich werde nach Montego Bay reiten und feststellen, was Cole im Schilde führt. Vielleicht ist Thomas mittlerweile geschnappt worden.«
    Ryder sagte kein Wort, bis sich die Tür hinter Samuel geschlossen hatte. Er wollte sich nicht eingestehen, daß er grenzenlos erleichtert war, weil dieses Eingeständnis ihn in rasende Wut auf sich selbst versetzte. Sophie stand in einem ihrer schlichten Musselinkleider regungslos da, barfuß wie eine kleine Göre, aber ohne Verbände. »Ich nehme an«, knurrte er, »daß all diese mädchenhaften Kleidchen, die ich von Camille Hall mitgebracht habe, aus der Zeit vor den Rendezvous in der Hütte stammen?«
    Ihre Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, und sie ballte die Fäuste. Doch dann lächelte sie ihm träge zu, und ihre Stimme war weich und spöttisch, und unwillkürlich reagierte sein Körper auf diese Reize. »Ah, Ryder, selbstverständlich. Langweilige Fetzen, nicht wahr? Aber was soll ich machen? Du hast ja all meine anderen Sachen in Camille Hall gelassen. Warum tust du nicht einfach so, als. trüge ich eine scharlachrote Satinrobe mit einem Dekollete fast bis zur Taille? Warum kommst du nicht her und begrapscht mich wieder? Sei kühn, Ryder, sei ein Mann und reiß mir das Kleid vom Leibe. Würde dir das keinen Spaß machen? Ein richtiger Mann, der seine Kraft und Macht unter Beweis stellt! Großer Gott, allein der Gedanke läßt mich erschauern. Du könntest mich über deinen rechten Arm werfen. Habe ich nicht eine Belohnung verdient, weil ich deinen armen Mr. Grayson vor einem Schicksal, schlimmer als der Tod, bewahrt habe?«
    Er stand wie angewurzelt da. Dann fluchte er. Dann brüllte er sie an: »Hör sofort mit diesem verdammten Theater auf!«
    »Theater? Soll das heißen, daß du mich nicht mehr für eine Hure hältst?«
    »Ja ... nein ... verdammt, ich weiß es nicht!«
    »Hat der liebe Samuel diesen Meinungswechsel bewirkt?«
    »Nein.«
    So schlagartig, wie sie zuvor in die Rolle einer Nutte geschlüpft war, zeigte sie nun eine Verwundbarkeit, die ihm unerträglich war. Weil sie nicht wollte, daß er ihre Tränen sah, wandte sie sich hastig ab und lief auf die Veranda hinaus, aber er folgte ihr dorthin. Händeringend flüsterte sie kaum hörbar: »Und wenn ich nun schwanger bin?«
    Er verzichtete darauf, den Begriffsstutzigen zu spielen. »Hast du bei all den anderen Männern nie daran gedacht? Hast du immer Vorsichtsmaßnahmen getroffen?«
    »Nein.«
    Wieder diese verbale Zweideutigkeit. Er müßte ihr jetzt eigentlich sagen, daß er sie mit Sicherheit nicht geschwängert hatte, daß sie folglich — wenn sie tatsächlich so unschuldig war, wie sie behauptete — unmöglich schwanger sein konnte, es sei denn, man würde eine übernatürliche Zeugung in Betracht ziehen.
    Er müßte ihr eigentlich sagen, daß er sie nicht genommen hatte, als sie betäubt gewesen war. Aber er tat es nicht, denn wenn er es ihr sagte, würde sie Samuel Grayson vielleicht doch noch heiraten, und das konnte er einfach nicht zulassen.
    »Wann hattest du deine letzte Monatsblutung?«
    Sie zuckte schockiert zusammen, und er beobachtete fasziniert, wie rasch sie sich wieder unter Kontrolle hatte. Wortlos bedachte sie ihn mit einem strafenden Blick und eilte davon.
    Er schaute ihr mit gerunzelter Stirn nach. Ihr verächtlicher Blick hatte wirklich Bände gesprochen und Worte völlig überflüssig gemacht.
    Vielleicht sollte er ihr ein höhnisches Schnauben beibringen? Sie würde es bestimmt in kürzester Zeit meisterhaft beherrschen.
    Als Samuel Grayson vier Stunden später nach Kimberly zurückkehrte, war er schweißüberströmt und völlig aufgelöst. Ohne einleitende Floskeln konfrontierte er Emile und Ryder mit den unangenehmen Neuigkeiten. »Sherman Cole läßt morgen vormittag Burgess' Leiche ausgraben. Es ist das einzige Gesprächsthema in Montego Bay. Thomas ist immer noch auf freiem Fuß. Cole sagt, daß er Thomas nach Sophies Verhaftung Geld anbieten wolle, damit dieser sein Versteck

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