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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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leugnen. Sie war sich im Klaren darüber, dass Learco durch ihre Entscheidung, in den Tod zu gehen, sehr leiden würde. Aber irgendwann würde er sie verstehen können. Mit den Jahren würde er den Schmerz überwinden und dann eines Tages auch die letzte Erinnerung an sie in einer Hütte zurücklassen, so wie sie selbst damals in den Unerforschten Landen den Brief ihres Meisters. Er würde ein neues Leben beginnen, eine Familie gründen ...
    Sie holte die Ampulle aus der Tasche hervor und drehte sie zwischen den Fingern hin und her. Wäre jetzt Theana bei ihr gewesen, hätte sie vielleicht tröstende Worte für sie gefunden durch ihren barmherzigen Gott ... Dubhe wurde klar, dass es sie bedrückte, sich nicht von ihr verabschieden zu können.
    Sie wandte den Blick von dem Fläschchen ab und schaute auf. Ido war mit der Wache an der Reihe. Nur ein wenig entfernt saß er da mit Nihals Schwert in den Händen und blickte in die Nacht hinaus.
    Sie musste ihm eine Hand auf die Schulter legen, um ihn auf sich aufmerksam zu machen. Auch jetzt noch, da es dem Ende zuging, bewegte sie sich so lautlos wie eine Schattenkämpferin.
    Der Gnom zuckte zusammen. »Verflucht, musst du dich so anschleichen?«, rief er, um sich zu rechtfertigen. »Ich muss mit dir reden.«
    Ido bedeutete ihr, sich zu ihm zu setzen. Eine Weile blickte Dubhe nur angestrengt in die Finsternis. Für ihre Augen war diese Dunkelheit fast schon ein Halbschatten, so sehr hatte die Bestie bereits ihre Sinne geschärft.
    »Wenn ich mit heiler Haut davonkomme, sorge ich dafür, dass die Aufgetauchte Welt deinen Namen nicht vergisst. Was du vorhast, ist sehr edel von dir«, brach Ido das Schweigen.
    Dubhe zuckte mit den Achseln. »An Ruhm bin ich nicht interessiert. Um einen anderen Gefallen möchte ich dich aber bitten.«
    Ido schaute sie verwundert an. Damit hatte er offenbar nicht gerechnet. »Ich tue es nicht für die Aufgetauchte Welt, sondern nur für einen ganz bestimmten Menschen«, sagte Dubhe, wobei sie ihm in die Augen blickte. »Du musst mir versprechen, dass du Learco rettest.«
    Der Gnom seufzte und schien sich zu den Worten, die er nun sagte, zwingen zu müssen: »Du weißt, dass ich einen anderen Auftrag habe. Und der hat Vorrang.« »Dann befreie ihn, bevor es zum Kampf kommt. Du musst ihn in Sicherheit bringen, sonst ist alles, was ich tue, sinnlos für mich. Schwöre es mir!« Ido starrte zu Boden. »Gut, ich verspreche es«, sagte er schließlich. »Wenn nötig, musst du ihn auch vor mir in Sicherheit bringen«, fügte sie nach einigen Augenblicken hinzu. »Wenn die Bestie tobt, bin ich nicht mehr ich selbst. Das heißt, du wirst vielleicht gezwungen sein, mich zu töten, wenn mein Blutdurst gefährlich für euch wird. Ich selbst kann dann jedenfalls nichts mehr tun, um der Bestie Einhalt zu gebieten.«
    Der Gnom schluckte, die Hölle vor Augen, die bald losbrechen würde. »Bist du dir wirklich sicher, dass du das alles auf dich nehmen willst?«
    Dubhe nickte. »Ich war mir einer Sache niemals sicherer.«
    Er blickte sie zartfühlend an, ein Blick, der fast unpassend wirkte im Gesicht dieses müden Kriegers. »Ich schwöre dir, dass ich tun werde, worum du mich gebeten hast.«
    Wie ein schwarzer Fleck in der Finsternis lag der Bau der Gilde vor ihnen. Sie waren bereit. Ido würde ihnen zusammen mit Dubhe eine Bresche schlagen und dann ins Herz der Gilde vorstoßen, um Dohor und die Gefangenen zu suchen. Hinter ihnen würden sich Lonerin und Sennar, das allgemeine Durcheinander ausnutzend, ebenfalls hineinschleichen. Und draußen würden Oarf und der andere Drache mit ihrem Feueratem das Ihre zu dem Chaos beitragen. Niemand erwartete sie. Die Gilde schien nicht mit einem Angriff zu rechnen. Für den Abend hatten die Assassinen ihre große Zeremonie geplant, aber sie würden ihnen einen Strich durch die Rechnung machen.
    Dubhes Herz hämmerte wie wahnsinnig, so als wolle es ihre Brust durchdringen. Sie sah, wie Ido das Schwert zog, hörte das Ratschen, als der Schwarze Kristall am Leder seines Gürtels entlangfuhr.
    »Ich bin bereit«, sagte er, und sie nickte.
    Während sich der blaue Drache hinter ihnen langsam in großen Schleifen annäherte, hielt Oarf direkt auf den Tempel zu.
    Dubhe holte das Fläschchen hervor und leerte es fast wütend in einem Zug, sodass ihr die Flüssigkeit teilweise über das Kinn bis zur Brust hinunterlief. Das Zeug schmeckte bitter, und sofort breitete sich eine starke Hitze in ihrem Körper aus. Sie geriet in

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