Die Satojerin (German Edition)
Augenwinkel, dass Ari Anstalten machte, ihr
nachzulaufen, sich dann aber doch daf ü r entschied, stehen zu bleiben. Seine Entscheidung war ihr ganz recht.
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Als Carr seinen Kopf in Allys Wohnzimmer
streckte, stand sie am Fenster und schaute nach außen auf den Schlossgarten.
„Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn wir etwas im Schlossgarten spazieren
gehen? So könnten wir unsere Gespräche mit dem Kennenlernen des Schlosses
verbinden.“ „ Das ist eine gute
Idee Mylady. “ Dann ü berlegte Carr kurz und fuhr fort. „ Allerdings, wenn ich es mir recht überlege, Sie
haben heute eine anstrengende Trainingseinheit hinter sich. Das Anwesen ist
riesig, selbst wenn wir immer nur ein kleines Stück pro Tag erkunden. “ Ally lachte. „ Ja, ich bin mir ganz sicher. Ich gehe davon aus, dass Juna Ihnen
alles ü ber meine Gabe erz ä hlt hat und Sie somit auch … sagen wir mal … geimpft hat, was
das Haushalten mit meiner Energie betrifft? “ Ally wusste nat ü rlich, dass er das getan hatte, aber sie wollte Carr gegenüber
nicht zugeben, dass sie ihren Bruder belauscht hatte. Auch wenn Carr und sie
sich immer die Wahrheit sagten, beschloss Ally, dass das so etwas wie eine
kleine Notlüge war und nicht zählte. Carr nickte und blickte sie an, als wisse
er sowieso, dass sie ihnen zugehört hatte – auch wenn er es eigentlich gar
nicht wissen konnte! „ Dann machen
Sie sich keine Gedanken. Aber dennoch sch ö n, dass Sie an so etwas denken! “ Gemeinsam machten sie sich auf durch das Schloss. „ Was m ö chte Sie heute kennenlernen, Mylady? “ Ally ü berlegte
kurz. „Ich glaube, den Schlossgarten. Er erscheint mir so gro ß und ich kann mich erinnern, dass ich früher
als Kind dort mit Juna und Thiu gespielt habe. Wenn ich mich richtig erinnere,
dann befindet sich dort ein großer See?“ Carr nickte. „ Also gut, brechen wir auf!“ Als sie gerade das
Schloss verlassen hatten und durch den ersten Torbogen in den Garten gehen
wollten, trafen sie auf Ari. Er schien nicht mit ihnen gerechnet zu haben und
somit musterte er das Paar stirnrunzelnd. Nach einer kaum spürbaren Pause, in
der sie einander anschauten, nickten sie sich gegenseitig kurz und reserviert
zu. Was für ein seltsames Gefühl, so mit ihm umzugehen. Als er dann aber
erneut Allys Blick suchte, wurden seine Augen weich, fast wehmütig. Er drehte
sich nach ihr um. „ Ally! Warte
bitte! Hast du…“ Er hielt kurz inne, weil er den m ü rrischen und erbosten Blick von Carr entdeckt
hatte. „ Hast du kurz Zeit f ü r mich? Ich muss mit dir reden. Bitte! “ Ally schaute zwischen den beiden M ä nnern hin und her. „ Nein Ari, es tut mir leid. Carr und ich haben Wichtiges
zu besprechen. Vielleicht später. “ Sie l ö ste sich
von seinem Blick, zog ihre Kapuze ü ber den Kopf und ging weiter. Wie gerne h ä tte sie zur ü ckgeschaut – nur für einen kleinen Moment, um zu sehen, ob er noch
da stand und ob er Gleiches tat. Stattdessen seufzte sie und sagte zu Carr, als
wollte sie sich selbst gut zu sprechen, „ Wissen Sie, das kann ich jetzt nicht auch noch gebrauchen. Dieses
Chaos. Etwas, was ich nicht gewohnt bin. Etwas, in dem ich nicht wirklich viel
Erfahrung habe. Und etwas, auf das ich mich hier am Hof so rein gar nicht
eingestellt hatte. Das war nicht mit eingeplant in “, Ally stockte, „ in … na in all das hier eben. Ich habe weitaus
wichtigere Sachen zu kl ä ren und
mich um weitaus wichtigere Dinge zu k ü mmern! “ Carr
nickte nur und sie war ihm dankbar, dass er nicht weiter fragte. Mehr hätte sie
ihm auch nicht erklären können und schon gar nicht wollen, denn sie wusste ja selbst
nicht, was mit ihr geschah.
Sie liefen ein Stück und Ally schaute über den See. „ Er ist
faszinierend! “ Er wirkte, so geheimnisvoll und zugleich so
schön, dass sie ihre Augen kaum davon abwenden konnte. „ Was
meinte mein Cousin mit der Aussage, dass er eine gute Wahl getroffen hat oder
dass er sie gut ausgew ä hlt habe? K ö nnen
Sie sich erinnern?“ Carr nickte. „ Ich
war nicht immer am Hof. Wie Sie wissen, bin ich Satojer, und wie Sie sich
sicherlich auch erinnern können, sind Asuda und Satojer Verb ü ndete.
Die beiden K ö nigreiche haben langsam aber stetig erkannt,
dass Asuda viel zu wenig Wert auf die Kampfkunst legt. “ W ä hrend
Carr auf einmal zu Boden schaute und anfing, verschmitzt zu l ä cheln,
fuhr er fort. „ Und die Satojer legen zu wenig Wert auf all die
anderen K ü nste. Deshalb hatten
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