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Die Schatten der Vergangenheit

Die Schatten der Vergangenheit

Titel: Die Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corrine Jackson
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besorgte Gesicht meiner Schwester erschien neben mir, wo ich auf dem Boden lag und aus irgendeinem Grund zitterte. Sie packte meine Hand und zog sie nach unten.
    »Lucy!«, kreischte ich und warf ihr die Arme um den Hals und stieß sie dabei um. »Hab ich dir schon mal gesagt, wie liebich dich hab? Meine Schwester. Mein kleines Schwesterherz. Kleine, süße Sis!«
    »Schscht! Ja, das weiß ich!«
    Es klang nicht so, als würde sie mir glauben. Dabei musste sie doch wissen, was ich für sie empfand. »Nein, ich meine, zunächst mal hab ich dich gar nicht so lieb gehabt, aber da kannte ich dich ja auch noch nicht. Aber jetzt, jetzt liebe ich dich, ich schwör’s. Ich würde für dich sterben! Großes Ehrenwort und …« Verwirrt über meine lallende Aussprache, hielt ich inne. »An den Rest erinnere ich mich nicht.«
    Ich versuchte aufzustehen und fiel zur Seite. Ich blickte mich um und erkannte den Innenhof vom Underground, hatte aber keine Ahnung, wie ich hierhergekommen war. Oder wieso Asher Brandon, der so schnell wie möglich aus dem Club rauswollte, aufzuhalten versuchte. Sie stritten eindeutig miteinander. Da war etwas faul. »Luce, was ist los mit mir?«
    »Du bist high, Liebste.« Jemand legte den Arm um mich, und ich blickte in Ashers Augen. Augen, die so einen wunderschönen feierlichen Glanz hatten. Eines davon nahm mir schon den Atem, aber zwei davon raubten mir die Willenskraft. Ich stützte mich mit einer Hand an seiner Taille ab. Dünne Baumwolle, die sich zwischen seiner und meiner Haut bewegte. Goldene Haut mit goldenen Funken.
    »Oh, oh«, kicherte ich und bekam einen ziemlich lauten Schluckauf. Fast schon ohrenbetäubend laut. Mein Kopf drohte von meinem knochenlosen Hals zu kippen und wegzurutschen.
    Asher packte mich so fest am Arm, dass ich mich nicht von der Stelle rühren konnte, da stürzte Brandon auch schon wieder in den Innenhof.
    »Ein Notarzt ist unterwegs. Rina, alles okay?« Er knietesich hin, und ich entdeckte die Leadsängerin seiner Band, die ausgestreckt auf dem Boden lag. Sie wirkte so verwirrt wie ich mich fühlte, das blaue Haar stand ihr vom Kopf ab, und schwarze Tränen liefen ihr die hohlen Wangen hinab.
    Brandon klang ängstlich, und ich wollte ihn beruhigen. Aber inwiefern? Richtig. Blaues Haar. Kokain. Zittern. Ich hatte Marina geheilt, war’s nicht so? »Brandon, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich hab sie wieder …«
    Die Welt kreiste um mich herum wie ein funkelndes, glitzerndes Karussell, als Asher mich zu sich herwirbelte. Zu mehr als einem »Umpf« war ich nicht fähig. Plötzlich sah ich alles verkehrt herum und starrte auf einen prächtigen Rücken. Asher hatte mich über seine Schulter geworfen.
    »He! Lass mich runter! Ich hab Lucy verloren, und dabei muss ich ihr dringend was sagen.« Ich stemmte mich gegen Ashers Rücken und entdeckte meine Schwester – verkehrt herum –, die mich völlig entsetzt ansah. Ich fand das total abgefahren und musste wieder kichern. »Luce, da bist du ja! Hast du gesehen, wie ich Rina umgepolt habe? Ich bin einfach genial. Aber erzähl’s Brandon nicht, okay?«
    »Was mir nicht erzählen? Alles okay mit ihr?« Brandons tiefe Stimme klang misstrauisch. Ich gab Asher die Schuld, auch wenn ich mir nicht ganz sicher war, warum.
    Lucy verschluckte sich. »Ähm, Asher. Ich glaube, wir sollten es jetzt packen. Remy fühlt sich nicht wohl.«
    »Was?« Hatte die sie nicht mehr alle? »Ich fühl mich supidupi! Ich bin die größte Beschü …«
    »Zeit, zu gehen!«
    Asher unterbrach mich, und ich funkelte seinen Rücken an. Ich wollte ihm etwas entgegnen, aber Lucy hielt mir schnell den Mund zu. Als sich Asher in Bewegung setzte, hielt ich mich an seinem Shirt fest. Die Welt drehte sich wieder, unddiesmal war das gar nicht lustig. Mein Magen drehte sich im Schleudergang, und ich schloss die Augen, um dem zu entfliehen.

    »Oh, verdammt!«
    Flauschige Häschen waren in meinen Mund eingedrungen. Genauer gesagt fürchterlich flauschige Häschen mit einem dicken Fell. Sie hatten meinen Mund aller Feuchtigkeit beraubt und einen grässlichen Geschmack hinterlassen. Wie verfaulte Karotten. Ich beschloss, Häschen von nun an zu hassen.
    »Remy?«, hörte ich Lucys Stimme aus der Dunkelheit neben mir. Ich setzte mich auf und konnte ihr blasses Gesicht und die vertrauten Umrisse meiner Kommode und meines Sessels erkennen. Wir waren in meinem Zimmer, und ich hatte keinen blassen Schimmer, wie wir dorthin gelangt waren.
    »Alles okay mit

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