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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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wirklich verbunden gefühlt: Sie waren für ihn nichts weiter als Werkzeuge, derer sich ihr Gott nach seinem Willen bediente. Nur Thenaar zählte.
    Doch Rekla hatte er geliebt, wie ein Bruder eine Schwester zu lieben vermag. Er war schon Anführer der Gilde gewesen, als das dürre verschreckte Mädchen damals bei ihnen in den Katakomben Aufnahme fand, hatte dann miterlebt, wie sie zu einer Frau heranwuchs, die ihrer selbst und ihrer Fähigkeiten immer sicherer wurde, hatte gesehen, wie sie reifte im festen Glauben an Thenaar. 
    Sie war mehr als eine Untergebene. Sie war der einzige Mensch in der Gilde gewesen, dem er sich zugehörig gefühlt hatte.
    Yeshol wusste, dass sie tot war. Irgendwann waren ihre magischen Botschaften, in denen sie von der Jagd durch die Unerforschten Lande berichtete, ausgeblieben. Seit ihrer letzten Mitteilung waren bereits Wochen vergangen, und so etwas hatte es bei ihr nie gegeben. Yeshol spürte immer, wenn einer der Seinen hinabstieg in Thenaars Reich. Die Bestie musste sie getötet haben. Um sie und ihren Tod zu ehren, hatte er dieses Massenopfer beschlossen. Zu Füßen der Thenaar-Statue waren zahlreiche Postulanten massakriert worden, die ihnen unten in den Katakomben gedient hatten. Es war ein Blutbad, wie man lange keines erlebt hatte, ein wahnsinniger Blutrausch. Nacheinander wurden sie zur Statue gezerrt, wo ihnen dann auserwählte Assassinen die Klingen ins Herz stießen. Die erloschenen Blicke der Todgeweihten bildeten einen herrlichen Kontrast zu den glühenden Augen ihrer Schlächter, und die Halle war erfüllt von Jubelgeschrei, fanatischem Gebet, Gelächter und Gesängen.
    Nur Yeshol stand aufrecht mit regloser, doch zufriedener Miene neben der Statue. Alle hatten sich gehen lassen, alle außer ihm. In der allgemeinen Euphorie war er der Einzige, der kühlen Kopf bewahrte. Nicht einen einzigen Moment vergaß er ihre große Aufgabe und die schwierigen Zeiten, die sie durchlebten. Seine Leute hatten ihm berichtet, dass der Junge, der den Geist Asters aufnehmen sollte, in Laodamea gesehen worden und dann plötzlich verschwunden war. Niemand wusste, wohin.
    Nun war es wieder Sherva gewesen, der für ihn in der Sache ermittelt hatte, Sherva, der zuvor gescheitert war, als ihm dieser Junge entschlüpfte. Aber selbst Versager konnten noch zum Ruhm Thenaars beitragen. Und in der Tat hatte dieser herausgefunden, was geschehen war. Ido brachte den Jungen fort. Doch die Zeit drängte, und die Schritte, die nun getan werden mussten, waren riskant.
    Als das Blutfest beendet war, rief er vier seiner Getreuen zu sich, die nun vor seinem Schreibtisch niederknieten. Ihre Haut verströmte den säuerlichen Geruch, mit dem die Luft im großen Saal gesättigt war.
    »Ich habe eine Aufgabe für euch. Eine Aufgabe von so großer Bedeutung, dass ein Scheitern nicht in Betracht kommt.«
    Die vier Assassinen schauten kurz auf.
    »Ihr werdet in die Untergetauchte Welt aufbrechen und mir den Jungen, San, hierherbringen.«
    »Ist er dorthin geflohen, nach Zalenia?«, fragte einer.
    Yeshol nickte. »Ja, an der Seite von Ido. Mit dem Gnomen könnt ihr anstellen, was ihr wollt. Er gehört euch. Aber den Jungen schafft ihr mir her, koste es, was es wolle.«
    Die vier neigten die Häupter. Blinder, unbedingter Gehorsam. Genau das war es, was Yeshol von ihnen erwartete.
    »Geht nun«, sagte er schließlich, wobei er sich zu der Thenaar-Statue umwandte. Die vier erhoben sich und verließen auf leisen Sohlen den Raum. Yeshol schloss die Augen. Zum ersten Mal seit vielen Jahren fürchtete er eine Niederlage. Und er hatte Angst. Die Bestie schien sich der Kontrolle der Gilde zu entziehen: Rekla hatte durch sie den Tod gefunden, und auch San war nicht so leicht zu ergreifen, wie er geglaubt hatte. Und wenn alles fehlschlug? Er musste einen Notfallplan ausarbeiten - und hatte bereits damit begonnen. Einige Abende zuvor war er mit Dohor zusammengetroffen und hatte mit ihm darüber gesprochen. »Ich brauche noch weitere Bücher.«
    »Und ich noch weitere Morde«, hatte der König mit einem höhnischen Grinsen geantwortet.
    »Dann ergänzen sich unsere Interessen«, erwiderte Yeshol und neigte das Haupt. »Sag mir, was du brauchst.«
    Texte von Asters Hand, uralte elfische Schriften, die ver schollen waren seit der Zerstörung Enawars, der sagenumwobenen Stadt im Großen Land, die Aster als ersten Akt seiner blutigen Herrschaft hatte in Schutt und Asche legen lassen. Nur Dohor hatte Zugriff auf solche Kostbarkeiten,

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