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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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ihrer Rechten war dabei, sich auf sie beide zu stürzen. Sie zögerte: Ihr Leben retten und damit ihre Tarnung auffliegen lassen, oder auf Learco hoffen?
    Die Entscheidung wurde ihr abgenommen, weil sich Learco dazwischen warf und den Hieb des Räubers parierte, wodurch aber seine linke Seite ungeschützt blieb. Eine weitere Wunde, tiefer als die erste, zeichnete sich auf seinem Oberarm ab. Dubhe sah, wie er vor Schmerz die Augen schloss und dann wieder zum Angriff überging, um sich selbst und sie zu verteidigen. Wie er so verzweifelt kämpfte, fragte sie sich, wieso er sie mit einem solchen Eifer beschützte, wieso er zu sterben bereit war, um zwei Mädchen zu retten, die ihm eigentlich gleich sein konnten. Doch immer mehr musste sie erkennen, dass sein Kampf aussichtslos war und dass der Prinz, wenn nichts geschah, verloren war. Noch fester umklammerte ihre Hand das Heft ihres Dolches. Was sollte sie tun?
    Es  hat dich nicht zu interessieren, oh er stirbt. Dein Plan hängt nicht von seinem Überleben ab. Ziehst du den Dolch, um ihm zu helfen, wirst du es danach sein, die ihn töten muss.
    Doch sie konnte nicht. Irgendetwas sagte ihr, dass sie eingreifen musste. Sie war schon dabei, den Dolch zu zücken, als Theanas kalte Hand sie bremste. »Halt dir die Ohren zu.«
    Dubhe schaute sie verwundert an. Die Magierin zitterte und war bleich wie ein Leintuch, wirkte jedoch fest entschlossen.
    »Mach schon!«
    Dubhe gehorchte. Und plötzlich brach das Schwerterklirren ab, das Stöhnen und Keuchen verhallte. Die fünf Männer, die sie überfallen hatten, lagen alle am Boden, und Learco ebenfalls.
    »Was ist geschehen ...?«
    »Hast du nicht die Geschichte der Drachenkämpferin gelesen?« Theana lehnte keuchend an einem Baum, und Dubhe blickte sie fragend an.
    »Diesen Zauber hat auch Sennar angewandt, als er damals nach der Eroberung Salazars mit Nihal fliehen musste. Damit lassen sich gleich mehrere Leute für eine gewisse Zeit in Schlaf versetzen.«
    Dubhe blickte zu Boden. Da hatte Theana wirklich hervorragend gehandelt. Aber was nun? »Wie sollen wir nur Learco dieses Kunststück erklären, wenn er wieder zu sich kommt?«, fragte sie ratlos. »Der wird sich an nichts erinnern können«, antwortete Theana, während sie sich setzte. »Auf alle Fälle war das besser, als wenn du selbst eingegriffen hättest.« Dubhe musste zugeben, dass sie Recht hatte. Theana war besonnen genug gewesen, in einer gefährlichen Situation die richtige Entscheidung zu treffen. »Beeil dich, ich habe keine große Übung mit diesem Zauber, die werden schon bald wieder zu sich kommen.«
    Dubhe nickte. Sie wusste sehr genau, was jetzt getan werden musste. Der Satteltasche von Learcos Pferd entnahm sie ein langes Seil, mit dem sie die am Boden liegenden Männer sorgfältig fesselte. Vielleicht hätte sie sie töten müssen, doch sie wollte verhindern, dass die Bestie in ihr erwachte. Die Mauer, die ihr Einhalt gebot, war zwar ziemlich stabil, dennoch hatte sie keine Lust, es auf einen Versuch ankommen zu lassen.
    »Jetzt noch Learco, und dann nichts wie fort von hier.«
    Theana half ihr, den Prinz hochzuheben und auf das Pferd zu legen. »Die Wunden sind wohl nicht sehr tief, sollten aber so bald wie möglich versorgt werden«, sagte sie.
    »Schon, aber zunächst müssen wir einen sicheren Ort finden. Hier willst du ja wohl auch nicht länger bleiben.«
    Sie saßen auf und machten sich eilig auf den Weg.
    Auf einer kleinen Lichtung, die weit genug entfernt und gut geschützt war, hielten sie an. Sie waren erschöpft, und zudem hörten sie Learco nun immer häufiger stöhnen. Der Schlaf, in den ihn der Zauber versetzt hatte, war in eine Bewusstlosigkeit übergegangen, in der ihm die Schmerzen von seinen Wunden nicht erspart blieben. Dubhe suchte die Kräuter zusammen, die Theana ihr genannt hatte, sowie einige weitere, mit denen sie einen Heilumschlag herzustellen gedachte.
    »Du scheinst dich mit Pflanzen gut auszukennen ...«, bemerkte die Zauberin. »Das gehört dazu. Ein Mörder braucht Kräuter für seine Gifte und ein Einbrecher für Betäubungsmittel«, erklärte Dubhe, als sei nichts dabei. »Zudem habe ich mich schon immer dafür interessiert.«
    Theana fragte nicht weiter nach und begann mit dem Zauber. Dabei waren ihre Gesten ganz ähnlich wie die, die sie für die Blockierung des Siegels vollführt hatte. Auch jetzt benutzte sie einen dünnen Birkenzweig, dessen Spitze sie in eine zuvor zubereitete Salbe tunkte. Dann zeichnete sie,

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