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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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als sie Zugriff, merkte er, dass die ihre kalt war. Vielleicht vor Angst. Mit Sicherheit aber war das Mädchen nicht so ruhig, wie es sich nach außen hin gab. Geschickt saß sie auf und legte ihm die Arme um die Hüften. Der Gnom blickte zum Himmel auf. Unendlich viel Zeit war vergangen, seit er zum letzten Mal in den Kampf geflogen war.
    »Dann also los«, murmelte er nur.
    In der kühlen Luft des Morgens breiteten sich Oarfs mächtige Schwingen aus. Ido spürte, wie sich die Muskeln des Drachen unter seinen Schenkeln anspannten. Es war das herrlichste Gefühl der Welt. Dann dieses so vertraute flaue Gefühl im Magen, und ein Sprung, kraftvoll, einzigartig, mit dem sie von der Erde abhoben.
    Dohor fühlte sich verwirrt. Es war das erste Mal, dass er in die Tiefe des Baus hinabstieg, denn bis zu diesem Zeitpunkt war er immer im Tempel von Yeshol zu ihren Unterredungen empfangen worden. Zwischen den langen Schatten jenes schauerlichen Gebäudes war immer er selbst es gewesen, der das Gespräch bestimmte, während ihm der Höchste Wächter wie ein Diener vorgekommen war. Doch hier in diesem unterirdischen Bau lagen die Dinge anders. Sicheren Schritts bewegte sich Yeshol vor ihm her durch das Gewirr der Gänge, während die Assassinen, die ihnen begegneten, sogleich das Haupt beugten und die Fäuste vor der Brust kreuzten. Hier an diesem Ort, wo ihm die Luft zum Atmen fehlte, war Yeshol der Herrscher und er selbst nur ein Gast. Was ihn besonders beeindruckte, war diese düstere Atmosphäre in dem Bau, wo das Quälen der Zweck war und nicht nur ein Mittel. Die Grausamkeit, mit der er selbst sein Reich aufgebaut hatte, war wie ein Gebot gewesen, das er beachtete, um erfolgreich zu sein, niemals aber das eigentliche Motiv seines Handelns. Angst war eine Waffe wie andere auch - etwa Geld oder Schmeicheleien. Hier unten jedoch war Grausamkeit ein Selbstzweck, war das höchste Ziel
    der ganzen Ordnung. Sie durchdrang die Mauern, verpestete die Luft, nahm den Atem. In allen Formen wurde der Tod verherrlicht, die Auslöschung des Individuums - seines Geistes und seines Leibes - mit präzise durchdachten Methoden ins Werk gesetzt. Das war etwas, was Dohor nur schwer begreifen konnte.
    Fanatiker, sonst nichts. Wenn der Ritus vollzogen ist und ich endlich unbesiegbar bin, werde ich alle  hinwegfegen, vom ersten bis zum letzten Mann. 
    So sagte er sich und versuchte damit, das Unbehagen zu verscheuchen, das ihn mit dem Überschreiten der Schwelle befallen hatte. Auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, aber zum ersten Mal hatte er Angst. Die Welt begann sich gegen ihn zu stellen. Zunächst sein eigener Sohn, der ihn plötzlich nicht mehr fürchtete, dann das Auftreten von etwas, das ihn in den Grundfesten erschütterte. Und er fragte sich, ob es klug gewesen war, sich auf dieses gefährliche Bündnis einzulassen.
    Es drehte ihm den Magen um, als sie zu der großen Thenaar-Statue gelangten und er die mit Blut gefüllten Becken sah. Sogar für einen Mann wie ihn, der unzählige Schlachten geschlagen und das Blut ganzer Völker vergossen hatte, war der Anblick zu viel.
    Yeshol sah zu, wie er sich in einer Ecke erbrach. »Diese Reaktion ist beim ersten Mal ganz natürlich«, erklärte er mit einem süffisanten Lächeln.
    Dohor blickte ihn hasserfüllt an. Diesen Ort dem Erdboden gleichmachen, ja, das war das  Erste, was er gleich danach zu tun hatte, sagte er sich noch einmal.
    Man hatte ein recht geräumiges Zimmer für ihn vorbereitet, das mit einem breiten Bett, einer Truhe und einem Tisch ausgestattet war. In einer Ecke standen Destillierkolben und eigenartige Gefäße.
    »Das war die Unterkunft der Wächterin der Gifte, die von Dubhe getötet wurde«, erklärte Yeshol. »Es war mein Wunsch, dass ihr Nachfolger nicht hier einzieht. An dieser Siegreichen, Rekla war ihr Name, habe ich sehr gehangen, war sie doch vielleicht die Treueste, die je hier bei uns gewirkt hat.«
    Dohor hob den Blick und sah ihn an. »Was berichten deine Kundschafter?« Der Höchste Wächter zog eine Augenbraue hoch. »Die Truppen werden an der Grenze zum Land des Meeres zusammengezogen.«
    »Das weiß ich, die Kampfhandlungen haben bereits begonnen. Aber es ist etwas anderes, was ich wissen möchte.«
    Yeshol lächelte. »Ido ist nicht bei ihnen gesichtet worden.«
    »Dann ist er auf dem Weg hierher«, stellte Dohor mit einem angedeuteten Lächeln fest. »Das wissen wir nicht genau.«
    Der König lachte höhnisch auf. »Aber ich weiß es. Mein

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