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Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Titel: Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Russell , Christine Russell
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Kumpel?«, erkundigte sich Oxo und beäugte den anderen großen Widder.
    »Umzug«, sagte der Widder und fügte spitz hinzu: »Für die Auserwählten.«
    »Ah …«, mischte sich Sally ein. »Das müssen wir sein. Wir sind allesamt seltene Rasseschafe und wurden schon oft erwählt.«
    Der Widder musterte ungläubig ihr schlammverkrustetes Fell. »Schön für euch«, sagte er dann, obwohl er sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, wofür man diese Herde wohl erwählen sollte. »Was uns angeht, wir sind Merinos und …«
    »AchduliebesGras …«, heulte Jasmine auf. »Seid ihr Geysire? Schleudert ihr uns jetzt gleich in die Luft?«
    Der Widder zwinkerte angestrengt. »Öhm … nein, eigentlich nicht.«
    Will drängelte sich nach vorne und stellte sich neben Oxo. »Verzeihung«, sagte er höflich. »Mit Umzug ist doch gemeint, dass ihr von nun an woanders lebt, nicht wahr?«
    »Genau«, erwiderte der Widder, erleichtert, dass man ihm eine Frage stellte, die Sinn ergab. »Unser Besitzer in Neuseeland hat uns an eine Farm in Oz verkauft. Denn wir Merinos haben die feinste Wolle der Welt.«
    »Oh nein«, flüsterte Jasmine im Schutze von Sallys breiter Flanke, »durchaus nicht! «
    Sally jedoch wurde plötzlich ganz aufgeregt. »Oz?«, stieß sie hervor. »Du meinst … Australien?«
    Der Widder wich ein Stückchen zurück. Was hatte er jetzt bloß wieder gesagt? »Ja, sicher, Australien. Was sonst?«
    »Ich wusste es!« Sally stürmte durch den Laderaum, sodass graue Schlammbröckchen aus ihrem Fell flogen, und drückte dem Widder einen Kuss auf die Schnauze.
    Er war zu verdattert, um sich zu rühren oder etwas zu sagen.
    »Absolut abgevliest!«, schrie Sally in einer für sie ganz ungewohnten Sprache, als sie zurück zu ihrer Herde rannte. »Da seht ihr’s! Wir sind auf dem Weg nach Australien! Unsere Feedingsda weist uns weiterhin den Weg!«
    Will wusste nicht genau, wie Sally darauf kam, aber was spielte es schon für eine Rolle. Sie befanden sich zweifellos auf einem Schiff, das in die richtige Richtung fuhr.
    »Ein High-Huf?«, fragte Sally, noch immer vor Aufregung bebend.
    Alle Krieger hoben ein Vorderbein und klappernd schlugen sie die Hufe aneinander. »High-Huf!«, schrien sie.
    »Ein Hoch auf die Feedingsda, yo!«, rief Linx.
    Die Auserwählten sahen einander an und schüttelten die Köpfe.
    »Die spinnen, die Briten«, murmelte der große Widder.
    Das Frachtschiff war drei Tage unterwegs und während der Reise hatten die Auserwählten und die Krieger Gelegenheit, sich besser kennenzulernen. Sally berichtete von Tuftella, der Jungfer in Nöten, und von ihrer Mission, sie zu retten.
    »Der Wahnsinn!«, sagten die Auserwählten, als Sally endlich zu Ende erzählt hatte. Sobald sie ihnen allerdings den Rücken zuwandte, wechselten sie untereinander Blicke, die klarmachten, was sie dachten: »Die spinnen, die Briten.«
    Jasmine musste sich eingestehen, dass die Merino-Schafböcke ziemlich attraktiv waren. Also versteckte sie sich hinter Sally und knabberte fieberhaft an ihrem Fell, bis sie es von der grauen Schlammkruste befreit hatte und es kaum noch nach faulen Eiern stank. Anschließend verwendete sie viel Zeit darauf, ihre Hufe zu polieren und mit den Wimpern zu klimpern.
    An Bord der Schicksal stand indessen niemandem der Sinn nach Wimpernklimpern. Alle waren mit ihren Mägen beschäftigt. Die Schicksal war kleiner als das Frachtschiff und deshalb machte sich der Seegang viel heftiger bemerkbar. Alice war furchtbar übel.
    »Diese Überfahrt ist immer sehr rau«, erklärte Skipper Ed Dalia, bemüht, mitfühlend zu klingen. Alice hatte seit zwei Tagen ihre Kabine nicht verlassen, was bedeutete, dass ihm seit zwei Tagen die Fragen erspart blieben, wann man denn endlich ankommen würde. Und dass er nicht Ted genannt wurde.
    Dalia kämpfte sich schlingernd mit einem Teller dünner Suppe und einer Scheibe trockenen Toasts zu Alices Kabine. An der Tür traf sie auf Shelly und genau in diesem Augenblick sackte der Bug des Schiffes ab und beide mussten sich an der Reling festklammern, um nicht zu stürzen. Die Suppe und der Toast gingen über Bord.
    Shelly grinste Dalia an, die jetzt mit leeren Händen dastand. »Na, was nicht im Magen landet, kann auch nicht wieder rauswollen«, stellte sie fest.
    Unvermittelt wurde die Kabinentür aufgerissen. Alice stand im Türrahmen. Sie war grün im Gesicht und stand auf wackligen Beinen, aber sie hielt ihren offenen Laptop umklammert. Und zu Shellys und Dalias

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