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Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen

Titel: Die Schattenkämpfer 3 - Der Fluch der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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will nie wieder töten. Nur bei Forra würde er vielleicht eine Ausnahme machen. Ihn möchte er tot sehen, ohne Kopf, sehnt sich danach, ihn zu töten, mit einem verfluchten Schwert, auf dass seine Seele auch in der Ewigkeit nicht zur Ruhe kommen möge. »Wage es nie wieder, so feige zu sein! Wage es nie wieder, dich wie ein kleines Mädchen anzustellen, verstanden?!« Forra brüllt ihm ins Ohr, während Learco sich den Mund vom Blut säubert. Er hat sich so lange fest auf die Lippen gebissen, bis sie bluteten, nur um Forra die Genugtuung zu verwehren, ihn schreien zu hören. Dann blickt er ihn von der Seite her an, voller Auflehnung, und sein Onkel lacht darüber.
    »Na endlich mal ein Blick, der zu einem Königssohn passt! So musst du mich anschauen! Nichts darf dich daran hindern, deine Macht auszuüben. Und nun hilf mir, die Rüstung anzulegen.«
    Learco rappelt sich hoch, kann die Hilfe nicht verweigern, nimmt die verschiedenen Teile, und während er die Riemen und Bänder schnürt, dröhnen ihm wieder die herzzerreißenden Schreie des alten Mannes auf dem Schafott durch den Kopf. Learco löste die Finger vom letzten Knoten, mit dem er das Oberteil befestigt hatte. Obwohl mittlerweile acht Jahre vergangen waren, hatte sich an diesen Dingen nichts geändert.
    Forra nahm wieder auf seinem Sessel Platz und blickte ihn an. »Setz dich.« Learco holte sich einen Hocker und gehorchte. Es machte ihn selbst wütend, wie sehr er diesem Mann noch ergeben war.
    »Dein Vater will, dass du nach Makrat zurückkehrst.«
    Learco war überrascht. Als Strafe für sein Versagen in der Auseinandersetzung mit Ido, den er geschont und nicht getötet hatte, war er an die Grenze versetzt worden. Learco hatte nicht erwartet, dass man die Bestrafung so bald schon aufheben würde.
    »Aus welchem Grund, wenn ich fragen darf.«
    »Wegen Neor. Er wurde begnadigt.«
    Ungläubig riss Learco die Augen auf. Er hatte Neor, einen Vetter Dohors, schon sehr lange nicht mehr gesehen und sich von ihm das Bild eines mitgenommenen, fast leidenden Mannes bewahrt.
    >Lass dich nicht unterkriegen, Learco, tu es für mich<, hatte er beim Abschied zu ihm gesagt und sein Gesicht in beide Hände genommen. Er selbst war damals noch ein Kind gewesen und hatte sich keinen Reim darauf machen können. Dann hatte sein Vater ihn an Forra überstellt, und Neors Worte hatten eine Bedeutung erhalten.
    »Du scheinst überrascht zu sein«, sagte der Onkel mit einem Lächeln. »Nun, ich hätte nicht geglaubt, dass man ihn jemals begnadigen würde. Das ist alles.«
    »Ach weißt du, das alles ist ja lange her, und da nun seine Gattin gestorben ist ...« 
    Sibilla. Learco erinnerte sich noch gut an sie: Als ihr Gemahl außer Landes verbannt wurde, war sie ganz für seine Mutter Sulana da gewesen, hatte ihr in allem beigestanden, sie über alles auf dem Laufenden gehalten, was im Palast vor sich ging, und ihre Wünsche der Dienerschaft mitgeteilt.
    Als Sulana dann - Ironie des Schicksals - selbst auch wie ihr Erstgeborener am Roten Fieber gestorben war, hatte Sibilla beschlossen, in die Gemächer der Verstorbenen zu ziehen, und sich dann selbst immer mehr von der Außenwelt abgekapselt. Learco hatte sie kaum kennengelernt, doch die Sympathie, die er für ihren Gatten Neor empfand, übertrug sich auch auf sie.
    »Du bist ein erwachsener Mann und kannst gewisse Hintergründe verstehen. Ohne die ständige Drohung, dass seiner Gemahlin bei Hof etwas zustoßen könnte, wird Neor nun wieder gefährlich. Eine Verschwörung hat er bereits angezettelt, und ein weiteres Mal könnte er es versuchen. Indem Seine Majestät ihn nun aber großzügig an den Hof zurückholt und ihn mit dem einen oder anderen Adelstitel bedenkt, wird der böse Wolf urplötzlich sanft wie ein Lamm.« Forra brach in höhnisches Gelächter aus. Learco beobachtete ihn, ohne seine Heiterkeit zu teilen. Neor war nicht der Typ, der sich kaufen ließ, zumindest hatte der Prinz ihn nicht so in Erinnerung.
    »Ist eine Feier geplant?«, fragte er.
    Sein Onkel nickte. »Ja, in großem Stil. Und bei dieser Gelegenheit wird die ganze Familie wieder vereint sein. Sogar ich werde kommen, stell dir mal vor. Der Schlächter des Landes der Sonne legt Festgewänder an und besucht eine Zeremonie.«
    Forra war mit Sicherheit Dohors wichtigster Mann, seine rechte Hand, doch liebte er es, sich als Außenstehender des Hofes darzustellen: Er war der uneheliche Sohn des vorherigen Königs und wusste, dass er Dohor alles zu verdanken

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