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Die Satojerin (German Edition)

Die Satojerin (German Edition)

Titel: Die Satojerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lana Silny
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heiße Träne rann über ihre Wangen. Sie weinte nur
selten. Obwohl ihr oft nach Weinen war, konnte sie es meistens nicht, und wenn
die Tränen dann schließlich doch einmal da waren, konnte sie sie noch besser
unterdr ü cken. Ally ü berlegte oft, warum dies so war und meistens kam sie zu dem
Entschluss, dass es daran liegen musste, dass sie in Satojer aufgewachsen war
und dass dort aufgrund der Mentalität generell weniger Tränen flossen als in
den anderen Königreichen. Aushalten, ja das konnten die Satojer vorzüglich –
darin waren sie wahre Meister. Wenn es aber um ihren Bruder ging, konnte sie
ihre Gefühle nur selten verbergen. Juna verabschiedete sich von den anderen,
und als er ging, lief er zu Carr, der ein bisschen abseits wartete. Ally
versuchte angestrengt, ihn zu belauschen und war letztendlich auch erfolgreich. „ Lord Carr, nicht dass sie es n ö tig h ä tte oder dass ich es Ihnen extra sagen m ü sste. Aber trotzdem. Passen Sie bitte gut auf
sie auf. Und achten Sie wirklich darauf, dass sie genug isst, trinkt und vor
allem schläft. Sie achtet viel zu wenig auf sich und sorgt sich mehr um die
Menschen um sich herum. Auch wenn sie es niemals zugeben würde – sie behandelt
sogar ihre Pferde und Tiere besser als sich selbst. Ich habe Ihnen erklärt, was
passiert, wenn sie es missachtet. “ Carr nickte, zog seinen Handschuh aus und gab ihrem Bruder die
Hand. „ Prinz Juna, machen Sie sich keine Sorgen. Ich
bin und bleibe bei ihr. Ich achte auf sie. “ Allys Blick wanderte zu Ari. Seine Z ü ge waren weicher und liebevoller. Sie hätte schwören
können, dass er verliebt in Thyrias Augen schaute oder zumindest in ihrer Nähe
war. Deshalb war sie auch so verwundert, als sie sah, dass sein Blick auf ihr,
Ally, ruhte. Hatte sie da etwas Wehmütiges und Verständnisvolles in seinem
Blick gesehen? Das konnte ihr jetzt aber auch egal sein, denn nun ging es an
ihr Probetraining. Und wie es losging. Ally und Thyria kämpften. Ally begab
sich mit all ihrer Energie und Wut, mit all ihrem Können und ihrer Erfahrung in
den Kampf, da ihr bereits nach ein paar Minuten bewusst war, dass Thyria es ihr
nicht leicht machen würde. Thyria war eine besondere Trainingspartnerin. Sie
war definitiv eine bessere Kämpferin als Ally, was sie insgeheim erfreute, denn
sonst hätte sie nichts mehr von ihr lernen können. Sie würde zusätzlich auch
eine gute Sparringpartnerin abgeben, denn Thyria war beweglich, schnell und
biegsam. Sie hatte Kraft und Ally musste leider zugeben, dass sie wohl mehr
Kraft besaß, als sie selbst – diesbezüglich hatte ihr schlanker Anblick sie ein
wenig in die Irre geführt. Thyria war technisch perfekt und bei jedem Schlag
und jedem Ausweichen erweckte sie den Eindruck, als wäre es das Leichteste auf
der Welt, Ally auszuweichen, zu blockieren oder ihr Hiebe zu versetzen.
Allerdings hatte Ally Thyria gegenüber einen großen Vorteil: ihre Energie. Sie
wurde nicht müde. Thyria allerdings schon. Das ist der Punkt, an dem ich
ansetzen muss. Ich muss sie müde bekommen. Dann lässt ihre Konzentration
nach und sie macht Fehler! „ Gähn! “, h ö rte Ally ihren Cousin aus der Ecke, „ Ich dachte immer, es sei ganz interessant, wenn
Frauen k ä mpfen. Ich hatte mir das aber etwas anders
vorgestellt. Ein wenig “, Thiu
schien nach dem passenden Wort zu suchen, „unterhaltsamer! “ Er grinste und aus seiner Kehle drang dabei
ein freches, tiefes, fast schon schmutziges Lachen. „ Wenn nicht gleich eine von euch beiden in den
Schlamm f ä llt, dann widme
ich mich wieder meinen B ü chern! “ Die beiden Frauen drehten sich zu ihm um, und
als Ally sah, dass Thyria sich in diesem Moment genauso wenig wie sie
entscheiden konnte, ob sie auf Thiu losstürmen oder in Gelächter ausbrechen
sollte, entschieden sie sich für Letzteres. Thyria kam als Erstes wieder zu
Atem. „ Ich denke, für heute reicht es. Die Prinzessin
hat mich ganz schön müde gemacht. Prinzessin, wären Sie mit zwei
Trainingseinheiten pro Woche einverstanden? “ Ally nickte und bedankte sich bei ihr. Dann schaute sie in die
Runde, in der Carr wieder stand. „ Carr, ich werde schnell ein Bad nehmen. “ Ihr Blick wanderte neckisch zu Thiu. „ Ich bin zwar nicht voller Schlamm und Matsch,
aber trotzdem voller Dreck und Schwei ß . “ Ihr Cousin
allerdings reagierte nur mit einem Zwinkern. „ Kommst du in einer Stunde auf mein Gemach, Carr? Wir beide haben
einiges zu besprechen! “ Als sie
sich aufmachte, sah sie im

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