Die Satojerin (German Edition)
Katze müde in der Sonne, während ihr Blick zum
Laden gegenüber glitt. Sie reckte ihren Kopf etwas höher. Stand da etwa jemand
in der Türe, der sie beobachtete? Konnte das sein? Sie kannte hier doch niemand
anderen als die paar wenigen Menschen, die mit ihr im Schloss waren. Zweifelnd
und dennoch von Neugier gepackt, versuchte sie, ihre Wahrnehmung zu schärfen
und die Person anzupeilen. Als sie dann sah, dass etwas in der Sonne blitzte,
war ihr alles klar. „Hallo Ari “, sagte sie k ü hl. Er
hatte sich wohl angesprochen gef ü hlt, herüberzukommen, als sie ihn bemerkte. Carr musterte den
Neuankömmling skeptisch. „ Lord Carr,
das ist Ari. Ari, das ist Lord Carr. “ Die beiden M ä nner nickten einander zu, aber jeder in ihrer Umgebung konnte
sofort erkennen, dass sie sich nicht ganz geheuer waren. „ Ich hole mir etwas zu trinken. M ö chten Sie auch noch etwas, Mylady? “ Ally sch ü ttelte den Kopf, und als Carr ins Wirtshaus lief, setzte sich Ari,
ohne zu fragen und schelmisch grinsend auf seinen Platz. „ Oh wie sch ö n, du und deine Freundin haben sich auf eine Tasse heiße
Schokolade verabredet. Sehr nett. Ich hoffe, ich störe die Frauenrunde nicht? “ Spinnt der? Was erlaubt er sich? Und dann
schon wieder diese frechen Augen, die vor Arroganz strotzen. Ich fasse es
nicht! Ally blitzte ihn wütend an, und obwohl sie keine Lust hatte, sich
mit dem Flegel zu unterhalten, knurrte sie ihn an. „ Du siehst ja wohl, dass das keine Freundin ist.
Au ß erdem h ä tte es dich ja sowieso nicht interessiert, ob du st ö rst oder nicht. “ „ Touch é!“ Inklusive einem tiefen Blick in
ihre Augen war es das Einzige, was sie von ihm zurückbekam. Als Nächstes, als
hätte er jetzt beschlossen, dass es nun genug war, riss er sich wieder von
ihren Augen los und seine Stimme klang fast schon kühl. „ Ich muss wieder zur ü ck nach dr ü ben ins Gesch ä ft. Ich helfe einem Freund. “ Er schaute auf die die Stelle, wo er gestern ihre Beule
verursacht hatte und strich ganz sanft dar ü ber. Ally spürte ein Gefühl, dass sich am ehesten mit einer
aufsteigenden Hitze im ganzen Körper vergleichen ließ. Was ist das? Ich
kenne das Gefühl. Ich kenne es, wenn ich wütend werde. Und wenn ich mich
beherrschen muss. Aber das fühlt sich gleich und doch anders an. Und ... habe
ich etwa einen roten Kopf? Seine Hände sind so weich. Sie … „Ich wollte
fragen, wie es deiner Beule geht. Alles in Ordnung? “, riss Ari sie aus ihren Gedanken. „ Ja, ä hm. Ja, nat ü rlich.
Alles ok. Tut nicht mehr weh. “ Warum f ü hlte sie
sich nur so ertappt? Und warum wollte sie auf einmal, dass er blieb, wo sie
doch eigentlich wollte, dass er ging? „ Und die Schulter?“ Er l ä chelte und
fixierte seinen Blick erneut – dieses Mal allerdings auf das gerade erwähnte Körperteil. Als
Ally nicht reagierte, schaute er ihr wieder tief in die Augen, und als sie
gerade drauf und dran war, sich zu überlegen, warum er das ständig tat,
entgleisten seine Gesichtszüge. „ Wunderbar! Dann ist ja alles bestens. Wie gesagt: Ich muss los.
Man sieht sich. Und viel Spaß noch mit deiner Freundin. “ So schnell, wie er gekommen war, war er
gegangen. Ally runzelte die Stirn. Also wenn zu mir noch einmal jemand sagt,
ich sei launisch, dann stelle ich dieser Person Ari vor. Lächeln, strahlen,
flirten, eiskalt, komisch. Tse, dieser Mann ist wirklich nicht einzuordnen. Ach
komm, sei du doch ruhig Allegra! Als seist du besser.
„ Alles in Ordnung?
Ihr Freund schien es wohl eilig zu haben, als er mich sah! “ Ally zuckte mit den Achseln. „ Keine Ahnung, Carr. Der Mann ist mir ein
Rätsel. Er wollte wohl wieder zurück an seine Arbeit. Wissen Sie, was das da
drüben für ein Laden ist? “ Sie
deutete mir ihrem Zeigefinger auf das Gesch ä ft, aus dem Ari gekommen war, in das er wieder verschwunden war
und das laut ihm seinem Freund geh ö rte. Carr überlegte kurz. „ Ich glaube, das ist ein Juwelier Mylady. Soll ich nachsehen?“ Ally
sch ü ttelte den Kopf. „ Nein, nicht n ö tig. Ich war nur neugierig.“ Wäre ja noch schöner! Nachher
denkt dieser ungehobelte Kerl auch noch, ich würde mich für ihn interessieren!
Dennoch sollten wir ihn im Auge behalten oder zumindest vorsichtig mit ihm
umgehen. Ich traue ihm nicht. Sie beobachteten noch etwas die
vorbeiziehenden Menschen, dann bezahlte Carr und sie machten sich auf ins
Schloss. Als sie am Schloss ankamen, bemerkte Ally, dass es schon dämmert und
plötzlich kam ihr eine
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