Die Satojerin (German Edition)
sie zu Ende geht, und Ally in solche einem Zustand ist!
Wohl Ähnliches wie wenn Ally sich, kurz vor ihrer Ohnmacht, erneut gegen ihren
Angreifer hätte verteidigen müssen. “ Ari schaute sie erschrocken an und ein Schwall seines Entsetzens
schoss direkt in ihr Herz. „ Danke dir, ich glaube, daran hatte niemand gedacht, nicht einmal
Ally. Wie k ö nnen wir sie
unterst ü tzen? “ Junas verh ä rtete Z ü ge wurden weicher. „Indem ihr beiden bei ihr
bleibt und sie, falls nötigt, sogar ans Bett fesselt. Allys Energie muss wieder
zunehmen. Ob sie nun will oder nicht. Ich weiß, wie schwer es ihr fällt, still
zu sitzen, ruhig zu bleiben und nichts zu tun. Für sie ist das schlichtweg ein
Ding der Unmöglichkeit. Aber dieses Mal ist es lebensnotwendig, auch wenn sie
wie immer denkt, ich übertreibe völlig! “ Carr und Ari nickten betreten. „ Ich habe keine Ahnung, warum ihr beiden euch nicht leiden k ö nnt.“ Er deutete mit dem Kinn auf die beiden M ä nner vor sich und fuhr fort. „ Nun ja, man muss und kann auch nicht jeden
mögen. Aber ich sehe, dass Ally euch beiden am Herzen liegt und dass sie auf
die eine Art oder Weise euch beide liebt. Darum tut mir bitte den Gefallen und
arbeitet dieses eine Mal zusammen. Schaut, dass immer einer von euch beiden an
ihrer Seite ist. Zum einen, um aufzupassen, dass sie keine Dummheiten macht,
zum anderen wissen wir nicht, ob entweder der Angreifer oder ein neuer
Attentäter zurückkehrt. In diesem Zustand wäre es ein leichtes Spiel, die
Königin zu töten! “ Ally
schluckte und sp ü rte, wie sich
eine Mischung aus Wut und Beklemmung in ihrem K ö rper breitmachte. Sie reden von mir als läge ich gar nicht
hier. Natürlich hat Juna mit allem Recht. Aber glaubt er denn nicht auch, dass
mir Ähnliches durch den Kopf geht? Dass mir meine Energie mein Leben irgendwann
raubt – damit rechne ich doch längst. Eines Tages wird es vielleicht so sein.
Oder sie rettet mir mein Leben. Vor meiner Energie habe ich mittlerweile keine
Angst mehr. Auch wenn ich noch nicht gelernt habe, sie zu lieben. Aber ich
werde hier nicht als Zielscheibe liegen bleiben für dahergelaufene Attentäter.
Ich bin kein Opfer und ich werde niemals eines sein! Ally erschrak, als
alle drei Köpfe zu ihr schnellten. „Oh habe ich etwa die letzten Worte laut
gesagt?!“ Ihre Augen weiteten sich. „ Ally, du bist kein Opfer und auch keine Zielscheibe. Aber du musst
verstehen, dass du uns allen, inklusive dir selbst, nur gesund etwas von Nutzen
bist. Ich werde die Anzahl s ä mtlicher Wachen erh ö hen lassen, und ob du das willst oder nicht, Carr und Ari werden
sich mit der Leibwache abwechseln. Natürlich wird es in nächster Zeit keine
Ausflüge mehr in die Stadt geben, aber ich denke, das versteht sich von selbst.
Und die beiden werden vierundzwanzig Stunden am Tag um dich sein! “ Nun war es Ally, die betreten nickte. Sie
hatte sich gerade benommen wie ein kleines, trotziges Kind. Solch eine
Kombination war doch das Schönste, was sie sich vorstellen konnte. Zwölf
Stunden des Tages mit ihrem Geliebten, die anderen zwölf Stunden mit ihrem
besten Freund! „ Entschuldigt
bitte, ich glaube, die letzten Stunden waren einfach ein bisschen viel und sie
zehrten ein wenig an meiner Vernunft und meinen Nerven! “ Juna nickte, kam n ä her und strich ihr besorgt ü bers Haar. Juna duftete wie immer nach Honig
und Zitrone, er hatte seinen ganz eigenen Geruch, der nur ihrem Bruder gehörte
und durch den sie sich schon von Kindesbeinen an geborgen fühlte. Sie schaute
ihn an. Er war gefasst, seine Kleidung saß akkurat, seine blonden Haare waren
gepflegt. Fast schien er wie immer – nur seine Augen sahen traurig und müde
aus. „ Juna, erhole du dich auch ein wenig,
versprichst du das? “, fl ü sterte Ally ihm zu. Seit einigen Jahren
kümmert sich Juna um mich wie ein großer Bruder. Er achtete auf mich, er liebt
mich und er sorgt sich um mich. Natürlich geht es mir mit ihm genauso. Aber
eigentlich bin ich doch die große Schwester. Versucht Juna, ein wenig Vater zu
ersetzen? Oder es liegt daran, dass wir viel zusammen durchgemacht haben und
uns das so eng aneinander geschweißt hat. Ich mache mir genauso Sorgen um Juna
wie er um mich. Er sieht nicht gut aus und jeder hier vergisst, dass er genauso
viel aufgeben musste wie ich. Nicht nur das. Er gab alles für mich auf. Juna nickte und verabschiedete sich. „ Nat ü rlich
verspreche ich das. Ich bin doch schlie ß lich der vernünftigere von uns
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