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Die Satojerin (German Edition)

Die Satojerin (German Edition)

Titel: Die Satojerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lana Silny
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ü mmern! “ Ally
bedankte sich bei ihrem Bruder und dr ü ckte ihn. Sie war so froh, dass sie jetzt keinen Verband mehr
tragen musste, und bedeckte ihre Wunde nur mit dem Schal, den Gely ihr heute
Morgen bereitgelegt hatte. Dann rief sie nach Carr, zog ihren Mantel an und
begleitete Juna, um sich noch von ihm und Thyria verabschieden zu können.
    Es war
ein kühler, fast schon frostiger Tag und Ally zitterte etwas auf dem Weg zu den
Ställen. Trotzdem genoss sie es, die kalte Luft einzuatmen und versuchte die
Windzüge, die über ihr Haar strichen, ganz genau wahrzunehmen. Sie hätte sich
so gerne bewegt, sie wäre so gerne gelaufen oder sogar ein Stück geritten,
hätte viel dafür gegeben, die kalte Luft der Umgebung um sich und den warmen
Hals ihres Pferdes unter sich zu spüren. Dennoch, ihr war klar, dass das
momentan aus mehreren Gründen nicht ging. Sie sehnte sich so sehr nach einem
Stadtspaziergang und Ablenkung aber sie wusste, dass sie, je mehr sie darüber
nachdachte, es umso mehr vermissen würde. Als sie ankamen, schien alles schon
fertig zu sein. Hätte man es nicht besser gewusst, hätte man die Pferde mit
Packeseln verwechseln können – nur ihre Gestalt war dafür viel zu groß. Thyria
war bereits dick eingepackt und erinnerte Ally an einen der Bewohner des
Nordens von Asuda, wo immer Kälte herrschte. Sie musste unwillkürlich lachen
und Thyria amüsierte sich mit ihr. „Ich bin mir sicher, ich werde diese dicke
Kleidung spätestens in ein paar Stunden zu schätzen wissen! “, scherzte sie mit einem glucksenden Lachen und gab Juna seine, f ü r ihn
vorgesehenen dicken Jacken. Als Ally ihren Bruder in ihre Arme geschlossen
hatte, nahm sie die H ä nde der beiden. „ Ich w ü nsche
euch eine gute Reise. Kommt wohlbehalten an euer Ziel und passt auf euch auf.
Ich hoffe, dass alles so läuft, wie wir es geplant haben und ich freue mich
sehr, euch bald wieder zu sehen! “ Thyria l ä chelte
sie dankbar an. „ Eure Entscheidung war die
richtige, K ö nigin! “
    Sie sah den beiden noch so lange hinterher, bis sie aus dem
Schloss hinaus geritten waren und nichts als zwei kleine Punkte am Horizont von
ihnen übrig waren. Dann drehte sie sich um, ging mit Carr auf ihre Gemächer und
verbrachte den Nachmittag mit einiger Schreibarbeit, die durch ihren Ausfall
liegen geblieben war. Es waren fast nur Dokumente, Abkommen oder Ähnliches, die
sie bereits besprochen hatten und Ally nur noch besiegeln musste. Trotz Carrs
Anwesenheit war für Gespräche keine Zeit geblieben. Nach ein paar Stunden
packte er ein Buch aus und fing an, darin zu lesen. Ally schaute für einen
Moment irritiert auf und blickte auf das Buch, aber ihr Leibwächter ließ sich
nicht beirren. Carr liest Bücher? Immer dann, wenn ich denke, ich
kenne ihn langsam, zeigt er mir eine neue Seite von sich. Er ist so ganz anders,
als er auf alle anderen wirkt. Nein, er ist nicht anders, das stimmt nicht ganz
– er ist so viel mehr, als er zu sein scheint. Ally schickte ihm ein
Lächeln und arbeitet weiter an ihren Unterlagen. Als es an der Türe klopfte,
schreckten sie beide auf. Ari trat ein und war sichtlich verwirrt. „Habe ich
euch bei etwas gest ö rt? Ihr
seht so ertappt aus! “ Ally sch ü ttelte genervt den Kopf und rollte mit den
Augen. „ Ertappt? Wir haben gearbeitet. Und zwar beide.
Du hast uns aus unseren Gedanken gerissen! “ Ari lachte vergn ü gt. „ Also woraus
ich Carr gerissen habe, das würde ich mal gerne wissen. Er hat doch keine
Unterlagen, in die er die Nase stecken könnte!“ Ihr Leibwächter tat, als hätte
er Ari nicht gehört, stand auf und schaute auf die Uhr. „ P ü nktlich wie immer, wenn es um Ally geht. Ich nehme an, du willst
mich ablösen? “ Ari nickte und
holte einen kleinen Wagen herein. „ Es ist sechs Uhr und ich habe etwas Tee mitgebracht, damit Ally
einmal eine kleine Pause macht. Ich dachte mir schon, jetzt wo sie wenigstens
wieder ein wenig arbeiten darf, macht sie sicherlich keine Unterbrechung! “ Carr sch ü ttelte den Kopf, verabschiedete sich und Ally sah von ihrem Schreibtisch
auf. Ari lehnte locker am T ü rrahmen und betrachtete sie mit funkelnden Augen. Er hatte sein
wei ß es Hemd bis zu den Ellbogen hochgekrempelt und
seine leicht gebräunte Haut bildete so einen guten Kontrast. Sie lächelte ihn
an, aber er ließ sich nicht aus der Fassung bringen. „ Was? “, fragte sie ihn. Ari sch ü ttelte den Kopf. „ Warum schaust du mich so an? “ Dieses Mal wollte sie nicht locker

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