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Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Titel: Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Russell , Christine Russell
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. Wenn der Bowler seinen Ball sechs Mal hintereinander wirft, ohne dass die beiden Schlagmänner hin- und herrennen, dann nennt man das Maiden over . Versteht ihr …? Der Kommentator hat einen Witz gemacht, weil ›maiden‹ auch Jungfer bedeutet. Der Schlagmann … eine Jungfer in Nöten …? Versteht ihr?« Wills Stimme ging in dem tosenden Gelächter der Zuschauer unter. Die weiß gekleideten Männer unten auf dem Feld spielten zwar immer noch Cricket, aber jetzt rannte da ein weiterer Mensch über den Rasen. Eine pummelige Frau in blassrosa Kleidung mit pflaumenfarbenem Haar.
    Ihre Feedingsda!
    Während die Schafe zu verdutzt waren, um sich von der Stelle zu rühren, stürzten Sicherheitskräfte in ihren knallbunten Westen auf den Rasen und jagten der Feedingsda hinterher. Einer von ihnen packte sie am Arm, sodass sie stolperte und hinfiel.
    »Hoppla!«, dröhnte die Stimme des Kommentators aus den Lautsprechern. »Da haben wir noch eine Jungfer in Nöten!«
    Die Zuschauermenge lachte und johlte. Oxo dagegen stürmte bereits die Stufen hinunter.
    »Fünf für die Feedingsda!«, brüllte er.
    Die übrigen Krieger hetzten ihm nach. Am unteren Ende der Stufen sprangen sie über die Absperrung und galoppierten auf den Rasen. Die Sicherheitskräfte hatten Alice gerade wieder auf die Füße befördert, da ließ sie ein Aufschrei der Menge herumfahren. Verblüfft ließen sie den blassrosa Eindringling los und versuchten stattdessen, die Schafe einzufangen. Die aber stoben davon und die Ordner jagten sie Runde um Runde um das Spielfeld. Immer wieder warfen sie sich mit Hechtsprüngen auf die Tiere, doch sie bekamen nie die Wolle zu fassen.
    Alice schnappte kurz ungläubig nach Luft. Dann marschierte sie auf wackligen Beinen weiter, stürzte sich auf den nächststehenden, verwirrten Schlagmann und drückte ihm einen Kuss auf die Backe. Aufgabe erfüllt! Schon packten zwei der Ordner Alice grob an den Armen und führten sie ab. Die grölende Menschenmenge und die Verfolger brachten die Schafe so durcheinander, dass sie ihre Feedingsda aus den Augen verloren.
    »Abgang, Leute!«, schrie Oxo und raste zum Spielfeldrand, nachdem er einen Ordner abgeschüttelt hatte, der ihn am Schwanz packte. Der restliche Trupp galoppierte hinterher.
    Die Zuschauermengen auf den Tribünen waren begeistert von dem Spektakel. Das war sogar noch besser als der Umstand, dass bereits drei englische Schlagmänner ausgeschieden waren. Dalia fielen beinahe die Augen aus dem Kopf. Shelly stupste sie an. »Hast du das Foto gemacht? Sag, hast du das Foto gemacht?«
    Dalia nickte langsam. Sie war noch immer sprachlos.
    Wenige Sitzreihen weiter starrten Todd und Ida ebenso ungläubig und stumm auf das Feld. Gerade sprangen die Schafe, ihre Schafe über die Absperrung und verschwanden in Richtung Ausgang.
    »Schnell, Todd!« Ida fand endlich ihre Sprache wieder. »Ihnen nach!«

Alice versuchte es abermals mit dem Auftreten einer Oscar-Gewinnerin, aber sie gewann damit keinen Preis: Man brachte sie in ein Büro auf dem Stadiongelände, wo ihr vom Sicherheitschef streng die Leviten gelesen wurden. Es gab Vorschriften, die das Betreten des Spielfelds untersagten.
    »Es tut mir soooo leid«, säuselte Alice mit einem affektierten Lächeln.
    Und Vorschriften, die das Küssen von Schlagmännern untersagten.
    »Das war sehr unartig von mir«, schluchzte sie.
    Und dann waren da noch die Schafe.
    »Die gehören mir nicht!«, schrie Alice, in der mit einem Mal Panik aufflackerte.
    »Ach ja?«, sagte der Sicherheitschef. Es war offensichtlich, dass er ihr nicht glaubte. »Nun, Sie müssen trotzdem hier bleiben, bis die Tiere eingefangen sind.«
    »Nein!« Alice sprang auf und wollte zur Tür stürzen.
    Der Mann trat ihr in den Weg und sie stieß ihn beiseite. Das war ein großer Fehler.
    Dalia stand vor der Tür, als diese aufgerissen wurde und der Sicherheitschef kurz seinen Kopf hinausstreckte.
    »Sie müssen nicht warten«, sagte er. »Wir werden die ganze Nacht mit Papierkram beschäftigt sein.«
    Dann knallte die Tür zu.
    Shelly kam den Korridor entlanggeschlendert. »Und? Können wir los?«, fragte sie Dalia.
    »Ähm, nein«, antwortete die Assistentin. »Es sieht so aus, als wurde Miss Barton festgenommen.«
    »Ach du Schande«, sagte Shelly, bemüht, nicht zu lachen. »Dann komm trotzdem mit und sag Norman schon mal Hallo. Ich war gerade unten am Kai und habe das Gepäck verstaut.«
    Der Parkplatz des Cricket-Stadions hatte sich rasch geleert. Das

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