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Die scharlachrote Spionin

Die scharlachrote Spionin

Titel: Die scharlachrote Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pickens
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Wimpern auch nur falsch gedeutet. Denn als sie antwortete, gab ihre Stimme nicht den Hauch eines verletzten Gefühls zu erkennen. »Ja, scheint so. Ich nehme an, dass sie die Beweise für die Geschichte in der Hand hält? Denn sonst steht einfach nur ihr Wort gegen De Wintons. Und wie Sie bereits erwähnten, hat er eine ganze Reihe einflussreicher Freunde.«
    »Das gilt auch für Sofia«, antwortete er. »Aber davon abgesehen, ja, es ist richtig, dass sie über genügend stichhaltige Beweise verfügt, um die Männer an den Galgen zu bringen. Und ich bin überzeugt, dass diese Schurken mit dem Finger auf ihren Anführer zeigen werden, sobald die Beweise an die Behörden übergeben sind.«
    »Das heißt, sie hat ihre Beweise noch nicht ausgeliefert?« Lady Serena ging zum Fenster und spähte durch die Vorhänge.
    »Ich war auf dem Weg, ihren ... ihren Verbindungsmann in der Regierung zu informieren. Nun, wie auch immer, ich hielt es für überlebenswichtig, zuerst hier einzukehren und Sie zu warnen.«
    »Ich kann mich wirklich glücklich schätzen, dass Sie ein wahrer Gentleman sind.« Aber anstatt sie zu beruhigen, schienen seine Worte sie nur noch mehr aufzuregen. Osborne bemerkte, dass sie den Griff um die Pistole verstärkte. »Wer arbeitet noch mit De Winton zusammen? Wen haben Sie beide noch enttarnt?«
    »Ich fürchte, dass eine ganze Reihe Ihrer Freunde zu dem schmutzigen Ring zählen: Andover, Roxbury und Concord, so viel ist sicher. Andere werden zweifellos durch die Dokumente überführt werden.« Er lächelte ermutigend. »Machen Sie sich keine Sorgen! Die Kerle werden ihre verdiente Strafe bekommen.«
    Sie erschrak, als sie unten Krach hörte.
    »Verdammt!« Osborne erstarrte wieder. Es klang, als würde jemand an der vorderen Tür rütteln. »Können Sie draußen etwas erkennen?«
    Lady Serena schaute noch einmal hinaus. »Ja«, bestätigte sie, »eine Kutsche. Sieht aus, als gehöre sie De Winton.«
    Er wirbelte zur Tür herum. »Ich werde hinuntergehen und ihm sagen, dass das Spiel zu Ende ist. Jetzt hat er keinen Grund mehr, Ihnen irgendetwas anzutun. Geben Sie mir Ihre Pistole. Dann verschließen Sie die Tür ...«
    »Setzen Sie sich, Osborne!«
    Als er sich zu ihr drehte, hatte Lady Serena wieder die Pistole auf seine Brust gerichtet. »Ich weiß, wie verwirrend all das sein muss«, rief er aus, »aber Sie begehen einen schrecklichen Fehler! Ich schwöre, dass nicht ich der grausame Schurke bin. De Winton ist es.«
    Der Lauf der Pistole glänzte im Licht, als sie einen Schritt auf ihn zu trat. Aber die Wut in ihren Augen glitzerte tödlich, als sie ihm plötzlich den Kolben auf den Schädel hämmerte.
    Osborne hatte es kalt erwischt. Er stürzte auf den Teppich.
    »Adam!«, rief Lady Serena. »Hier oben!«
    Wie durch einen Nebel nahm Osborne wahr, dass mehr als nur ein Mann die Treppe hinaufstürmte.
    De Winton war also nicht allein.
    »Was hat der denn hier zu suchen?«, vernahm er Sforzas Stimme. »Diese kleine Hure della Silveri könnte jetzt tot sein, wenn er sich nicht eingemischt hätte. Er hat alles verdorben!«
    »Beruhige dich, Lorenzo!«, befahl Lady Serena. »Es ist noch nicht alles verloren.«
    De Winton sagte nichts, aber als Osborne den Kopf hob, traf ihn der bösartige Tritt mit dem Stiefel genau am Kinn.
    »Verlier nicht die Nerven, Adam! Wir haben immer noch die Chance, unbeschadet aus der Sache rauszukommen. Aber wir müssen schnell sein.« Lady Serena legte die Pistole zur Seite und öffnete die oberste Schublade ihres Glasschränkchens. »Hilf ihm auf und setz ihn in den Stuhl.« Mit der Hand deutete sie auf den Holzstuhl anstatt auf den Ledersessel.
    »Warum nicht einfach ihm den Hals umdrehen?«, fragte De Winton. »Gleich hier.«
    Sie warf ihm das Ende eines dünnen Seils zu. »Weil er weiß, wo sich die Contessa im Augenblick aufhält. Wenn wir sie finden, dann finden wir auch die Papiere, die sie aus Concords Büro gestohlen hat. Es scheint, als habe sie noch keinerlei Beweise an die Behörden weitergegeben.« Lady Serena wickelte die Schnur um ein schwarzes Samttuch ab. »Es kann also sein, dass wir immer noch im Geschäft sind, Gentlemen.«
    Obwohl sein Gesicht von De Wintons Tritt immer noch halb betäubt war, brachte Osborne ein Lächeln fertig. »Da können Sie warten, bis Sie schwarz werden, bevor ich Ihnen erzähle, wo Sofia sich aufhält.«
    »Oh, Sie werden plaudern, lange bevor es so weit gekommen ist, Osborne.« Sie schlug das schwarze Tuch auf und zeigte die

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