Die Satojerin (German Edition)
Idee. „ Carr, h ä tten Sie
etwas dagegen, mir demn ä chst einmal
das Schloss und vor allem die Schlossanlagen zu zeigen? Das Anwesen ist riesig
und natürlich bekomme ich eine Karte, aber ich fände es schöner, einmal alles
selbst zu sehen. “ Ihr
Leibwächter nickte. „ Nat ü rlich. Gerne. Lassen Sie mich einfach wissen,
wann es Ihnen beliebt.“ Er begleitete sie auf ihre Gem ä cher und verabschiedete sich. „ Mylady, wir werden uns heute beim Abendessen
nicht sehen. Ich habe etwas Privates zu erledigen. Es sei denn, Sie brauchen
mich heute noch.“ „ Nein Carr,
schon gut. Wir sehen uns morgen Früh. Genießen Sie Ihren Abend! “ Er verneigte sich und ging. Ally schlenderte
ein wenig durchs Schloss und war so in Gedanken versunken, dass sie nicht
einmal bemerkte, dass sie auf einmal vor den Gem ä chern ihres Cousins stand. Da sie nun schon da war, konnte sie
auch gleich eintreten. Schulterzuckend klopfte sie an und betrat die Gemächer
ohne auf eine Antwort zu waren. Ihr Blick wanderte durch Thius Zimmer.
Natürlich kannte sie all seine Zimmer. Natürlich hatten sie auch erst gestern
Abend bei ihm gegessen, aber ihr war gar nicht aufgefallen, wie viele Bücher
Thiu im Laufe der letzten Jahre in seinen Besitz genommen hatte. „ Der Literatur und der Philosophie scheint noch
immer dein Interesse zu gelten. Du könntest sicherlich der Schlossbibliothek
Konkurrenz machen. “ Thiu sa ß gr ü belnd an seinem Schreibtisch. „ Ally! “ Er schaute
hoch. Als sich ihre Blicke trafen, ver ä nderte sich sein Gr ü beln zu einem Strahlen. „ Wie war dein Ausflug mit Carr? “ Sie konnte sich ein Grinsen nicht unterdrücken. „Nett. Danke der
Nachfrage.“ Die Königin in Spe lie ß sich auf Thius Sofa fallen, legte die Beine ü bereinander und entspannte ihren angespannten K ö rper. „ Thiu? “ , fragte
sie, w ä hrend sie seine B ü cher interessiert musterte. „ Was ist der letzte Grund, warum du kein König werden willst? Sagst
du ihn mir? “ Das Strahlen, das
gerade noch auf seinem Gesicht zu erkennen war, verwandelte sich schlagartig in
Schwere. „ Ja, Ally, das
werde ich. Aber nicht heute. “ Sie verstand und wusste gleichzeitig, dass es etwas Wichtiges
sein musste, was Thiu sogar davon abhielt, es ihr anzuvertrauen. Ihr Cousin war
fast nie so ernst wie in diesem Moment und das fühlte sich seltsam an. Thiu war
meistens ein lachender Hitzkopf, aber er hatte trotzdem ein ernstes Wesen, was
ihr in gerade diesem Moment wieder einmal mehr bewusst wurde. Und Juna, der
immer ruhig, ernst und besonnen zu sein schien, war in seinem Innersten aber
eigentlich ein scherzendes, lustiges Kind. Vielleicht verstanden die beiden
sich deshalb auch so überragend gut. „ Ach Ally“, Thius Miene erhellte sich wieder, „ Gute Nachrichten. Dein neuer Kampflehrer wird
dich morgen nach dem Fr ü hst ü ck begr üß en. Juna wird ihn sich noch begutachten und sich gleich danach
nach Satojer aufmachen, damit er rechtzeitig zu deiner Krönung wieder zurück
ist. Dein Bruder ist noch ein paar Besorgungen machen und wird heute nicht beim
Abendessen sein. “ Ally stand
vom Sofa auf und streckte sich. „ In Ordnung. Carr wird auch nicht mit uns zu Abend essen. Und ich
denke, unsere Tage waren auch recht aufregend. Hättest du was dagegen, wenn ich
mein Mahl in meinen Gemächern einnehme? “ Thiu, der sich wieder dem Buch auf seinem Schreibtisch gewidmet
hatte, schaute hoch. „ Das ist
eine gute Idee.“ Bevor sie aufbrach, ging sie zu ihrem Cousin und gab ihm einen
Kuss auf die Stirn. „ Dann bis
morgen. “ „ Bis morgen. Und passe auf die Mauern in deinen Gem ä chern auf. In Ordnung? “
Als Ally den Gang zu ihrer neuen Bleibe entlang
schlenderte, hatte sie eine Idee: Warum nicht noch mal raus? Hinunter in die
Stadt. Carr hatte ihr ja gezeigt, wo die Viertel waren, von denen sie sich fernhalten
sollte. Schlafen konnte sie sowieso noch nicht, dafür war es viel zu früh. Sie
brauchte ihre Bewegung, ihren Auslauf. Zuhause hatte sie viel mehr davon und
Ihre Energie kam sowieso langsam aber stetig wieder zurück. Ich könnte aber
auch ein paar Runden durch den Schlossgarten drehen. Dann würde ich nicht schon
wieder das Schloss verlassen und hätte trotzdem meine Bewegung und frische
Luft. Aber dann schüttelte sie den Kopf. Was für ein Quatsch. Im Schloss
und all dem, was zum Schloss gehört, kennst du dich noch nicht aus, da
verläufst du dich eher als in der Stadt und wieso hast du ein schlechtes
Gewissen? Es
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