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Die Schandmaske

Die Schandmaske

Titel: Die Schandmaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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Gericht bestätigen muss, weil er ihn ja gesehen hat.« Er rieb sich die müden Augen. »Es ist eine verflixte Geschichte. Weiß der Himmel, ob es uns je gelingen wird, eine Verurteilung zu erreichen. Wenn man ihm keinen Vorsatz nachweisen kann, wird Hughes den Gerichtssaal als freier Mann verlassen, das sehe ich jetzt schon. Er hat sich darauf spezialisiert, Jugendliche zu manipulieren, damit sie die Drecksarbeit für ihn machen, während er sich bedeckt hält und das Geld kassiert, und wenn diese Jungen begreifen, wie gering die Strafen sind, die auf sie warten, weil das Gesetz gegen Jugendliche relativ machtlos ist, werden sie kein Wort mehr gegen ihn sagen. Da bin ich hundertprozentig sicher.«
    Es folgte ein langes Schweigen.
    Dann r äusperte sich Sarah. »Sie vergessen die Mädchen«, sagte sie. »Hat denn ihre Aussage kein Gewicht?«
    Der Inspector l ächelte schief. »Doch. Wenn sie nicht zu viel Angst haben, um auszusagen; wenn sie im Kreuzverhör nicht zusammenklappen; wenn die Verteidigung ihre Diebereien nicht ausschlachtet, um ihre Glaubwürdigkeit zu erschüttern; wenn sie nicht die Tatsache, dass sie so schnell bereit waren, für Hughes die Beine breitzumachen, bei den Geschworenen in Misskredit bringt.« Er zuckte die Achseln. »Die Justiz ist so unberechenbar wie das Schicksal, Dr. Blakeney.«
    »Dann entlassen Sie ihn doch und waschen Sie Ihre Hände in Unschuld«, sagte sie kalt. »Ich meine, nennen wir doch das Kind beim Namen: Es wird für Sie viel leichter sein, Ihre Produktivitätsquote zu erfüllen, wenn Sie Jack unter Anklage stellen, als wenn Sie eine Menge Zeit und Mühe darauf verwenden müssen, diese kleinen Diebinnen zur Räson zu bringen. Vielleicht sollten Sie sich mal fragen, warum keines dieser Mädchen überhaupt das Vertrauen hatte, sich an die Polizei zu wenden.« Sie kniff ärgerlich die Augen zusammen, als sie ihre eigene Frage beantwortete. »Weil sie alles geglaubt haben, was Hughes ihnen erzählt, nämlich dass er auf jeden Fall freigesprochen würde, und sie selbst sehen müssten, wo sie bleiben. Und er hat die Wahrheit gesagt, obwohl ich das nie geglaubt h ätte, wenn ich es nicht von Ihnen selbst gehört hätte.«
    »Er wird unter Anklage gestellt werden und hoffentlich auch in Haft bleiben, Dr. Blakeney, aber darauf, was vor Gericht passiert, habe ich keinen Einfluss. Wir können nur unser Bestes tun, um den Weg zu bereiten. Das Resultat können wir leider nicht vorhersagen.« Er seufzte. »Fürs erste werde ich Ihren Mann ohne Anklage auf freien Fuß setzen. Ich werde mich jedoch mit den zuständigen Leuten beraten, und das heißt, dass wir uns vielleicht später entschließen werden, doch gegen ihn vorzugehen. In der Zwischenzeit muss er sich in MM House in Long Upton zur Verfügung halten. Sollte er verreisen wollen, so muss er Sergeant Cooper von seinen Absichten unterrichten. Ist das klar?«
    Sie nickte.
    »Und noch eins - sollte er sich je wieder auf ein ähnliches Unternehmen einlassen wie das von heute Abend, so wird er augenblicklich unter Anklage gestellt. Ist das auch klar?«
    Sie nickte wieder.
    Das m üde Gesicht des Inspectors verzog sich zu einem Lächeln. »Unter uns gesagt, stimme ich mit Mr. Smollett überein. Ihr Mann ist ein tapferer Bursche, Dr. Blakeney, aber ich bin sicher, das wussten Sie schon.«
    »O ja«, sagte Sarah loyal und hoffte, dass ihr Gesicht nicht verriet, wie betreten sie war. Solange sie Jack kannte, hatte er immer denselben Standpunkt eingenommen. Alle Männer seien Feiglinge, aber nur einige wenige, wie er selbst zum Beispiel, besäßen den Mut, es zuzugeben. Sie fragte sich langsam, ob es noch andere Seiten seines Charakters gab, die sie so grundfalsch eingeschätzt hatte.
    Heute hat Vater mich angerufen, um mir das Untersuchungsergebnis über Geralds Tod mitzuteilen. »Sie haben auf Unglücksfall erkannt, Gott sei Dank, aber ich musste wirklich alle meine Beziehungen spielen lassen, um das zu erreichen. Dieser verdammte Coroner hätte glatt Selbstmord ins Spiel gebracht, wenn es nach ihm gegangen wäre.« Armer Vater! Er hätte sich nie wieder im Parlament blicken lassen können, wenn sein Bruder sich das Leben genommen hätte. Du lieber Gott! Was haftet dem Selbstmord noch für ein Stigma an, besonders in der Oberschicht. Nichts ist so schlimm wie der Gipfel einer charakterlichen Schwäche, sich selbst das Leben zu nehmen. Ich bin natürlich entzückt über den Spruch, wenn auch etwas unzufrieden darüber, dass ich mein Licht

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