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Die Satojerin (German Edition)

Die Satojerin (German Edition)

Titel: Die Satojerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lana Silny
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ist?
Hast du Angst? Ich verspreche dir, es gibt keinen Ä rger. Uns wird niemand entdecken. Und so
richtig verboten ist es eigentlich ja auch nicht. “ Er klang besorgt, aber gleichzeitig auch überrascht. „ Oder hast du H ö henangst? “ Ally
lachte ihn sp ö ttisch an. Ich?
Höhenangst? Hält er mich nach unserer Prügelei heute wirklich noch immer für
ein Frauchen? Will er mich gleich noch die Stufen hochtragen? Sie musste
unwillkürlich kichern, als sie sich vorstellte, wie er das anstellen wollte. „ Nein, nichts von all dem. Lass uns hochgehen. “ Als sie oben angekommen waren, verschlug es
Ally die Sprache. Ari hatte nicht gelogen. Er hatte sogar fast untertrieben.
Der Ausblick war so wundersch ö n und atemberaubend, dass Allys Herz anfing zu hüpfen und sich
ihre Seele leicht anfühlte. Ari lächelte sie von der Seite an und flüsterte ihr
ganz leise, kaum hörbar zu, „ Dachte ich es mir. Das verschl ä gt einem die Sprache, nicht? “ Dann setzte er sich hin und begann, die Garnelen für Ally zu
schälen, während sie abwechselnd in die Sterne und auf die wunderbare Aussicht
sah. Ari war auf einmal so vollkommen anders. Gar nicht mehr der arrogante,
rücksichtslose, freche Kerl, den sie kannte. Vielmehr tiefgründig, nachdenklich
und ruhig. Allerdings konnte sie nicht sagen, ob er nur versuchte, ihr etwas
vorzuspielen oder ob sich ihr in diesem Moment der wirkliche Ari zeigte.
Welches war wohl sein wahres Gesicht? Sie beschloss, nicht darüber nachzudenken,
sondern den Moment, als auch den Abend, zu genießen. Die beiden erzählten sich
von zuhause. Ari von Sujia und Ally von Satojer. Wenn er von Sujia und seinen
Reisen erzählte, leuchteten seine Augen, nein, sie funkelten sogar richtig und
Ally bekam ein Kribbeln im Bauch. „ Was machst du eigentlich hier? “ Es war ihr egal, falls Ari sie für neugierig hielt. „ Ich wohne ungef ä hr die H ä lfte des
Jahres hier. Ich habe in Asuda einige gute Freunde. Die andere H ä lfte des Jahres bin ich unterwegs, und obwohl
es mich traurig stimmt, bin ich in Sujia nur sehr wenige Wochen im Jahr. “ „ Das hei ß t, du hast
hier kein Haus? Und auch keine Familie? Wo wohnst du denn dann? “ Ally wartete auf seine Antwort, aber
stattdessen erreichte sie nur Aris Schweigen. Er schien doch tats ä chlich wieder frech zu werden, schaute sie
durchtrieben an und zog eine Augenbraue nach oben. „ Merkst du überhaupt, wie unfair das ist? Du
fragst mich aus und ich wei ß rein gar nichts ü ber dich. Jede Frage, die du mir stellst, musst auch du
beantworten. Ok?“ Sie nickte – das musste ihm vorerst als Antwort genügen. Sie konnte ja nicht
antworten, da sie sich gerade erst eine wohlschmeckende Garnele in ihren Mund
geschoben hatte. Ari gab sich mit ihrer Antwort zufrieden und fuhr fort, „ Nein, ich habe hier kein Haus. Ich wohne
meistens bei meinem besten Freund. Momentan aber in einem Gasthof. Ich habe
Familie. Aber nicht hier. “ Ally
schaute in den Himmel und beobachtete die Sterne. W ä hrenddessen, ohne ihren Blick vom Himmel
abzuwenden, erz ä hlte sie
ihm, dass sie nun f ü r immer in
Asuda bleiben würde, dass sie bei ihrem Cousin wohnte und bis auf ihn und ihren
Bruder niemanden mehr hatte. Sie erzählte ihm auch, dass ihr Vater vor fünf
Jahren gestorben war und ihre Mutter bereits, als sie klein war. Ari schien
dies traurig zu stimmen, denn in seinem Gesicht erkannte Ally deutliche Zeichen
von Trauer und sein Blick glitt in Richtung Boden. „ Das tut mir sehr
leid! Vor allem das mit deiner Mutter. Ich will und kann mir nicht vorstellen,
wie es ist, keine Mutter mehr zu haben.“ Sie schaute ihn etwas durcheinander
an, denn sein erneuter Wechsel zurück zu dem sensiblen Ari gab ihr Rätsel auf. „ Ach, das ist nicht schlimm. Ich wei ß gar nicht, wie es ist, eine Mutter zu haben.
Aber meine Amme, die ist wohl so etwas wie eine Mutter f ü r mich .“ Ihre Augen suchten erneut den Sternenhimmel und ihre Gedanken
glitten zu Geloyra. Gely, ich freue mich so, dich zu sehen. Was würdest du
wohl dazu sagen, dass ich mit einem wildfremden Mann in einem alten Wachturm
sitze, die Sterne, den Himmel und die Stadt beobachte und nebenher Garnelen esse
… In diesem Moment musste sie kurz selbst laut, herrlich und ungestüm aus
vollem Halse loslachen und dabei machte es ihr auch nichts aus, dass der Mann
neben ihr sie wahrscheinlich für vollkommen verrückt halten musste. Ari aber
schaute sie nur fragend an. „ Ach, ist musste gerade an meine Amme

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